Ein Messgewand vom Domkapitel

Erzbischof Koch verabschiedete sich von den Domkapitularen

Ein grünes Messgewand bekam Erzbischof Koch von Domdekan Klemens Ullmann (rechts) überreicht.Dresden, 11.09.2015 (KPI): Die Abschiedstour Erzbischof Kochs durch das Bistum geht weiter. Am Donnerstag, 10. September, verabschiedete er sich in der Kapitelssitzung von den Mitgliedern des Domkapitels St. Petri. Die gaben dem scheidenden Oberhirten als Abschiedsgeschenk ein kostbares grünes Messgewand mit auf den Weg nach Berlin sowie die Zusicherung, den Erzbischof im Gebet zu begleiten. Domkapitular Norbert Büchner: "Bischof Koch hat in seiner Amtszeit immer einen engen und mitbrüderlich guten Kontakt zum Domkapitel gepflegt."  Foto: Erzbischof Koch, Domdekan Ullmann

Für das Bistum Dresden-Meißen beginnt mit der Amtseinführung Heiner Kochs als Erzbischof von Berlin am 19. September die Phase der sogenannten „Sedisvakanz“. Der Fachterminus umschreibt die Zeit, in der der Bischofsstuhl unbesetzt ist (Lateinisch von „sedis vacantia” = Unbesetztheit des Stuhls). Das Kirchenrecht legt dazu fest, dass das Domkapitel innerhalb von acht Tagen einen Diözesanadministrator wählen muss. Dessen Befugnisse entsprechen im Wesentlichen denen eines Bischofs. Allerdings darf er gemäß Kirchenrecht keine Grundsatzentscheidungen treffen, die den neuen Bischof binden oder in seinen bischöflichen Rechten beeinträchtigen könnten. Die Aufgaben des Diözesanadministrators enden, wenn der Bischofsstuhl neu besetzt ist. In der Zeitspanne bis zur Wahl des Diözesanadministrators wird Domdekan Klemens Ullmann als Vorsitzender des Dresdner Domkapitels die Leitung des Bistums kommissarisch übernehmen.
 
Auch bei der Wahl des neuen Bischofs von Dresden-Meißen kommt dem Domkapitel St. Petri eine zentrale Rolle zu. Denn bei der Neubesetzung des Bischofsstuhls finden die Regelungen des Badischen Konkordats von 1932 Anwendung. Dazu legt das Dresdner Domkapitel dem Papst eine aktuelle Liste geeigneter Kandidaten vor. Darüber hinaus war der Bischof von Dresden-Meißen angehalten, dem Vatikan alljährlich eine Zusammenstellung geeigneter Nachfolger zuzusenden. Unter Würdigung dieser Vorschläge erstellt der Heilige Stuhl eine Liste mit drei Namen, die mindestens einen Kandidaten aus dem Bistum Dresden-Meißen enthalten soll. Aus dieser Dreiergruppe wählt schließlich das Dresdner Domkapitel in freier und geheimer Wahl den neuen Bischof, den 50. Hirten auf dem Bischofsstuhl des Bistums Dresden-Meißen.

Das Dresdner Domkapitel zählt sechs Domkapitulare. Dazu gehören aktuell: Domdekan Klemens Ullmann als Leiter der Runde sowie die Domkapitulare Dr. Bernhard Dittrich, Norbert Büchner, Andreas Kutschke, Veit Scapan und Benno Schäffel. Daneben gibt es derzeit zwei Ehrendomkapitulare: Stephan Delan und Hermann Scheipers.

Seinen historischen Ursprung hat das Domkapitel in der Priesterschaft einer Bischofsstadt. In der Kirche des Bischofs kamen diese Geistlichen zusammen, um miteinander Gottesdienst zu feiern und das Stundengebet zu beten. Im Lauf der Jahrhunderte erlangte das Domkapitel eine hohe rechtliche Stellung und besonderes Ansehen.

Das Dresdner Domkapitel mit (v.ln.r.) den Domkapitularen Benno Schäffel und Dr. Bernhard Dittrich, Domdekan Klemens Ullmann, Erzbischof Dr. Heiner Koch, den Domkapitularen Andreas Kutschke und Veit Scapan sowie Ehrendomkapitular Stephan Delan und Domkapitular Norbert Büchner. Vorne sitzend: der emeritierte Domkapitular Prälat Dieter Grande.

Das Dresdner Domkapitel mit (v.ln.r.) den Domkapitularen Benno Schäffel und Dr. Bernhard Dittrich, Domdekan Klemens Ullmann, Erzbischof Dr. Heiner Koch, den Domkapitularen Andreas Kutschke und Veit Scapan sowie Ehrendomkapitular Stephan Delan und Domkapitular Norbert Büchner. Vorne sitzend: der emeritierte Domkapitular Prälat Dieter Grande. Fotos: Dompfr. N. Büchner

MB



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