Wechsel im Amt des Dompfarrers

am 29. Juni Verabschiedung von Klemens Ullmann,
am 13. Juli Einführung von Norbert Büchner

Der alte und der neue Dompfarrer: Klemens Ullmann und Norbert Büchner
Der alte und der neue Dompfarrer: Klemens Ullmann (r.) und Norbert Büchner (l.)

Dresden, 23.06.2014 (KPI): Mit einem Festgottesdienst am kommenden Sonntag, dem 29. Juni, um 10.30 Uhr in der Kathedrale verabschiedet sich Klemens Ullmann (75) aus dem Amt des Dompfarrers. Anschließend gibt es für geladene Gäste einen Empfang im Haus der Kathedrale - mit dabei sein werden die Dresdner Oberbürgermeisterin Helma Orosz, Superintendent Christian Behr, der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Manfred Evens und Bischof em. Joachim Reinelt, der die Laudatio halten wird.
Am Sonntagnachmittag ab 15.30 Uhr wird sich Dompfarrer Ullmann im Rahmen einer Feierstunde von seiner Gemeinde verabschieden.

Klemens Ullmann, gebürtig aus dem vogtländischen Plauen, empfing am 29. Juni 1968 in Dresden die Priesterweihe und war anschließend drei Jahre lang Kaplan in Dresden Neustadt. Es folgten Jahre als Bischöflicher Sekretär, Domvikar und Ordinariatsassessor, als Diözesanjugendseelsorger (1973-1982) und als Pfarrer in Großenhain (1982-1988). Im Jahr 1988 berief ihn Bischof Joachim Reinelt zum Dompfarrer in Dresden und ernannte ihn zwei Jahre später zum Domkapitular. Seit Dezember 2013 steht Ullmann als Domdekan dem Domkapitel St. Petri vor; diese Aufgabe wird er auch weiterhin wahrnehmen.

Pfarrer Norbert Büchner




Ebenfalls am kommenden Sonntag, 29. Juni, wird sich Pfarrer Norbert Büchner (49) in Pirna seiner Gemeinde verabschieden. Mit einem Festgottesdienst am Sonntag, dem 13. Juli, um 9 Uhr wird Bischof Dr. Heiner Koch ihn in das Amt als Dompfarrer einführen.
Gebürtig aus Limbach-Oberfrohna wurde Büchner am 27. Juni 1992 in Dresden zum Priester geweiht. Nach zwei Jahren als Kaplan in Riesa wurde er 1994 Domvikar in Dresden und zugleich Spiritual des Kapellknabeninstituts. Seit 2001 ist er Pfarrer in Pirna und wurde im Dezember als Domkapitular ins Domkapitel St. Petri berufen.


Dompfarrer Klemens Ullmann blickt auf 26 Jahre als Dompfarrer der Kathedrale Dresden zurück

Dompfarrer Klemens Ullmann
Der scheidende Dompfarrer Klemens Ullmann

"Nach 26 Jahren als Dompfarrer an der Kathedrale und Dekan des Dekanates Dresden werde ich mich Ende Juni 2014 aus Altersgründen verabschieden. Mir bleibt dann noch die Aufgabe des Domdekans bei unserem Domkapitel St. Petrus.

Es waren Jahre voller Bewegung. Dazu zähle ich nicht nur die gesellschaftlichen Veränderungen, die in den Anfangsjahren uns alle überrascht haben. Voll Freude denke ich an die Ökumenische Versammlung vor 25 Jahren, auf die wir im April dieses Jahres zurückgeschaut haben. Sie war mit Sicherheit einer der Auslöser der friedlichen Revolution im Herbst 1989.

Neben den vielen alltäglichen Aufgaben standen besondere Ereignisse im Raum, die mich begeistert haben, aber auch Zeit und Kraft kosteten. Dazu gehört die Vorbereitung und Durchführung des 92. Deutschen Katholikentages 1994 in Dresden, die Feier des 250 jährigen Weihejubiläums der Hofkirche 2001 und des Stadtjubiläums 2006. Mit Freude durfte ich die Seligsprechung unseres Märtyrerpriesters Alojs Andritzki, die Verabschiedung von Bischof Reinelt und die Einführung unseres jetzigen Bischofs Dr. Heiner Koch gestalten und erleben.

Buchstäblicher „Höhepunkt“ war der Tag, an dem ich in die Kugel unter unserem Turmkreuz die neue Urkunde einlegen durfte, nachdem die große Restaurierung erfolgt war. Ebenso gehörte die Einweihung des neuen Kirchengewölbes und der restaurierten Silbermannorgel mit dazu. Aber es gab auch Schreckstunden, als zum Beispiel die Grufträume durch das Hochwasser 2002 überflutet wurden.

In den Jahren meines Dienstes wurde das Haus der Kathedrale in der Schlossstraße geplant und gebaut. Es war spannend, für die Domgemeinde ein neues Zuhause zu finden.

Die Gemeinde selbst hat sich natürlich in den Jahrzehnten verändert. Nicht nur ich bin älter geworden, sondern viele, die am Beginn meiner Amtszeit mitten im Leben standen. Die Kinder, die ich damals taufte, sind inzwischen erwachsene Frauen und Männer. Die Einwohnerzahl im Pfarrgebiet ist erheblich gestiegen. Vor allem sind es die Menschen, die sich bei uns in der Kirche und im Gemeindeleben angesiedelt haben oder die hier einfach eine Oase für ihr Leben fanden. Das hieß, sich nicht nur der eigentlichen Gemeinde zuzuwenden, sondern offen zu sein für alle, die gekommen sind. Große Freude bereitete mir der Glaubensunterricht für Erwachsene, den ich in all den Jahren immer neu starten durfte.

Dankbar bin ich für alle, die sich - neben den eigentlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern - ehrenamtlich in vielfältiger Weise im Gemeindeleben engagiert haben. Eine solche Kirche im Zentrum einer Großstadt mit den vielfältigsten Aufgaben braucht auch viele, die sich aktiv mit einbringen.
Voll Dank bin ich auch unseren evangelischen Nachbarn, mit denen ich immer ein gutes, vertrauensvolles Miteinander fand.

Neben der Aufgabe als Dompfarrer hatte ich als Dekan auch Sorge zu tragen für die Gemeinden in unserem weiten Land. Etwa 40 Pfarrer durfte ich in ihr Amt einführen. Visitationen gehörten zu meiner Aufgabe, aber auch Bestattungen von Mitbrüdern. Unzählige Konferenzen zu leiten war meine Pflicht.

Als Vorsitzender der Katholischen Kirchhofsstiftung hat mich die Sorge um unsere Katholischen Friedhöfe oft belastet. Die vielen, die ich gerade dort in die Erde betten durfte, sind mir hoffentlich auch weiterhin Fürsprecher bei Gott.

Ich weiß um viele Versäumnisse, zu denen ich mich bekennen muss. Alle, denen ich nicht gerecht geworden bin, möchte ich um Vergebung bitten."






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