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Prälat Dieter Grande feiert am 18. Dezember sein Diamantenes Priesterjubiläum

Prälat Dieter GrandeDresden, 14.12.2015 (KPI): Am kommenden Freitag, 18. Dezember, feiert Prälat Dieter Grande (85) sein Diamantenes Priesterjubiläum. Vor genau 60 Jahren – am 18. Dezember 1955 – wurde er in Neuzelle zum Priester geweiht.

Seine priesterliche Tätigkeit begann als Kaplan in Chemnitz (damals Karl-Marx-Stadt), St. Johann Nepomuk. Dort wie auch anschließend in Leipzig-Gohlis, St. Georg, waren Religionsunterricht und Jugendarbeit die Hauptschwerpunkte seines Dienstes. Diese setzten sich fort als Dekanats- und schließlich als Diözesanjugendseelsorger in Dresden (1963-1969). Schnell kamen weitere diözesane Aufgaben hinzu: So arbeitete Grande in der Bistums-Synode mit – bevor er im Mai 1969 deren Sekretär wurde, war er schon Mitglied der Pastoral-Kommission – und später in der Pastoralsynode, hier zunächst als Leiter der Zentralen Arbeitsstelle und dann als Sekretär dieser Synode (1972-1975). Anschließend kehrte er in die Pfarrseelsorge zurück und wurde Pfarrer in Leipzig-Gohlis (1976-1982), ab 1978 aber zusätzlich mit Aufgaben der Päpstlichen Kommission "Justitia et Pax" betraut (bis 1991). 1982 wurde er zum Diözesancaritasdirektor, 1986 zum Dompfarrer in Dresden berufen.

Am 1. September 1988 erfolgte seine Ernennung zum Pressesprecher der Berliner Bischofskonferenz. "Mit Beginn des 'Runden Tisches' in Berlin war ich, zusammen mit dem Beauftragten des Bundes der evangelischen Kirchen... für die dortige Medienarbeit und später dann für die Feststellung der Beratungsergebnisse verantwortlich", schreibt Grande in seinem Lebenslauf. Als Vertreter der Berliner Bischofskonferenz nahm er auch am neugebildeten Fernsehrat teil.

Ende 1990 berief ihn Bischof Joachim Reinelt als Pressebeauftragten zurück ins Bistum Dresden-Meißen. Anfang 1992 (bis 1995) wurde Grande Leiter des Katholischen Büros Sachsen und zusätzlich mit der Aufarbeitung und Überprüfung der Stasikontakte von Priestern und Laien im Bistum beauftragt. Diese Tätigkeit wurde ein Jahr später ausgeweitet auf die gesamte Region Ost der Deutschen Bischofskonferenz. Zeitgleich mit seiner Entpflichtung von den Aufgaben im Katholischen Büro Sachsen wurde er zum Rektor des Caritasverbandes für das Bistum Dresden-Meißen ernannt. Im Februar 1998 schloss die "Arbeitsgruppe zur Aufarbeitung der Tätigkeit staatlicher und politischer Organisationen/MfS gegenüber der katholischen Kirche" ihre Aufgaben mit der Veröffentlichung ihrer Ergebnisse ab.

Und auch dann wurde es Dieter Grande, seit Oktober 1989 "Päpstlicher Ehrenprälat", nicht langweilig: Unzählige Notenblätter und Manuskripte gab und gibt es zu sichten und zu archivieren. Zudem ist er nach wie vor gefragt als Zeitzeuge und als Fachmann in Bezug auf die Aufarbeitung der Kontakte von DDR-Staatsorganen (MfS) zur katholischen Kirche.

Grande-PrixDie vielfältigen Aufgaben, die Dieter Grande in seinem bewegten Leben innehatte, lassen sich kaum zusammenfassen. Meist gehörten dazu Jugendarbeit, jede Menge Papier, eine gute Portion diplomatisches Geschick und seine Liebe zur Musik. Mit seiner Begeisterung für gesungenes und mit Instrumenten dargebrachtes Gotteslob steckte er Jugendliche an. So gründete er vor vielen Jahren verschiedene Arbeitsgemeinschaften, aus denen dann als profilierteste Gruppen "Gospeltrain" (Band mit Chor) und das Kabarett "Die Dekana(h)tlosen" entstanden. Mit der nachfolgenden Generation führte er beim Katholikentreffen 1987 das Musical "Noah unterm Regenbogen" auf, das in der Erinnerung vieler Katholiken untrennbar mit jenem außerordentlichen Ereignis verbunden ist. Seine vielfältigen musikalischen Ambitionen würdigte die Arbeitsgemeinschaft Junge Musik (AGJM) im Bistum Dresden-Meißen zum 50-jährigen Bestehen der vom damaligen Kaplan Dieter Grande initiierten Jugendmusikarbeit mit der Verleihung des nach ihm benannten "Grande-Prix" (Foto) in den Jahren 2006 und 2010.

1930 in Waldenburg (Schlesien) geboren, hatte Dieter Grandes Weg am Ende des Zweiten Weltkrieges nach Nordenham bei Oldenburg geführt, wo er sein Abitur ablegte. 1950 begann er mit dem Theologiestudium in Münster/Westf. Auf eine Anfrage des Berliner Bischofs erklärte er sich bereit, in die damalige DDR überzusiedeln, um dort in der Seelsorge tätig zu werden. So schloss er in Erfurt Ende 1954 sein Theologiestudium ab und wurde am 18. Dezember 1955 in Neuzelle zum Priester geweiht.

Fotos + Text: Elisabeth Meuser



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