Großes Fest mit vielen Gästen in Klingenthal

Pfarrer Ferdinand Kohl feierte Diamantenes Priesterjubiläum am 17. Juli

Statio in der Heilig-Geist-Kirche in Maria Loreto
Statio in der Heilig-Geist-Kirche in Maria Loreto

Klingenthal, 22.07.2015: Ferdinand Kohl wurde 1931 in Lindenhau bei Eger geboren. Nach der Vertreibung wurde die Familie in Zeitz angesiedelt. Dort machte Ferdinand Kohl auch sein Abitur. Nach dem Abitur studierte er katholische Theologie in Königstein im Taunus und in München und – nachdem es 1953 in der DDR möglich war, katholische Theologie zu studieren – in Erfurt und dann in Neuzelle. Am 17. Juli 1955 wurde er zusammen mit Günter Hanke, Richard Krieglsteiner, Paul-Gerhard Meletzki, Günter Negwer und Günter Schmidt im Dom St. Petri in Bautzen zum Priester geweiht. Die Weihehandlung verzögerte sich, weil Bischof Heinrich Wienken in der Nacht zuvor einen Herzinfarkt erlitten hatte. So wurde aus Berlin Weihbischof Paul Tkotsch nach Bautzen geholt, um die sechs Diakone zu Priestern zu weihen.

Von diesen vor 60 Jahren in Bautzen zu Priestern Geweihten sind Richard Krieglsteiner, Paul-Gerhard Meletzki und Günter Negwer bereits in der Ewigkeit, Günter Schmidt wählte nach der Kaplanszeit den Beruf des Psychotherapeuten, so dass in diesem Jahr nur Günter Hanke und Ferdinand Kohl ihr Diamantenes Priesterjubiläum feiern können. Noch 2010 war es Günter Hanke möglich, zusammen mit Ferdinand Kohl im Sankt-Petri-Dom in Bautzen das 55-jährige Priesterjubiläum zu feiern.

In diesem Jahr nun feierte Ferdinand Kohl sein Diamantenes Priesterjubiläum mit einer festlichen Heiligen Messe am 17. Juli in der Kirche Maria Rosenkranzkönigin in Klingenthal und am 19. Juli in Maria Loreto im Kreis Eger.

Konzelebranten
Die Konzelebranten nach dem Festgottesdienst in Klingenthal - der Jubilar in der Mitte.

Seit 1. Januar 2011 lebt Ferdinand Kohl im Ruhestand in dem damals leer stehenden Pfarrhaus der Gemeinde Maria Rosenkranzkönigin in Klingenthal. Für die Gemeinde war es selbstverständlich, diesen Festtag und die Heilige Messe am 17. Juli um 18.30 Uhr feierlich zu gestalten. Konzelebranten waren neben den im Dekanat Plauen lebenden Priestern – Dekan Heinz-Claus Bahmann, Pfarrer Klaus-Michael Tschöpe, Pfarrer i.R. Roland Müller und Pfarrer i.R. Joachim Scholz –, Ordinariatsrat Benno Schäffel, Pfarrer i.R. Rudi Killian und Pfarrer Ralf Dickerhof aus Rastatt (der Partnergemeinde der Pfarrei St. Michael, Bretnig, der letzten Wirkungsstätte von Ferdinand Kohl als Pfarrer), Dr. Gilbert Kafando aus Burkina Faso und Diakon Günter Helgert aus Zeitz. Mitgefeiert hat selbstverständlich auch Pfarrer Konrad Köst, der verletzungsbedingt nicht konzelebrieren konnte. Die Predigt – gleichzeitig Laudatio auf den Jubilar – hielt Dekan Bahmann. Er stellte das Wort von Roger Schutz „Erhalte uns in der Einfachheit und Schlichtheit des Evangeliums“ und Jesu Wort „Barmherzigkeit will ich und nicht Opfer“ in den Mittelpunkt seiner Predigt. Die Fürbitten wurden dem Jahresgebet des Zentrums für Berufungspastoral entnommen und erweitert um eine Fürbitte für Pfarrer Hanke und Pfarrer Kohl sowie einem Gedenken an die drei bereits verstorbenen Mitgeweihten.
Musikalisch gestaltet wurde die Heilige Messe neben dem Gesang der Gemeinde durch den Ökumenischen Kirchenchor unter der Leitung von Manfred Gäbler, den Organisten Manfred Gäbler und Rico Schneider sowie den Sängerinnen Angelika Schmitt und Ingrid Meyer. Es war ein beeindruckend schöner und feierlicher Gottesdienst, den knapp 200 Gläubige aus Klingenthal, der näheren und weiteren Umgebung und von weit her mitgefeiert haben.
Am Ende des Gottesdienstes wurde Pfarrer Kohl nicht nur von den Vertretern der Pfarrei gratuliert, sondern auch von einem Vertreter des Bürgermeisters der Stadt Klingenthal, vom evangelischen Pfarrer Andreas Türpe und von Herrn Kiem Tjwan Tjoa aus Asperg, der Partnergemeinde von Pulsnitz. Die Gemeinde ließ es sich nicht nehmen, nach der Heiligen Messe zu einem Imbiss im Gemeindesaal und auf dem Gelände der Pfarrei einzuladen.

