Kein Aprilscherz: Leipziger Propstei-Kirchturm hat Statik-Problem

Historische Glocke versetzt Turm in Schwingung

Die Kirchenglocke könnte den Turm der Leipziger Propsteikirche zu sehr zum Schwingen bringen.

Eine historische Kirchenglocke könnte den Turm der Leipziger Propsteikirche zu sehr zum Schwingen bringen.

Leipzig, 01.04.2015: "Es ist leider kein Aprilscherz" sagt Propst Gregor Giele von der Leipziger Propsteigemeinde: der Kirchturm des Leipziger Propstei-Neubaus muss neue statische Erkenntnisse berücksichtigen. Beim Läuten einer Glocke, die aus der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Propsteikirche stammt, könnte der neue Turm in zu große Schwingungen geraten. Die 240 Kilo schwere Glocke von 1937 habe durch ihre relativ geringe Größe eine zu hohe Anschlagfrequenz. 

Wie Propst Giele gegenüber der Katholischen Nachrichtenagentur (KNA) erläuterte, habe ein Prüfstatiker bereits vor Baubeginn Bedenken geäußert und einen Schwingungstest gefordert. Dieser liege nun vor. Danach können vermutlich nicht alle sechs Glocken wie vorgesehen aufgehängt werden. Nun müsse geprüft werden, ob die Statik nachgebessert oder eine sogenannte "Gegenpendelanlage" das Problem beheben könne oder ob anstelle der historischen Glocke eine größere neu gegossen werden müsse. Dazu solle es in der nächsten Woche Beratungen geben.

Die Propsteigemeinde plant bislang, ihre Glocken in zwei Dreiklängen erschallen zu lassen. Neben dem vierstimmigen Geläut der bisherigen Propsteikirche am Rosenthal waren dafür außerdem die historische, zuletzt ungenutzte Glocke sowie eine noch zu gießende, neue Glocke vorgesehen. Das Geläut soll mit den Klängen der weiteren Innenstadtkirchen abgestimmt sein.

Der Weihetermin der Propsteikirche am 9. Mai steht durch die neuen Erkenntnissen laut Propst Giele jedoch nicht infrage.



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