Annenmedaille für Begleitung Schwerstkranker

Schwester Christamaria Krahl erhielt Sozialauszeichnung des Freistaats

Ausgezeichnet: Schwester Christamaria Krahl erhielt in Dresden die Annenmedaille. Fotos: Rafael Ledschbor / Katolski Posol

Ausgezeichnet: Schwester Christamaria Krahl (Mitte) erhielt in Dresden die Annenmedaille. Links: Laudatorin Franka Peemüller. Rechts: Michael Bockting, Sozialministerium.  Fotos: Rafael Ledschbor/Katolski Posol

Dresden, 14.10.2014: Für ihr Engagement in der ambulanten Hospizarbeit wurde Schwester Christamaria Krahl am Mittwoch, 8. Oktober, in Dresden mit der Annen-Medaille ausgezeichnet. Diese wird vom sächsischen Sozialministerium vergeben. Die Laudatio für die 75-jährige Ordensfrau hielt die 14-jährige Franka Peemüller aus Dresden. „Gesehen habe ich schon mehrere Schwestern –  im Vorbeigehen, von weitem. Aber mit einer zu sprechen, war für mich neu und aufregend!“, gab die Schülerin der 9. Klasse des Gymnasiums Dresden-Bühlau, in dem die Auszeichnung vorgenommen wurde, unumwunden zu. Franka Peemüller hatte die Aufgabe, anhand erster Informationen weitere zusammenzutragen, mit Schwester Christamaria zu telefonieren und daraus eine kurze Laudatio zu verfassen und diese schließlich auch vorzutragen. Genauso wie ihre Mitschüler. Denn bereits zum vierten Mal wurde das Gymnasium in die Auszeichnung mit der Annen-Medaille involviert. Für alle vier Männer, 14 Frauen und eine Senioren-Kabarettgruppe haben Schüler die Laudatio erarbeitet.

Nah am Menschen: Schwester Christamaria Krahl engagiert sich für schwerstkranke Patienten.

Nah am Menschen: Schwester Christamaria Krahl engagiert sich für schwerstkranke Patienten.

Franka Peemüller hatte bereits am Telefon gespürt, dass Schwester Christamaria „eine faszinierende, nette Persönlichkeit“ ist. Aber erst wenige Minuten vor der Preisverleihung sind sich beide persönlich begegnet. In ihrer Ansprache hat die Jugendliche auf den Leitspruch der Caritas, „Es geht nicht darum, dem Leben mehr Stunden zu geben, sondern den verbleibenden Stunden mehr Leben“, verwiesen und festgestellt, dass die Ordensfrau diesen mit ihrer Tätigkeit im ambulanten Hospizdienst des Caritasverbandes Oberlausitz e.V. seit nunmehr rund 15 Jahren voll erfüllt. „Als der Caritasverband in seinem neuen Bereich der Betreuung und Begleitung der Schwerstkranken bis zum Tod einen Freiwilligen suchte, nahm sie die Herausforderung mit Freude an. Einfühlsam, respektvoll und tolerant tritt sie den schwerstkranken und sterbenden Menschen im eigenen Heim oder im Pflegeheim gegenüber und ist in der sensibelsten Zeit für sie da. So schenkt sie im Sinne des Leitspruches diesen Menschen wertvolle Stunden“, sagte Franka Peemüller in der Laudatio und verwies darauf, dass Schwester Christamaria darauf achtet, dass die Angehörigen der Patienten einbezogen werden.

Die Annenmedaille.

Die Annenmedaille.

Die Annen-Medaille überreichte in Vertretung der wegen der Koalitionsverhandlungen verhinderten Sozialministerin Christine Claus Michael Bockting, Abteilungsleiter in diesem Ministerium. Kulturell umrahmt haben die Festveranstaltung Schülerinnen und Schüler des gastgebenden Gymnasiums.

Die Annen-Medaille zu Ehren der wohltätigen Kurfürstin Anna von Sachsen (1532-1585) wird jährlich an bis zu 20 Menschen überreicht, die sich in der Sozial- oder Familienarbeit seit mindestens fünf Jahren ehrenamtlich engagieren. Erstmals verliehen wurde sie im Jahr 1995. Die Medaille ist aus Meißner Porzellan gefertigt.
Franka Peemüller, die keine Christin ist, hat sich im Zusammenhang mit der Vorbereitung der Laudatio auch mit dem Christentum beschäftigt. Den Kontakt zu Schwester Christamaria will sie gern weiter pflegen.

Text/Fotos: Rafael Ledschbor / Katolski Posol



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