Wallfahrtskirche Maria Loreto
Die Wallfahrtskirche Maria Loreto im Egerland.

Für Ferdinand Kohl war es wichtig, sein Jubiläum als Dankwallfahrt in der Wallfahrtskirche Maria Loreto im Egerland zu feiern, die für ihn eine wichtige Stätte aus seiner Kinder- und Jugendzeit war und bis heute ist und in der er seit der Grenzöffnung regelmäßig die Heilige Messe feiert oder als Konzelebrant mitfeiert. Deshalb wurde auch am Sonntag, 19. Juli, um 12 Uhr dort eine Heilige Messe gefeiert. Vorbereitet war die Feier im Freien, als aber kurz vorher der Wind sehr stark wurde, musste in Eile alles abgebaut und die Feier in der Heilig-Geist-Kirche vorbereitet werden. Zu Beginn begrüßte der erste Vorsitzende des Fördervereins Maria Loreto, Herr Erwin Sommer, die Anwesenden.

in Maria Loreto
Als Konzelebranten wirkten aus dem Jubilar (2.v.r.) mit (v.l.): Pfarrer Peter Fort, Pfarrer von Graslitz (Kraslice, Tschechien) und Dekan des Dekanates Falkenau (Sokolov), Pfarrer Sebastian Gräßer, Pfarrer von Marienberg, und Pater Georg, der indische Pfarrer der Pfarrei Neualbenreuth.

Musikalisch begleitet wurde der Gesang der Gläubigen von der Münchenreuther Bauernkapelle, die zu Ehren des Jubilars in Egerländer Tracht spielten. Anschließend an die Heilige Messe waren die fast 300 Gottesdienstteilnehmer – aus Klingenthal und Falkenstein, aus Zwickau-Planitz, aus Bretnig, Verwandte, Freunde und ehemalige Schulkameraden sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Pfarreien, in denen Pfarrer Kohl gewirkt hat und die aus vielen Teilen Deutschlands angereist waren – zu einem Wallfahrtsessen, Getränken, Kaffee und Kuchen eingeladen.

Blick in die voll besetzte Kirche
Blick in die voll besetzte Kirche

Ikone für Pfr. i.R. Ferdinand Kohl
Die zweite Vorsitzende des Fördervereins Maria Loreto überreichte Pfarrer Kohl eine Ikone.

Trachtenkapelle
Die Münchenreuther Bauernkapelle spielte auch nach dem Gottesdienst.


Den Abschluss bildete eine kurze Statio in der wieder voll gefüllten Kirche in Maria Loreto. Nach dem Lied „Lobet den Herren“ gab Herr Dr. Petr Rojik, Geologe und Kenner der Erdgeschichte des Egerlandes, einige Informationen zu den geologischen Gegebenheiten um Maria Loreto und die Heimat von Pfarrer Kohl; die zweite Vorsitzende des Fördervereins Maria Loreto, Frau Ulrika Hart, berichtete über den Wiederaufbau der in der kommunistischen Zeit zerstörten Wallfahrtskirche Maria Loreto, und Pfarrer Kohl erzählte vom seligen Hroznata, dem Patron des Bistums Pilsen. Zum Abschluss sangen alle das „Großer Gott, wir loben dich“, an der Orgel spontan begleitet von Frau Lucia Wimmer aus Waldsassen, und dem Segen, den der Jubilar erteilte.

Gnadenbild in Maria Loreto
Das Gnadenbild in der Wallfahrtskirche Maria Loreto.

Dankbar blickt der Jubilar auf die Zeit seines Wirkens als Priester zurück, dankt aber auch für die reichhaltigen Kollekten bei den beiden Gottesdiensten und für die vielen zum Teil sehr symbolhaften Geschenke.

Text: Christa Meyer
Fotos: privat



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