Großbaustelle Weltkirche

Mitarbeitende des Bistums besuchten weltkirchlichen Kongress „Taufbewusstsein und Leadership“ vom 15. bis 17. Juni in Bochum

"Wohin"
„Wohin“ – das in verschiedene Sprachen übersetzte Wort wies den Teilnehmenden passenderweise den täglichen Weg zur „weltkirchlichen Lernplattform“ an der Universität


Bochum / Dresden, 22.06.2015: Vom 15.-17. Juni veranstaltete die Theologische Fakultät der Ruhr-Universität Bochum in Kooperation mit der Katholischen Arbeitsstelle für missionarische Pastoral der DBK und dem Internationalen Katholischen Missionswerk missio erstmals einen Kongress zum Thema „Taufbewusstsein und Leadership“. Der Einladung folgten etwa 300 Teilnehmende aus aller Welt, hauptsächlich aber aus den deutschen Diözesen. Auch neun Mitarbeitende des Bistums Dresden-Meißen hatten sich dorthin auf den Weg gemacht, um zu erfahren, wie auf der „Großbaustelle Weltkirche“ aktuell über Leitung und Leitungsverständnis nachgedacht wird und welche Rolle dabei die Beteiligung aller Getauften spielt. Als Experten hatten sich führende Theologen eingefunden, die ausgehend von biblischen Schriften und den Texten des Zweiten Vatikanischen Konzils auf vielseitige Weise das Taufverständnis analysierten. Dabei versuchten sie Perspektiven aufzuzeigen, welche Entwicklung die Kirche nehmen könnte, wenn diesem Thema in der pastoralen Praxis größere Bedeutung zugemessen würde. Bereichernd war, dass nicht nur evangelische und katholische Theologen ihre Überlegungen äußerten, sondern auch die Sichtweisen von Akteuren aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, die ihre „säkularen“ Partizipationsstrategien und ihr Leitungsverständnis präsentierten, gehört werden konnten. 

Für die deutschen Teilnehmenden, die sich in ihren pastoralen Arbeitsfeldern zunehmend den Herausforderungen von Entwicklungs- und Strukturprozessen stellen müssen, waren vor allem die Erfahrungsberichte der Kollegen aus der Weltkirche wertvoll. In Workshops informierten Referentinnen und Referenten aus Südafrika, Brasilien, Frankreich, England, den Philippinen, den USA, dem Kongo und der Schweiz über die Entwicklungen der Kirche in ihrer Heimat und luden zum Austausch ein. Dabei wurde sichtbar, wie erfrischend vielfältig eine Kirche der Beteiligung gestaltet sein kann. Ausgehend von diesem Blick in die Weltkirche wurden schließlich auch die aktuellen pastoralen Entwicklungen in Deutschland betrachtet. Dabei stellte sich bei der Analyse diözesaner Pastoralpapiere heraus, dass hier noch viel Potenzial ist, neu über das allgemeine Priestertum und die Verantwortung aller Getauften nachzudenken. Die Diözesen, in denen schon erste Ideen neuer Partizipations- und Leitungsstrategien verwirklicht werden, boten Gesprächsrunden an, in denen über die Beteiligung von Ehrenamtlichen in der Kirche, die Rolle Ehrenamtlicher in Gemeindeleitungsteams, die Gestaltung von Leitung in neuen Pastoralen Räumen, die Rolle von Frauen in kirchlichen Führungspositionen und die Veränderungen der Rolle leitender Priester diskutiert wurde.

Zum Abschluss des Kongresses ermutigten die Veranstalter dazu, sich der Herausforderung zu stellen, im Volk Gottes ein neues Bewusstsein für die Taufe und deren Konsequenzen zu schaffen. Die Erfahrung der Christen, die sich schon auf diesen Weg begeben haben, lehrt, dass dies ein lohnenswerter Prozess ist, der Zeit braucht und von Ort zu Ort unterschiedlich gestaltet sein wird. Die Teilnehmenden aus dem Bistum Dresden-Meißen hörten die inhaltlichen Denkanstöße durchaus auf dem Hintergrund des Erkundungsprozesses und nahmen sich Zeit, das Erlebte als Gruppe zu reflektieren. Die Teilnahme an dem Kongress wurde von allen als Bereicherung wahrgenommen, da es gerade in einer Aufbruchssituation wie wir sie in unserem Bistum derzeit erleben, eine große Chance ist, von den Erfahrungen anderer lernen zu dürfen.

Die Kongress-Teilnehmenden aus dem Bistum Dresden-Meißen
Die Kongressteilnehmer(innen) aus dem Bistum Dresden-Meißen (v.l.n.r.): Pfarrer Andreas Schumann, Regina Mahler, Monika Münch, Barbara Ludewig, Steffi Barth, Ulrike Wicklein, Kaplan Winfried Kuhnigk, Stephan Kupka, Pfarrer Michael Gehrke.

Ulrike Wicklein





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