Kunsthistorikerin und Denkmalpflegerin Elisabetha Hütter verstorben

21. März 1920 – 23. Mai 2015

Dr. Elisabetha Hütter im Kloster Wechselburg.

Dr. Elisabetha Hütter - im Bild vor Jahrzehnten in der Klosteranlage Wechselburg.

Dresden, 28.05.2015: Die Kunsthistorikern und langjährige sächsische Denkmalpflegerin Dr. phil. Elisabetha Hütter (95) ist tot. Sie verstarb am 23. Mai 2015. Das Bistum Dresden-Meißen ist Dr. Hütter zu tiefem Dank verpflichtet. Über Jahrzehnte hinweg betreute sie mit hoher Fachkompetenz und großem Engagement die denkmalgeschützten Sakralbauten Sachsens. In enger Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Kunstverantwortlichen des Bistums, Dr. Siegfried Seifert, mit dem sie seit seiner Studienzeit freundschaftlich verbunden war, gelang ihr so manche Rettung und Erhaltung wichtiger katholischer Kirchenbauten.

Dabei war sie aber auch offen für neue Ideen, wie hinsichtlich der Aufstellung des Friedrich-Press-Altares in der Seitenkapelle der Dresdener Hofkirche, der Kathedrale des Bistums Dresden-Meißen. Nach dem II. Vatikanischen Konzil gelang es in guter Weise, die alten Bauten für die neuen liturgischen Anforderungen nutzbar zu machen. Dr. Elisabetha Hütter war hier stets eine fachkundige Beraterin. Das galt für die Kathedrale in Dresden, aber auch die Konkathedrale des Bistums – den Bautzener Dom – sowie für mehrere Pfarrkirchen. Ebenso war sie an den Restaurierungsarbeiten bei den Zisterzienserinnenklöstern St. Marienstern und St. Marienthal engagiert beteiligt.

Besonders hervorzuheben ist ihr Bemühen um die Wiederherstellung der romanischen Stiftskirche in Wechselburg, die heute eine der beiden Wallfahrtskirchen des Bistums ist. Bei der Restaurierung des Lettners, eine der sakralen Kostbarkeiten Mittelsachsens, erwarb sie sich gemeinsam mit Professor Heinrich Magirius unschätzbare Verdienste um Forschung und Rekonstruktion.

Ihr erstes wissenschaftliches „Großprojekt“ war die Erforschung der Pauliner-, später Universitätskirche in Leipzig. Ihr Bemühen, die Sprengung der Kirche zu verhindern – was sich dieser Tage zum 47. Mal jährt –, erwies sich wie das aller anderen Protestierer erfolglos, soll aber nicht unerwähnt bleiben.

Für all dieses, aber auch für ihre persönliche Verbundenheit mit den Anliegen der katholischen Kirche, dankt ihr das Bistum Dresden-Meißen.

bm



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