Przemyslaw Kostorz (27) empfängt Priesterweihe in Dresden

durch Bischof Koch am Sonnabend, 7. Juni, in der Pfarrei in Dresden-Pieschen um 10 Uhr

Przemyslaw Kostorz. Foto: D. Wanzek / Tag des Herrn

Przemyslaw Kostorz. Foto: D. Wanzek / Tag des Herrn

Dresden, 03.06.2014: Przemyslaw Kostorz (27) aus dem schlesischen Dorf Stare Olesno/Alt-Rosenberg wollte schon von klein auf Priester werden. Als Kind war er ein Fan seines Heimatpfarrers und spielte oft zu Hause die heiligen Messen nach. Nach dem Abitur knüpfte er an seine Kindheitsträume an und trat im nahegelegenen Opole/Oppeln ins Priesterseminar ein. Seine Idee, Steyler Missionar zu werden, verfolgte er nicht zu Ende, entschied sich stattdessen für missionarisches Wirken in der sächsischen Diaspora. Dresdner Prälaten hatten mehrfach im Oppelner Priesterseminar dafür geworben.

Der fröhlich und unbeschwert wirkende junge Mann ließ sich nicht davon abschrecken, dass manche Landsleute ihm die Situation der Kirche in Sachsen in schwärzesten Farben malten. Deutsch hatte der Sohn einer deutschstämmigen Familie von den Großeltern und in der Schule gelernt, und so wagte er den Sprung über die Grenze und war bald angenehm überrascht vom Charme der hiesigen Diasporakirche: „Man kennt sich gut, unterstützt sich gegenseitig, ist nicht nur am Sonntag katholisch und bereit, von seinem Glauben Zeugnis zu geben“ - zu diesem positiven Urteil kam der junge Priesterkandidat vor allem in der Pfarrei Dresden-Pieschen, wo er nach seinem ersten Praktikum auch gleich alle weiteren folgen ließ.

Ganz besonders hilfreich fand er die Begleitung durch den kürzlich verstorbenen Pfarrer Johannes Groß und den guten Kontakt zu den Jugendlichen der Gemeinde. Über sie hat er viele Gleichaltrige kennengelernt, die nicht katholisch sind. Im Umgang mit den kritischen jungen Leuten konnte er üben, in einer Sprache über  Lebens- und Glaubensthemen zu sprechen, die nicht nur innerhalb der Kirche verstanden wird. Als Christ nicht nur „im eigenen Saft zu schmoren“ ist dem Diakon wichtig. Dazu gehört es auch, ökumenische Kontakte zu suchen und zu pflegen, so wie er es beim langjährigen Oppelner Erzbischof Alfred Nossol erlebt hat.

Nicht von ungefähr hat er auch seine Examensarbeit einem ökumenischen Thema gewidmet, der Eheschließung zwischen Partnern unterschiedlicher Konfession. So glatt wie es auf den ersten Blick scheinen mag, ist der bisherige Weg von Przemyslaw Kostorz nicht verlaufen. „Durststrecken und Zweifel gehören bei einer solchen Berufung dazu“, sagt er, „ganz klar, das wird auch in Zukunft so sein!“ Seinen Primizspruch hat er bei Jesaja 41,43 gefunden: „Ich nehme dich an deine Hand und sage: Hab keine Angst, ich helfe dir.“

Gott wählt Menschen trotz oder vielleicht gerade wegen ihrer Schwächen, ist er überzeugt. „Ich bin mir meiner eigenen Schwächen sehr bewusst, aber ich möchte Gott vertrauen, mich von ihm führen lassen, nicht meine eigenen Wünsche erfüllen, sondern sein Werkzeug sein.“

Text/Foto: Dorothee Wanzek / Tag des Herrn

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