Ausstellung zeichnet osteuropäische Biographien seit dem Fall des Eisernen Vorhangs nach

Eröffnung am 6. Mai, 17.30 Uhr, in Dresden

RenovabisDresden, 29.04.2014 (KPI): „25 Jahre – 25 Köpfe“, so lautet der Titel einer Wanderausstellung des katholischen Hilfswerks Renovabis, die mit einer Vernissage am Dienstag, 6. Mai, um 17.30 Uhr im „Haus der Kathedrale“ (Schloßstraße 24 / Eingang über Kanzleigässchen) feierlich eröffnet wird.

In der Schau vergleichen auf großformatigen Tafeln 25 Frauen und Männer aus fünf osteuropäischen Ländern ihre Lebenssituation vor dem Fall des Eisernen Vorhangs mit heute. Die Ausstellung ist bis Sonntag, 25. Mai, zu sehen. Fotos und Texte stammen dabei von Fotograf und Journalist Rolf Bauerdick, der an der Eröffnung gemeinsam mit dem Dresdner Bischof Dr. Heiner Koch und Renovabis-Hauptgeschäftsführer Pater Stefan Dartmann teilnehmen wird. Dr. Herbert Wagner, ehemaliger Dresdner Oberbürgermeister und Mitglied der Gruppe der Zwanzig, wird zur Ausstellungseröffnung als Zeitzeuge über seine Erinnerungen an die Zeit vor dem Mauerfall und die Entwicklungen seither sprechen.

Die Wanderausstellung gibt etwa die Geschichte des 55-jährigen Hirten Teodor Perta aus Rumänien wieder, der schon unter dem Ceausescu-Regime Schafe in Rumänien hütete. Heute hält er mit zwei weiteren Schäfern eine Herde mit 500 Tieren, die mit Caritas-Hilfe angeschafft wurde und den Männern einen kleinen Lohn sichert. Bauerdick erzählt außerdem von Bogdan Lis, einer Legende der polnischen Solidarnosc-Bewegung. Der heute 52-jährige war 1980 an der Organisation landesweiter Streiks beteiligt und bezahlte für sein Engagement mit einer dreijährigen Gefängnishaft. Und die Schau berichtet von der 55-jährigen Marusha aus Moldawien, Mutter von sechs Kindern, die längst von zu Hause ausgezogen sind. Geblieben ist allein ihre schwerbehinderte Tochter Veronika (18), mit der sie sich durchs Leben schlägt und dabei davon träumt, dass die übrigen Kinder sich endlich um sie kümmern würden.

Pädagogisches Begleitmaterial bietet Anregungen, die Ausstellung beispielsweise mit Schülern oder Jugendgruppen aktiv wahrzunehmen.


Stichwort: Renovabis

Renovabis ist ein Hilfswerk der katholischen Kirche in Deutschland. Es unterstützt pastorale, soziale und gesellschaftliche Projekte in den ehemals sozialistischen Ländern Mittel-, Ost- und Südosteuropas. Der Jahresetat betrug 2012 rund 26,5 Millionen Euro. Damit wurden etwa 800 Projekte gefördert. Der Etat speist sich aus Kirchensteuermitteln, aus einer jährlichen Pfingstkollekte, aus Spenden, Nachlässen und Erbschaften sowie aus öffentlichen Mitteln.


Der Gottesdienst zur bundesweiten Eröffnung der diesjährigen Renovabis-Pfingstaktion findet am Sonntag, 18. Mai, in Dresden statt.

www.renovabis.de


MB



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