Diözesanadministrator Andreas Kutschke zum Gespräch bei Papst Franziskus

Abschluss des Ad-Limina-Besuchs in Rom am 20. November

Papst Franziskus mit dem Diözesanadministrator des Bistums Dresden-Meißen, Domkapitular Andreas Kutschke.Rom/Dresden, 26.11.2015: Gelegenheit zum Gespräch mit Papst Franziskus hatte unser Diözesanadministrator Andreas Kutschke im Rahmen einer Audienz Ende letzter Woche in Rom. Die Begegnung mit dem Heiligen Vater bildete den Höhepunkt eines Ad-limina-Besuchs vom 16. bis 20. November, zu dem die Bischöfe in der Regel alle fünf Jahre nach Rom reisen. Als Vertreter des Bistums Dresden-Meißen nahm dabei Diözesanadministrator Kutschke an dem Treffen in der Ewigen Stadt teil.

Auf dem Programm der deutschen Bischöfe in Rom hatten Gespräche in den Dikasterien, den Zentralbehörden der römischen Kurie, gestanden. Dabei erstattete Diözesanadministrator Kutschke Bericht über die aktuelle Lage im Bistum Dresden-Meißen. Zuletzt waren die deutschen Bischöfe 2006 zum Ad-limina-Besuch in Rom.

Fester Bestandteil der „Visitatio ad limina Apostolorum“, so der offizielle Ausdruck für den Besuch der Bischöfe, ist zudem das Gebet an den Gräbern der Apostel Petrus und Paulus sowie die Feier der Eucharistie in den Patriarchalbasiliken. Diözesanadministrator Kutschke: "Ich habe an den heiligen Stätten für einen guten Hirten auf dem vakanten Bischofsstuhl unseres Bistums gebetet." Auch in den Gesprächen im Vatikan brachte der Diözesanadministrator dieses Anliegen zur Sprache. Weitere Termine führten die Teilnehmer des Ad-limina-Besuchs in die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland beim Heiligen Stuhl und in die Kommunität der Gemeinschaft von Sant‘Egidio.

In seiner Rede vor den deutschen Oberhirten erwähnte Papst Franziskus die Unterschiede in den katholischen Gemeinden in Deutschland, betonte jedoch das professionelle Engagement der Kirche überall im sozial-caritativen Bereich sowie im Schulwesen. "Es ist darauf zu achten, dass in diesen Einrichtungen das katholische Profil gewahrt bleibt. So sind sie ein nicht zu unterschätzender positiver Faktor für den Aufbau einer zukunftsfähigen Gesellschaft", mahnte der Pontifex. Er beklagte den "gerade in traditionell katholischen Gebieten sehr starken Rückgang des sonntäglichen Gottesdienstbesuchs und des sakramentalen Lebens". Er ermutigte dazu, die lähmende Resignation zu überwinden und sich vom Leben der ersten Christen inspirieren zu lassen.

Der Papst rief dazu auf, im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit "das Sakrament der Buße und der Versöhnung wieder neu zu entdecken. Die Beichte ist der Ort, wo einem Gottes Vergebung und Barmherzigkeit geschenkt wird. In der Beichte beginnt die Umwandlung des einzelnen Gläubigen und die Reform der Kirche".

Außerdem betonte er: "Die Kirche darf nie müde werden, Anwältin des Lebens zu sein und darf keine Abstriche darin machen, dass das menschliche Leben von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod uneingeschränkt zu schützen ist. Wir können hier keine Kompromisse eingehen, ohne nicht selbst mitschuldig zu werden an der leider weitverbreiteten Kultur des Wegwerfens. Wie groß sind die Wunden, die unserer Gesellschaft durch die Aussonderung und das 'Wegwerfen' der Schwächsten und Wehrlosesten – des ungeborenen Lebens wie der Alten und Kranken – geschlagen werden! Wir alle sind Leidtragende davon. ... Ich bitte Euch weiterhin um Euer Gebet, dass ich mit Gottes Hilfe meinen Petrusdienst ausüben kann, und ebenso empfehle ich Euch der Fürsprache der seligen Jungfrau Maria, der Apostel Petrus und Paulus sowie der Seligen und Heiligen Eures Landes. Von Herzen erteile ich Euch und den Gläubigen Eurer Diözesen den Apostolischen Segen."

Diözesanadministrator Kutschke brachte bei seiner Begegnung mit Papst Franziskus die aktuellen Hauptanliegen des Bistums Dresden-Meißen zur Sprache.

Diözesanadministrator Kutschke brachte bei seiner Begegnung mit Papst Franziskus die aktuellen Hauptanliegen des Bistums Dresden-Meißen zur Sprache.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Kardinal Marx, dankte Papst Franziskus für seine "kraftvollen Impulse": "Solcher Impulse bedarf es in einer Zeit vielfältigen Wandels. Sie zeigen durch Ihre Worte und Ihr Beispiel, wie die Kirche überzeugende Pilgerin sein kann auf dem Weg, den die Menschen von heute gehen", so der Kardinal. Er sprach aber unter anderem auch die Fragen um Ehe und Familie an, das Miteinander von Orts- und Universalkirche, die derzeitigen wirtschaftlichen und ökologischen Herausforderungen sowie den Umgang mit der großen Zahl der Flüchtlinge. Am Ende seiner Ansprache lud er den Heiligen Vater "herzlich ein, unser Land zu besuchen, mit uns zu beten und unsere Fähigkeit der Unterscheidung zu mehren, damit wir in schwierigen Zeiten den Frieden und das solidarische Zusammenstehen in Deutschland, Europa und der Welt voranbringen können. Es gibt keinen Gegensatz von Barmherzigkeit Gottes und seiner Gerechtigkeit. Das wollen wir verkünden und bezeugen".

vgl. den Bericht in Radio Vatikan

Der Text der Papst-Ansprache
Der Text der Ansprache des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Kardinal Marx

MB/meu



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