Caritas entsetzt nach Überfall auf Asylbewerber-WG in Leubnitz-Neuostra (Dresden)

Büro für Flüchtlingshilfe in Dresden wird eröffnet

CaritasDresden, 15.04.2015: Der Caritasverband für Dresden e.V. zeigt sich nach dem Überfall auf eine Asylbewerber-WG in Leubnitz-Neuostra (Dresden) entsetzt. Die Caritas Dresden ist gemeinsam mit der AWO SONNENSTEIN für die soziale Betreuung der Flüchtlinge in dem Stadtteil verantwortlich.

Wie aus der veröffentlichten Mitteilung des Operativen Abwehrzentrum Sachsens (OAZ) hervorgeht, hatte sich die Tat am vergangenen Samstagabend, 11. April, zugetragen. Es ist im gleichen Haus gewesen, in dem sich der Mord an Khaled Idris Bahray ereignete. Nach den Aussagen verschaffte sich ein Einheimischer unter Alkoholeinfluss gewaltsam Zugang zur Wohnung der 6 eritreischen Flüchtlinge (19, 20, 23, 25, 29 Jahre und ein 4-jähriges Kind) und bedrohte sie mit einem Messer. Zum Glück konnte der Täter von den WG-Angehörigen überwältigt und der Polizei übergeben werden.

Caritas-Geschäftsführerin Heike Riedel sagt dazu: „Die Flüchtlinge kommen bereits aus ihrer Heimat traumatisiert zu uns nach Deutschland. Nach dieser Gewalttat sind sie nun noch mehr verängstigt.“ Ihr Dank gelte daher vor allem den Sozialarbeitern, die sich sehr engagiert und schnell um die Asylbewerber-WG gekümmert haben. „Wir sind entsetzt über die Tat. Denn wir treten für ein menschenfreundliches Klima in unserer Stadt ein und legen bei unserer Arbeit Wert aufs Miteinander. Es wäre aber falsch, den Überfall nun als Anlass zu nehmen, Vorurteile zu bedienen und Ängste weiter zu schüren. Die Polizei wird hoffentlich bald die Motive der Tat zu Tage bringen. Unsere Sorge gilt den angegriffenen Asylbewerbern, die in unserer Stadt ohne Angst und sicher leben sollen.“

Die Geschäftsführerin verweist in diesem Zusammenhang auf die neue Anlaufstelle für Asylbewerber und Einheimische in Dresden-Prohlis. Sie freue sich, dass der Caritasverband für Dresden e.V. nun auf der Lohrmannstraße 20 ein Büro aufgebaut hat. Jeden Donnerstag ist es ab sofort von 13 bis 16 Uhr geöffnet. Dabei betont Riedel: „Das neue Büro soll helfen, Berührungsängste und Vorurteile unter den Menschen abzubauen und zu einem respektvollen Zusammenleben zu kommen.“ Aufgabe des Caritas-Büros sei es, für Hilfesuchende da zu sein, Bürgerinnen und Bürger zu Asylfragen zu informieren und Vernetzungsarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren vor Ort zu leisten.

In den Dresdner Ortsamtsgebieten Leuben und Prohlis arbeiten für die insgesamt 454 Flüchtlinge zusammen 6 Sozialarbeiter des Dresdner Caritasverbandes und der AWO SONNENSTEIN. Die Asylbewerber kommen dabei aus Serbien, Syrien, dem Libanon, Tschetschenien, Georgien, Afghanistan, Somalia oder Eritrea.

Mehr Informationen: www.caritas-dresden.de



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