15 Jahre Gipfelkreuz auf dem Hochwald

Ein Beitrag von Urlauberpfarrer Johannes Johne


Auf dem Hochwald. Fotos: K. Pfaller

Auf dem Hochwald. Fotos: K. Pfaller

Zittau, 20.08.2015: Am vergangenen Sonntag, 16. August, wurde dem „Puzzle“ der Urlauberseelsorge ein neues Teil hinzugefügt. Es handelt sich um einen Berggottesdienst mit Altbischof Joachim Reinelt und ein „Fest der Begegnung am Kreuz der Versöhnung“ anlässlich der Tatsache, dass den Hochwaldgipfel im Zittauer Gebirge (750 m) seit nunmehr 15 Jahren ein Gipfelkreuz, bekannt als „Versöhnungskreuz“, mit der Inschrift „Einer trage des anderen Last“ ziert.

Dieser Teil des „Puzzles“, der das Bild der Urlauberseelsorge in unserem Bistum weiter vervollständigt, war freilich nicht ganz so leicht einzufügen, bereicherte es aber dafür umso mehr. Als Gründe für „erschwerte Bedingungen“ sind zum Beispiel zu nennen, dass Menschen ganz unterschiedlicher Denkweisen sich zusammengetan haben, dieses Fest vorzubereiten und zu feiern, weil man sich darüber einig war, dass „Versöhnung“ nicht nur Sache der Christen, und schon gar nicht allein der Katholiken, sei, sondern Sache aller Menschen. So wurden ein Baudenwirt, ein Gemeinderatsvertreter der CDU und ein Pfarrer gemeinsam tätig: Es wurden Einladungen an Politiker und Bewohner des „Dreiländerecks“ in polnischer, tschechischer und deutscher Sprache geschrieben und entsprechende Plakate veröffentlicht.

Priester und Gläubige aller Konfessionen und auch „Interessierte“ waren die Adressaten. Persönliche Beziehungen, zum Beispiel nach Jablonné v P. (Deutsch Gabel) spielten natürlich auch eine Rolle. Man kümmerte sich darum, dass eine Musikkapelle den Gottesdienst und das Fest um diesen Gottesdienst herum gestaltete. Es war nicht so einfach, „alles unter einen Hut zu bringen“! – Aber die Leute kamen: Christen aus dem tschechischen Nachbarland und Pater Pavel aus Jablonné v P., der Bürgermeister und ein Senator von dort und der Bürgermeister aus dem tschechischen Krompach, direkt am Fuße des Hochwalds gelegen. Der Bürgermeister von Oybin war da, wie auch der schon genannte CDU-Gemeinderat von dort. Vielleicht war auch noch der eine oder andere Vertreter des öffentlichen Lebens ganz unerkannt dabei. Auch der evangelische Urlauberpfarrer nahm teil und feierte den Gottesdienst mit.

Geradezu großartig war, dass Altbischof Joachim Reinelt der Einladung gefolgt ist und seinen nunmehr schon zweiten Berggottesdienst am „Versöhnungskreuz“ mit uns gefeiert hat. Damit auch polnische Töne zu hören sind, wurde von Pfarrer Glombitza eine Lesung in polnischer Sprache vorgetragen. Als „erschwerte Bedingung“ ist zu nennen, dass der Wetterbericht schon seit Tagen schlechtes Wetter angekündigt hatte, und ein Blick zum Himmel auch nichts Gutes ahnen ließ. Als es dann tatsächlich zu regnen begann, und sich sowohl die Musiker als auch die anderen Anwesenden schon in die Hochwaldbaude zurückgezogen hatten, bedurfte es eines großen Glaubens an den ALLMÄCHTIGEN GOTT, den man durchaus auch in Sachen Wetter als zuständig betrachten darf, sich dann doch wieder auf das Plateau des Hochwalds zum Gipfelkreuz zu bewegen und hoffend oder still betend den kleinen Regenschauer am Beginn des Gottesdienstes wegzustecken…

Alle Mühe, alles Bangen und auch die stillen Gebete haben sich gelohnt: Der Regenschauer war nur von kurzer Dauer. Dann konnten wir einen schönen und stimmungsvollen Gottesdienst feiern, der Freude am Glauben erfahrbar machte oder auch weckte. Diese Freude fand dann beim anschließenden Beisammensein in der Hochwaldbaude mit der Musik der „Original Erzgebirgsmusikanten“ und ihren Sängern Udo und Heike ihren Fortgang.

Hiermit sei ein großes Dankeschön gerichtet an alle, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben. Dazu zählen durchaus auch jene, die dem Wetter getrotzt haben und auf den Berg gekommen sind, um dieses „Fest der Begegnung am Kreuz der Versöhnung“ zu feiern und damit zu zeigen, wie ein Miteinander in Sachen des Glaubens und der Politik doch mit relativ wenigen Mittel zu verwirklichen ist, und dass der Glaube an Gott auch in unserer Region lebendig ist.    


Zum Starten der Fotoschau - erstes Bild anklicken...



Zurück Impressum