Künftig "unser Mann in Berlin"

Erinnerungsfoto: am 8. September hat sich Erzbischof Koch mit einem feierlichen Gottesdienst und anschließendem Begegnungsfest von den Menschen des Bistums verabschiedet.

Erinnerungsfoto: am 8. September hat sich Erzbischof Koch mit einem feierlichen Gottesdienst und anschließendem Begegnungsfest in Dresden von den Menschen des Bistums verabschiedet.

Dresden, 09.09.2015: Dankbar und sichtlich bewegt hat sich Erzbischof Dr. Heiner Koch am Abend des 8. September, am Fest Mariä Geburt, von den Menschen im Bistum Dresden-Meißen verabschiedet. „An Mariä Geburt fliegen die Schwalben furt“ – sagte der Erzbischof zu Beginn des Pontifikalamtes mit Bezug auf die volksmundliche Redensart dieses Tages. „Nun möchte ich meinen filigranen Körper nicht mit einer Schwalbe vergleichen“, so Heiner Koch augenzwinkernd weiter, „aber das gibt so etwas die Aufbruchsstimmung dieses Tages vor dem Wechsel nach Berlin wieder. Ich habe in den zweieinhalb Jahren, die ich hier als Bischof im Bistum Dresden-Meißen erleben durfte, so viele Christen erlebt, die sich ihrem Dienst mit größter Hingabe gestellt haben. Ich danke allen, die mit mir gebetet haben und im Gebet so viel Gutes für die Menschen und für unser Land bewirken.“

An der Verabschiedungsfeier in der voll besetzten Dresdner Kathedrale nahmen neben Kochs Amtsvorgänger Bischof em. Joachim Reinelt, dem Dresdner Domkapitel und vielen Priestern des Bistums unter anderem auch Bischof Wolfgang Ipolt aus dem Nachbarbistum Görlitz, als Vertreter des Erzbistums Berlin Diözesanadministrator Prälat Tobias Przytarski und Dompropst Prälat Ronald Rother sowie zahlreiche weitere Ehrengäste aus Kirche, Politik, Kultur und Gesellschaft teil.

Berlin im Blick

Ausgiebig dankte der Erzbischof für die Erfahrungen und Begegnungen, die er in seiner Zeit als Hirte des Bistums Dresden-Meißen sammeln durfte. Bis zu seiner Amtseinführung in Berlin am 19. September leitet er als Apostolischer Administrator weiterhin das Bistum. Mit Blick auf seinen Amtsantritt in der Bundeshauptstadt sagte er: „Was erwartet mich jetzt, wenn ich nach Berlin ziehe, nach Brandenburg und Vorpommern, in das Landgebiet also zwischen Sachsen und Niedersachsen? Ich weiß es nicht. Mir kommt es so vor, als wenn es so ähnlich wäre wie vor zweieinhalb Jahren, als ich zum ersten Mal von Köln voller Spannung über Eis und Schnee nach Dresden gekommen bin. Auf jeden Fall aber steht fest: Gott ist schon längst in Berlin angekommen. Ich reise nach.“

Er kündigte an, die Verbindung nach Dresden auch von Berlin aus aufrechtzuerhalten. „Von jetzt an bin ich Ihr Metropolit und wir werden einen engen Weg mit dem Bistum Görlitz, dem Bistum Dresden-Meißen und dem Erzbistum Berlin gehen. Dieses Zusammengehen ist für uns Christen und für unsere Kirche im Osten Deutschlands sehr wichtig. Ich freue mich, dass Sie alle heute gekommen sind zum Startschuss für diesen gemeinsamen Weg. Auf geht’s und Gott befohlen! A Dieu.“

Bewegte Jahre in Dresden

Domdekan Klemens Ullmann dankte dem scheidenden Bischof im Namen des Bistums. „Es waren bewegte Jahre. Manchmal hatte ich den Eindruck, Sie hatten die Gabe der Bilokation“, sagte Ullmann mit Bezug auf die rege Reisetätigkeit Kochs. Er wisse nicht, wie viele Kilometer der Bischof in dieser Zeit zurückgelegt habe, aber es müssten so einige gewesen sein, so der Domdekan. Als Geschenk des Bistums „für das Pflaster Berlins und die Straßen der weiten Welt“ überreichte er dem Erzbischof einen aus Holz gefertigten Bischofsstab.

Für die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens betonte Landesbischof Dr. Carsten Rentzing in seinem Grußwort die gute ökumenische Zusammenarbeit zwischen katholischer und evangelischer Kirche. Für Bischof Koch sei das Thema Ökumene „nie nur eine Aufgabe unter anderen gewesen“.

Im Namen des Freistaates Sachsen dankte Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler in einem Grußwort dem scheidenden Bischof, dass der sich immer wieder mit „mahnenden und orientierenden“ Äußerungen in wichtigen gesellschaftlichen Debatten zu Wort gemeldet habe, ob zum Thema Pegida oder dem Treffen der G7-Finanzminister in Dresden. „Sie sind als echter Rheinländer ein halber Sachse geworden“, so Rößler, der zugleich seiner Hoffnung Ausdruck verlieh, Heiner Koch werde Sachsen auch als Erzbischof verbunden bleiben. „Sie sind nun unser Mann in Berlin“, so der Landtagspräsident.

Text: Michael Baudisch
Fotos: Elisabeth Meuser



Den gesamten Text der Abschiedspredigt von Erzbischof Dr. Koch können Sie hier nachlesen…


Zum Starten der Fotoschau – erstes Bild anklicken…






Zurück Impressum