Heimat für Katholiken und Protestanten

Feierlicher Gottesdienst und Festwoche zur Wiedereröffnung des Bautzener St. Petri-Doms

Der St. Petri-Dom zu Bautzen.

Der St. Petri-Dom zu Bautzen prägt als markantes Bauwerk die Silhouette der Stadt.


Bautzen, 11.11.2015 (KPI): Nach zweijähriger Sanierung wird der Dom St. Petri zu Bautzen mit einem ökumenischen Gottesdienst am kommenden Sonnabend, 14. November, um 17 Uhr feierlich wieder eröffnet. Für die katholische Kirche gestalten Domdekan Klemens Ullmann und Dompfarrer Veit Scapan, für die evangelisch-lutherische Kirche Oberlandeskirchenrat Peter Meis, Superintendent Werner Waltsgott, Pfarrer Christian Tiede und Pfarrerin Dr. Maria Heinke-Probst den Gottesdienst. Für die musikalische Umrahmung sorgen zum einen Kirchenmusikdirektor Friedemann Böhme und Johannes Krahl an den Orgeln der Kirche; daneben werden ein Blechbläser-Ensemble unter Leitung von Kantor Danny Schmidt und der St. Petri-Chor unter Leitung von Kirchenmusikdirektor Michael Vetter zu erleben sein.

Kirchenfenster von Günter Groh. Foto: T. BönischMarkanter Kirchbau in Bautzen

Der St. Petri-Dom geht in einigen Bereichen seines Baukörpers bis auf das frühe 13. Jahrhundert zurück. Im 15. Jahrhundert erhielt der Bau seine gotische Gestalt, im 17. Jahrhundert – nach einem Stadtbrand – seine barocke Ausstattung. Die Domfassade wurde 2006 restauriert. Kostbarkeiten im Inneren sind beispielsweise im katholischen Teil ein Holzkruzifix von Balthasar Permoser, dem Bildhauer des Dresdner Zwingers, und im evangelischen Teil ein geschnitzter Hochaltar eines unbekannten Zittauer Künstlers im Stil der Renaissance. Das ehemalige Lettnergitter ist heute nur noch als rund 1 m hoher Zaun vorhanden und symbolisiert die Trennung der Konfessionen. Zwei Durchgänge ermöglichen aktuell den Rundgang durch das Gotteshaus.

Detail: Ewiges Licht. Foto: T. BönischEine Kirche – zwei Konfessionen

Nach der Reformation wurde der Dom ab 1524 gemeinsam von römisch-katholischer und evangelisch-lutherischer Kirche genutzt und war damit die erste Simultankirche Deutschlands. Nach langen Unstimmigkeiten schlossen der Bautzener Rat und das Domstift 1543 einen ersten Vertrag, der die Nutzung des Gotteshauses durch beide Konfessionen regelte. Dabei wurde der Chorraum der Kirche für den katholischen, das Langhaus für den evangelischen Gottesdienst bestimmt. Papst Benedikt XV. errichtete 1921 das Bistum Meißen mit Sitz in Bautzen wieder. Seit der Verlegung des Bischofssitzes 1980 nach Dresden ist der Bautzener Dom Konkathedrale des Bistums Dresden-Meißen.

Bis zuletzt am Werk: fleißige Handwerkerinnen und Handwerker. Foto: B. Heinze

Bis zuletzt am Werk: fleißige Handwerkerinnen und Handwerker. Foto: B. Heinze

Von Malerarbeiten bis zu neuen Glasfenstern


Die Innensanierung des Gotteshauses hat rund 2,12 Millionen Euro gekostet. Der Kirchenraum erhielt einen frischen Anstrich, Figuren und Gemälde wurden restauriert, Bänke gereinigt. Im Chorraum wurden Glasfenster des Wernigeroder Künstlers Günter Grohs eingesetzt. Die elektrischen und sanitären Anlagen wurden komplett erneuert, die Beleuchtung neu konzipiert. Ein großer Teil der Sanierungskosten in Höhe von rund 1,75 Millionen Euro wurde durch öffentliche Mittel finanziert. Außerdem beteiligten sich die Ostdeutsche Sparkassenstiftung, die Kreissparkasse Bautzen, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Rotary und Lions Club und zahlreiche Privatpersonen mit großzügigen Spenden an der Sanierung.

