"Liebe ist nicht nur ein Wort"

Eindrücke vom Gemeinde-Einkehrtag am 20. Juni in Borna

Jugendband
Die Jugendband gestaltete den Gottesdienst zum Abschluss des Einkehrtages musikalisch.

Borna, 23.06.2015: Der Einladung zum diesjährigen Gemeinde-Einkehrtag im Pfarrhaus St. Joseph, Borna, waren am vergangenen Samstag, 20. Juni, 30 Teilnehmende gefolgt. Unter der Überschrift „Liebe ist nicht nur ein Wort“ erzählten sechs Menschen, was sie veranlasst hat, dem vernommenen Ruf zu folgen, und was sie auf ihrem Berufungsweg erlebt haben.
Pfarrer Dr. Dietrich OettlerWie Pfarrer Dietrich Oettler näher erläuterte, sollte der Einkehrtag unter dem Thema „Berufung“ einen kleinen Akzent im Erkundungsprozess in unserem Bistum Dresden-Meißen setzen, der kurz so umschrieben wird: „Die Sammlung der Christen so zu gestalten, dass dabei ihr Bewusstsein für Berufung geschärft wird und sie zur Sendung befähigt werden.“

Als Gäste waren eingeladen:

Sr. Margarete Pieber sa


* Sr. Margarete Pieber aus Leipzig - sie gehört zur Kongregation der Helferinnen und sprach über die Berufung zum Ordenschristen.




Dr. med. Rudolf Jakobi


* Dr. med. Rudolf Jakobi aus Neukirchen ist Vater von vier Kindern und thematisierte seine Berufung zum Arztberuf.



Mario Perschke





* Mario Perschke aus Bad Köstritz hatte sich als Erwachsener taufen lassen; der Vater von drei Kindern engagiert sich als Kommunionhelfer und sprach über seine Berufung zum Familienvater.



Diakon Dr. Daniel Frank


* Dr. jur. Daniel Frank aus Dresden arbeitet als Justitiar bei BASF in Schwarzheide und ist Vorstandsvorsitzender des Caritasverbandes für das Bistum Dresden-Meißen e.V.  Der Vater von vier Kindern äußerte sich über seine Berufung zum Diakon mit Zivilberuf.



Lutz Kinmayer


* Lutz Kinmayer aus Gera ist Vater von vier Kindern und als Gemeindereferent und Jugendreferent im Dekanat Gera tätig. Er sprach über seine Berufung zum Gemeindereferenten.



Pfarrer Dr. Heiko Franke







* Der evangelische Pfarrer Dr. theol. Heiko Franke aus Gnandstein, der u.a. auch in Borna tätig ist, äußerte sich über seine Berufung zum Pfarrer.





Der Gemeinde-Einkehrtag begann um 12 Uhr mittags mit einer gemeinsamen Agape. Anschließend wurden zwei Kleingruppen mit den inhaltlichen Schwerpunkten „Berufungen in Welt und Alltag“ (Pieber, Jakobi, Perschke) und „Berufungen in der Kirche“ (Frank, Kinmayer, Franke) gebildet. Die Referenten hatten zur Vorbereitung des Einkehrtages einen kleinen Fragenkatalog erhalten, der ihnen das Erzählen erleichtern sollte.
Cornelia Scheffler
Die Bornaer PGR-Vorsitzende Cornelia Scheffler.

Mit Hilfe der beiden Moderatoren - Pfarrer Oettler und die PGR-Vorsitzende Cornelia Scheffler - entwickelte sich recht leicht ein geistliches Gespräch mit den Zuhörern über das Wirken Gottes in den eigenen Lebensgeschichten und wurde über die Fragen „Wie ist oder war es bei mir? Wie und wann wirkt(e) Gott in meinem Leben?“ nachgedacht.

Die erste Gesprächsrunde endete nach etwa 90 Minuten. Im Anschluss gab es eine halbstündige Kaffeepause, in der auch weitere kleine Randgespräche zum Gehörten stattfanden. Für die zweite Runde gegen 15 Uhr mussten die Teilnehmenden schließlich die beiden Kleingruppen wechseln, so dass am Ende des Tages jeder alle Gäste gehört hatte. Mit viel Applaus für die offenen Worte und die Möglichkeiten, sich zum „Berufen werden“ und der „Berufung folgen“ auszutauschen, ging der Bornaer Einkehrtag mit einem gemeinsamen Gebet zu Ende. Zum Abschluss lud Pfarrer Oettler alle Interessierten in die Vorabendmesse um 17 Uhr mit der Jugendband in die benachbarte Kirche St. Konrad nach Deutzen ein.

Als Anregung sei hier der Fragenkatalog veröffentlicht, der für den Gemeinde-Einkehrtag in Borna erstellt wurde. Wie hätten Sie geantwortet?

* Wo, wie und wann haben Sie am meisten Gott gespürt?

* Haben Sie Gott schon einmal gesehen?

* Welche der drei göttlichen Personen ist Ihnen am nächsten?

* Gibt es in Ihrem Leben ein besonderes Berufungserlebnis? Wenn ja, wie war es?

* Wie lautet Ihr biblisches Lebensmotto bzw. Ihr Sendungs- oder Weihespruch?

* Welchen Heiligen oder welche Heilige verehren Sie am meisten?

* Was macht Ihnen in Ihrem Leben als Ordensfrau, Arzt, Vater, Diakon, Gemeindereferent oder Pfarrer besonders Freude?

* Was bereitet Ihnen dabei Sorgen oder gar Ärger?

* Was bewundern Sie an der Kirche?

* Was missfällt Ihnen an der Kirche?

* Haben Sie Ihren eigenen Willen schon einmal hintanstellen müssen, um Ihrer Berufung treu zu bleiben?

* Was bedeutet für Sie Gehorsam?

* Verändert Ihre Berufung Ihre Einstellung zu privatem Besitz, zu Reisen, Luxus oder Vergnügungen?

* Wenn ja, erleben Sie das als Einschränkung oder als Befreiung?

* Paulus sagt über die Ehe: „Der Unverheiratete sorgt sich um die Sache des Herrn; er will dem Herrn gefallen. Der Verheiratete sorgt sich um die Dinge der Welt; er will seiner Frau gefallen. So ist er geteilt. ... Wer also seinen Partner heiratet, handelt richtig, doch wer nicht heiratet, handelt besser.“ (1 Kor 7,32f.38) Stimmen Sie Paulus zu oder nicht?

* Wie stehen Sie zum Erkundungsprozess in unserem Bistum?



Text: pr/meu
Fotos: Philipp Ramm



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