Wo Frieden spürbar ist

Bericht zweier Jugendlicher von der Taizéfahrt 2015 der Katholischen Dekanatsjugend Chemnitz

Wir sitzen auf dem Boden. Um uns herum ein Lichtermeer aus Kerzen. „Behüte mich Gott, ich vertraue dir. Du zeigst mir den Weg zum Leben. Bei dir ist Freude, Freude in Fülle“, singen über 6.000 Menschen. Gemeinsam mit diesen Jugendlichen von allen Kontinenten zu singen, zu beten, zu arbeiten, über die Bibel zu sprechen, zu spielen und zu leben – das ist Taizé!

Hinter uns liegt eine Zeit, die mit Worten kaum zu beschreiben ist: Wir haben uns in der ersten Augustwoche auf den „Pilgerweg des Vertrauens“ gemacht. Wir, das sind Jugendliche und Junggeblieben aus Chemnitz mit Freunden aus der Umgebung von Chemnitz und Regensburg.

Chemnitzerinnen und Chemnitzer unter tausenden Gästen beim Mittagessen in Taizé.

Chemnitzerinnen und Chemnitzer unter tausenden Gästen beim Mittagessen in Taizé.


„Der Pilgerweg des Vertrauens“ heißt „Auf dem Weg zur neuen Solidarität“ zu gehen und dabei etwas ganz Besonderes zu erleben, denn 100 Jahre sind vergangen seit Frère Rogers Geburt, 75 Jahre seit seiner Ankunft in Taizé und 10 Jahre seit seinem Tod. So wurde in Vorbereitung auf das dreifache Jubiläum der Ordensgemeinschaft seit zwei Jahren die Möglichkeit geboten in verschiedenen Gruppen und Workshops über das Thema „neue Solidarität“ nachzudenken, zu diskutieren und diesem auch Taten folgen zu lassen. Thematisiert werden unter anderem Flüchtlingsprobleme, Fairtrade und Kunst, wofür sogar ein neuer Ort in Taizé geschaffen wurde, der sich „Art together“ nennt.

Frère Alois, der jetzige Prior und Nachfolger Frère Rogers, möchte damit den Auftrag seines Vorgängers in unsere heutige Zeit übertragen und zu neuem Leben erwecken: jeder, der nach Taizé kommt, soll im Namen Gottes in Frieden, Gebet, Gespräch, Gemeinschaft und Versöhnung sein Leben (neu) überdenken und die heute notwendige Solidarität konkreter gestalten.

Ansonsten hat sich das Leben in Taizé kaum verändert. Es ist wie ein nach-Hause-Kommen. Bekannte Gesichter aus den letzten Jahren vermitteln ein Gefühl der Vertraut- und Geborgenheit und wenn man neu ist, findet man sofort Anschluss. Aber auch die Quelle, die Dorfkirche und das gemeinsame Schweigen sind nach wie vor ungeahnte Kraftquellen.

Der Abschied ist uns wie jedes Jahr sehr schwer gefallen. Sogar so schwer, dass einige aus unserer Gruppe beschlossen haben länger zu bleiben. Sie werden die Jubiläumsfest-Woche miterleben und uns natürlich auch davon berichten.

Doch auch das wird für dieses Jahr kein endgültiger Abschied sein, denn zu Silvester wird es in Valencia ein großes, europäisches Jugendtreffen mit den Brüdern von Taizé geben, zu dem jeder herzlich eingeladen ist! Und vor Ort in Chemnitz gibt es ja auch regelmäßig Taizégebete und im November die „Nacht der Lichter“. Genau Termin sind unter www.taize-chemnitz.de zu finden.


Ein Bericht von Antonia Juraschek (links) und Klara Otto (2.v.r.).

Klara Otto (2.v.r.) und Antonia Juraschek (links), Jugendliche aus Chemnitz, berichten von der Taizé-Fahrt ihrer Dekanatsjugend.


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Fotos: Johannes Köst



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