Pfarrer Gerhard Werner (71) mit Zejler-Preis ausgezeichnet

am 20. Juni in Kamenz

Kunstministerin Sabine von Schorlemer bei der Übergabe des Zejler-Preises 2014 an Pfarrer Gerat Wornar. Foto: Rafael Ledschbor / Katolski Posol

Kunstministerin Sabine von Schorlemer bei der Übergabe des Zejler-Preises 2014 an Pfarrer Gerat Wornar. Foto: Rafael Ledschbor / Katolski Posol

Kamenz, 26.06.2014: Am Freitag, 20. Juni, hat das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst erstmals den Zejler-Preis für sorbische Sprache verliehen und prämiert damit herausragende Leistungen auf dem Gebiet des Erwerbs, des Gebrauchs und der Vermittlung der sorbischen Sprache. Der mit 5.000 Euro dotierte Zejler-Preis wurde in einer Festveranstaltung in der Kamenzer Klosterkirche St. Annen an Pfarrer Gerat Wornar verliehen.

„Die sorbische Sprache gehört zum kulturellen Reichtum unseres Landes, die wir erhalten und fördern möchten. Mit Gerat Wornar wird heute ein engagierter Förderer der sorbischen Sprache geehrt. Als ehrenamtlicher Chefredakteur des Katolski Posol hat er maßgeblich zum Erfolg des meistgelesenen sorbischen Printmediums und damit auch zum Gebrauch und zur Pflege der sorbischen Sprache beigetragen“, so die für Belange der Sorben zuständige Ministerin Sabine von Schorlemer.

In der Begründung der Jury heißt es in sorbischer Sprache: „Knjezej Geratej Wornarjej spožci so Myto Zejlerja za dolholetne wobstajne skutkowanje na dobro spechowanja a šerjenja dobreje spisowneje serbšciny jako cestnohamtski šefredaktor a publicist.“

Die Jury begründet wie folgt: „Herrn Gerat Wornar wird der Zejler-Preis verliehen für seine langjährigen Verdienste um die Förderung und Verbreitung der obersorbischen Sprache durch sein unermüdliches Wirken als ehrenamtlicher Chefredakteur und Publizist.“

Der Zejler-Preis wird alle zwei Jahre verliehen. Der Preis trägt den Namen des Dichters, Publizisten und Theologen Handrij Zejler (1804-1872), der als Begründer der modernen sorbischen Literatur gilt und mit seinem Werk bis heute einen positiven Einfluss auf die sorbische Sprache ausübt.

Der Preis ist Teil des Maßnahmenplans zur Ermutigung und zur Belebung des Gebrauchs der sorbischen Sprache, welcher am 24. April 2012 von der Sächsischen Staatsregierung beschlossen wurde.

Zu Gerat Wornar (Gerhard Werner):

Neben seiner Tätigkeit als sorbischer katholischer Gemeindepfarrer wirkte Gerat Wornar (71) seit dem Jahr 1978 als Chefredakteur des Katolski Posol, der Wochenzeitschrift der katholischen Sorben. Diesen Dienst hat er fast 35 Jahre ehrenamtlich erfüllt. Unter seiner Leitung entwickelte sich der Katolski Posol zu einer modern gestalteten und allgemein anerkannten Wochenzeitschrift, die sich mit einem Internetauftritt auch den neuen Medien öffnet. Im Laufe der Jahrzehnte veröffentlichte Gerat Wornar im Posol verständliche Erörterungen religiöser Themen wie auch gut geschriebene Portraits, Gedanken über das Gemeindeleben und Gegenwartsprobleme. Sehr wichtig war ihm dabei immer ein sehr gutes und verständliches Sorbisch. Auf diesem Gebiet hat er sich selbst und seine Mitarbeiter ständig vervollkommnet.  Darüber hinaus hat er publizistisch gearbeitet. So ist z. B. 2012 der beliebte Bildband mit dem Titel „Bei den katholischen Sorben“ erschienen. Zu den aussagekräftigen Farbbildern von Matthias Bulang hat Gerat Wornar einen ansprechenden Text geschrieben.

 



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