Blick in den Dom in der Endphase der Sanierung. Foto: B. HeinzeFür die noch ausstehende Sanierung der beiden Kirchenorgeln bitten die Gemeinden allerdings nach wie vor um Unterstützung. Auch hierzu haben sich die Ostdeutsche Sparkassenstiftung und die Kreissparkasse Bautzen bereiterklärt, jeden gespendeten Euro um zwei Euro auf drei Euro zu erhöhen.

Wiedereröffnung wird mit Festwoche gefeiert

Dem großen Eröffnungsgottesdienst folgt eine Festwoche mit einem umfangreichen Programm.

Am Sonntag, 15. November, um 9 Uhr feiert der katholische Bischof em. Joachim Reinelt zum Kirchweihfest des Domes ein Pontifikalamt. Dabei erklingt die „Missa“ (in honorem St. Augustin) op. 3 für Chor und Orchester von Joseph Augustin Engler (1853-1929). Unter Leitung von Kirchenmusikdirektor Friedemann Böhme gestalten der katholische Domchor St. Petri, ein Orchester Bautzener Musiker sowie Felix Bräuer an der Orgel die Messe musikalisch.

Um 11 Uhr feiert die evangelische Gemeinde mit Chormusik von Max Reger (1873-1916) ihren Gottesdienst. Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst von der Evangelischen Kantorei St. Petri sowie dem Posaunenchor unter Leitung von Kantor Danny Schmidt. Orgel und musikalische Gesamtleitung: Kirchenmusikdirektor Michael Vetter.

Zur Eröffnung dann sicher aufgeräumt: der St. Petri-Dom während der Sanierungsarbeiten. Foto: B. HeinzeVon 12 bis 16 Uhr ist der Dom zur Besichtigung und zum Gebet geöffnet.

Um 18 Uhr ist eine Geistliche Chormusik zu erleben. Unter dem Titel „Musica con spirito“ singt der katholische Domchor St. Petri Werke von F. Peeters, G.P. Palestrina, Z. Kodaly, P. Eben, F. Bräuer, A. Pärt und F. Liszt. Die Orgel spielt Felix Bräuer. Die musikalische Leitung übernimmt Kirchenmusikdirektor Friedemann Böhme.

Bis 22. November laden die Gemeinden dann zur Festwoche in den Dom ein. Neben der Möglichkeit, den frisch sanierten Dom zu besichtigen, wird es bis zum Sonnabend täglich um 15.30 Uhr ein Angebot Geistlicher Musik geben.

Darüber hinaus stehen an jedem Tag Menschen der beiden Gemeinden im Mittelpunkt: so sind die Jungen und Mädchen der Kindergärten an einem Tag eingeladen, ebenso die Senioren, die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer und die Jugendlichen.

Einen Festvortrag zur Domsanierung hält Architekt Christian Schaufel am Mittwoch, 18. November, um 18 Uhr im Kirchgemeindehaus St. Petri (Stadtwall 12).

Den Abschluss der Festwoche bildet die Aufführung von Georg Friedrich Händels „Der Messias“, am Sonntag, 22. November, um 16.30 Uhr, aus Temperaturgründen allerdings in der Maria-und-Martha-Kirche in Bautzen.

Die Domschatzkammer im Domstift öffnet aus Anlass der Wiedereröffnung des Doms ihre Pforten für Besucher.

Domstift zu Bautzen.


Sonderöffnung der Domschatzkammer St. Petri

Anlässlich der Wiedereröffnung des Doms öffnet auch die Domschatzkammer (An der Petrikirche 6) am Sonnabend, 14. November, von 12 bis 16 Uhr ihre Pforten. Dort können die Gäste der Stadt die Verbindung zwischen den in der Schatzkammer aufbewahrten liturgischen Geräten, Gewändern und Kunstwerken aus dem Umfeld des Bautzener Domes und dem neu renovierten Gotteshaus bestaunen. Ausgelegt wird zudem die älteste Urkunde des Domkapitels St. Petri vom 24. Juni 1221, in der unter anderem die Weihe des neuerbauten Chorraums der Domkirche erwähnt wird. Die Urkunde ist der älteste sichere Nachweis über Domkapitel und Dom.
Der Eintritt in die Domschatzkammer ist frei.

                                                                                     MB


Ein Faltblatt mit einer Übersicht über alle Veranstaltungen der Woche finden Sie zum Download auf www.bistum-dresden-meissen.de


Gemeinsames Spendenkonto der beiden St. Petri-Gemeinden für die Sanierung der Orgeln:

Kreissparkasse Bautzen

IBAN DE94 8555 0000 1002 0146 42
BIC SOLADES1BAT
Kennwort: Orgelsanierung



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