Kolpingfamilien sammeln deutsch-tschechische Grenzerfahrungen
vom 10. bis 12. Juli in der Oberlausitz
Ostritz, 14.07.2015: In der Tradition der Partnerschaftsarbeit des Kolpingwerkes Diözesanverband Dresden-Meißen mit der Kolpingsfamilie Prag stehen jedes Jahr zwei Treffen an, davon eines in Deutschland und eines in Tschechien. Das Motto dabei: „Austausch zwischen den Nationen“. Innerhalb dieser Bildungs- und Begegnungstage werden auch spezielle Unterthemen behandelt. So war der Begriff „Grenzerfahrung“ ein wesentlicher bei den Treffen vom 10. bis 12. Juli 2015 Im Internationalen Begegnungszentrum (IBZ) im Kloster St. Marienthal. Der Besuch des „Dreiländerpunktes“ (Deutschland/Polen/Tschechien) in Zittau lud regelrecht dazu ein, sich über die Bedeutung des europäischen Zusammenwachsen auszutauschen. Gerade die Krise in Griechenland zeigt ja, dass das Miteinander in der Europäischen Union noch nicht auf „stabilen Füßen“ steht.
In den Gesprächen wurde aber auch deutlich, dass Dankbarkeit für das Erreichte angebracht ist, und die Kolpingfamilien mit ihrer Partnerschaftsarbeit einen – wenn auch kleinen – Beitrag zur Völkerverständigung leisten. Bei der Wanderung auf dem Hochwald entlang der deutsch- tschechischen Grenze wurden auch andere „Grenzerfahrungen“ deutlich – nämlich dass ein beschwerlicher Weg jeden einzelnen seine physische Grenzen aufzeigt.
Bei Besichtigungen und Führungen am Zittauer Fastentuch, im Kloster St. Marienthal und am Heiligen Grab in Görlitz wurde neben „Heimatkunde“ auch Geschichte und Verbindungen von Böhmen zu Sachsen deutlich. Wer Geschichte kennt und einordnen kann, der ist auch fähig Zukunft zu gestalten.
Bei den abendlichen Austauschgesprächen wurden die freundschaftlichen Beziehungen gestärkt und gefestigt; es wurde sich aber auch über Aussagen von Adolph Kolping ausgetauscht.
Dem Kolpingwerk im Diözesanverband Dresden-Meißen ist es zudem ein Bedürfnis, das Sozialprojekt „Frauenhaus“ der Kolpingfamilie Prag zu unterstützen. Daher wurde im Rahmen des Partnerschaftstreffens auch ein Spendenscheck in Höhe von 2.500,00 Euro übergeben.
Schön, dass immer wieder neue Kolpingmitglieder an diesen Treffen teilnehmen und so zu Multiplikatoren der Völkerverständigung werden.
Text: Norbert Grellmann
Foto: Stephan Degen