Zur Einheit gerufen

Wort der deutschen Bischöfe zur Ökumene aus Anlass des 50. Jahrestags der Verabschiedung des Ökumenismusdekretes "Unitatis redintegratio" (21. November 2014)

Bischöfe

Dresden, 20.11.2014 (DBK): Christen sind zur Einheit gerufen – daran erinnern die deutschen Bischöfe in ihrem „Wort zur Ökumene“, das auf der Herbst-Vollversammlung im September in Fulda verabschiedet wurde und jetzt als Flyer erschienen ist. 50 Jahre nach Veröffentlichung des Ökumenismusdekretes des Zweiten Vatikanischen Konzils heben die Bischöfe neu ins Bewusstsein, dass Christus die Menschen zur Einheit verpflichtet hat: „Nur das Evangelium, das in Einheit und Liebe bezeugt wird, ist auch glaubwürdig. Wir laden alle Gläubigen ein, mit uns um die volle Einheit zu beten und dafür zu wirken, damit sich der Auftrag Jesu Christi erfüllt: Alle sollen eins sein, damit die Welt glaubt (Joh 17,21)“, so die Bischöfe.

Trotz mancher Schwierigkeiten und neuen Fragen, die sich in der Ökumene stellen, bekräftigen die deutschen Bischöfe, weiterhin den Weg zur vollen und sichtbaren Einheit der Kirche zu beschreiten. Sie ermutigen die Gläubigen und insbesondere diejenigen, die in den Gemeinden Verantwortung tragen, mit ihnen gemeinsam diesen Weg zu gehen: „Wir freuen uns mit allen Gläubigen, wenn der ökumenische Impuls im Leben, in den Familien, in der Gesellschaft und im beruflichen Umfeld ergriffen und immer mehr zum gemeinsamen Selbstverständnis wird.“

Im Rückblick auf 50 Jahre ökumenischen Dialog wird festgestellt, dass in vielen strittigen Fragen ein bemerkenswertes Maß an Verständigung erreicht wurde. Daran solle weitergearbeitet werden mit dem Ziel, dass die Kirchen die erreichten Annäherungen und Übereinstimmungen in ähnlicher Weise rezipieren, wie dies in der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre von 1999 bereits gelungen ist.

Der Vorsitzende der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Gerhard Feige (Magdeburg), wünscht sich eine möglichst große Verbreitung des Wortes. „Ich freue mich, wenn der Flyer in den Gemeinden aufgenommen und von möglichst vielen gelesen wird. Das Ökumenismusdekret ist wie das Zweite Vatikanische Konzil überhaupt ein klares Bekenntnis der katholischen Kirche, sich nach Kräften in der Ökumene zu engagieren und sich in der Gemeinschaft mit anderen Christen für die Wiederherstellung der vollen sichtbaren Einheit der Kirche einzusetzen.“ So hat es, wie das „Wort zur Ökumene“ feststellt, eine enorme Bedeutung für die ganze Christenheit gewonnen. Als entscheidende Mittel und Wege zur Überwindung der Spaltungen werden die geistliche Ökumene, der ökumenische Dialog und das gemeinsame Handeln in Zeugnis und Dienst genannt. „Wir haben in der Ökumene derzeit noch keine klare Vorstellung davon, wie die volle sichtbare Einheit konkret aussehen kann“, so Bischof Feige, „aber wir machen in unserem ‚Wort zur Ökumene‘ klar, dass Einheit nicht einfach Uniformität bedeutetet. Umgekehrt darf Vielfalt nicht zur Beliebigkeit werden. Das Verhältnis von Einheit und Vielfalt auszuloten, bleibt eine dringende Aufgabe, der wir uns gemeinsam stellen müssen.“


Hinweis:
Der Flyer „Zur Einheit gerufen. Wort der deutschen Bischöfe zur Ökumene“ kann online bestellt (HIER klicken...) oder als pdf-Datei heruntergeladen werden (HIER klicken...).



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