Gottesdienst und Begegnung über vielfältige Begrenzungen hinweg

Menschen mit Sinneseinschränkungen trafen sich im Bischof-Benno-Haus

Begegnung nach dem Gottesdienst: für taubblinde Menschen wird durch taktiles Gebärden (Gebärdensprache „am Körper“) oder das Lormalphabet die Verständigung ermöglicht. Fotos: Peter Brinker

Begegnung nach dem Gottesdienst: für taubblinde Menschen wird durch taktiles Gebärden (Gebärdensprache „am Körper“) oder das Lormalphabet die Verständigung ermöglicht.

Schmochtitz/Bautzen, 26.08.2015: Das Bischof-Benno-Haus in Schmochtitz war vom 5. bis 22. August Ort einer Begegnung über viele Grenzen hinweg: die Arbeitsgemeinschaft der katholischen Blindenvereinigungen im deutschen Sprachraum hatte zur regelmäßig stattfindenden Freizeit eingeladen. Hierzu sind vor allem taubblinde beziehungsweise hörsehgeschädigte Menschen angesprochen – Initiatorin ist seit vielen Jahren Gerlinde Gregori vom Deutschen Katholischen Blindenwerk. In diesem Jahr ging es für eine Woche in die Oberlausitz – das Bischof-Benno-Haus in Schmochtitz bot gute Möglichkeiten zur Begegnung. „Bei Sachsen, Sorben und Sauriern“ war das Motto. Auch etliche andere Menschen mit Sinneseinschränkungen: Blinde, Schwerhörige und Gehörlose nahmen an der Freizeit teil.

Am Sonntag, 16. August, gab es einen Gottesdienst mit Begegnung in der Kirche des Bischof-Benno-Hauses – mit Pfarrer Gregor Hansel aus unserem Bistum sowie Diakon Edinger aus dem Erzbistum Freiburg. Zu diesem Treffen kam noch eine Gruppe Gerhörloser aus dem Bistum Dresden-Meißen sowie „Nachbarn“ aus dem Bistum Görlitz dazu. Die Feier des Gottesdienstes bot eine spannende Herausforderung: Stimme – Gebärde – das Lormalphabeth – die Lautsprecher für die Induktionsanlage für schwerhörige Menschen: dies alles bedeutete eine große Herausforderung. Individuelle Begleiter sowie Dolmetscherinnen sorgten dafür. Aber: es war für alle Beteiligten eine bewegende Erfahrung. Diakon Edinger hatte nicht von ungefähr das Pfingstereignis in den Mittelpunkt der Verkündigung gestellt. Die Verantwortlichen mussten sich zu den einzelnen Abschnitten des Gottesdienstes jeweils die schwere „Amtskette“ mit den Mikrophonteilen umhängen – aber mit Geduld gelang dies. Die anschließende Begegnung beim Kaffee in der Scheune des Bischof-Benno-Hauses ließ den Nachmittag entspannt ausklingen – alle konnten sich gegenseitig bereichern und beschenken! Sicher war es danach noch weiterhin eine spannende Freizeit für die Gäste aus dem gesamten deutschen Sprachraum! 

Diakon Edinger (links) und Pfarrer Gregor Hansel bei der Feier der Hl. Messe mit verschiedensten sinnesbehinderten Menschen.

Diakon Edinger (links) und Pfarrer Gregor Hansel bei der Feier der Hl. Messe mit verschiedensten sinnesbehinderten Menschen.

Gebärdendolmetscherinnen (links) haben alles übersetzt – so konnten Gehörlose alles verstehen – und gehörlose Begleiter konnten taubblinden Menschen den Inhalt weiterübersetzen.
 
Gebärdendolmetscherinnen (links) haben alles übersetzt – so konnten Gehörlose alles verstehen – und gehörlose Begleiter konnten taubblinden Menschen den Inhalt weiterübersetzen.

Text/Fotos: Peter Brinker



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