Hilfswerk missio wirbt im Sächsischen Landtag für Toleranz gegenüber Flüchtlingen

bei einem Treffen mit Landtagsdirektor Metz am 9. Oktober

Dresden, 09.10.2015: Flüchtlingen in Deutschland und weltweit nicht mit Intoleranz begegnen: Dazu haben am Freitag, 9. Oktober, Vertreter der katholischen Kirche aus Deutschland und Tansania bei einem Empfang im Sächsischen Landtag durch Landtagsdirektor Christopher Metz aufgerufen. Sie eröffnen am kommenden Sonntag für Deutschland in Dresden mit dem sogenannten Monat der Weltmission die weltweit durchgeführte größte katholische Solidaritätsaktion.

Prälat Klaus Krämer, Präsident des katholischen Hilfswerkes missio in Aachen, wies darauf hin, dass die Folgen der schon länger andauernden globalen Migration jetzt auch in Deutschland vor unserer eigenen Haustür zu spüren sei. Das sei eine Herausforderung, die aus einer christlichen Grundhaltung in Solidarität mit den Schwächsten gestaltet werden müsse. Krämer unterstrich, dass es nicht nur in Tansania, sondern auch hier bei uns in Deutschland Mut brauche, solidarisch für die Schwachen der Gesellschaft einzustehen gleich welcher Gegenwind droht und verwies dabei auf das Engagement vieler Menschen für Flüchtlinge im Freistaat Sachsen. Nur so könne die Zivilgesellschaft gemeinsam die Zukunft gestalten. Gleichzeitig dürfe man nicht vergessen, dass die Hauptlast der weltweiten Migration von krisengeschüttelten und armen Ländern im Nahen Osten, Afrika und Asien selbst getragen werden. Dort seien knapp 50 Millionen Flüchtlinge registriert. Die christlichen Kirchen ersetzen in diesen Ländern oft fehlende staatliche Strukturen, versorgen die Flüchtlinge, unterrichten die Kinder, betreuen Traumatisierte, so Prälat Krämer. missio unterstützte deshalb die Flüchtlingsarbeit der Kirchen mit Schwerpunkt in Syrien, Irak, Libanon, Nigeria, Südsudan und der Zentralafrikanischen Republik 2014 mit rund 2,6 Millionen Euro. "Ich möchte die Politiker in Deutschland ermuntern, die Situation und die Arbeit der Kirche für Flüchtlinge in diesen Ländern stärker in den Blick zu nehmen, so Krämer. Nicht hohe Mauern helfen langfristig, sondern das Engagement zur Beseitigung von Hass und Gewalt in den Krisenregionen."


Die missio-Delegation stellte sich neben dem Landtag in Dresden zum Gruppenfoto auf. In der Mitte (v.l.n.r.): Weihbischof Method Kilaini aus Tansania, Prälat Klaus Krämer, Präsident von missio Aachen und Sachsens Landtagsdirektor Christopher Metz. Foto: Hartmut Schwarzbach / missio

Die missio-Delegation stellte sich neben dem Landtag in Dresden zum Gruppenfoto auf. In der Mitte (v.l.n.r.): Weihbischof Method Kilaini aus Tansania, Prälat Klaus Krämer, Präsident von missio Aachen und Sachsens Landtagsdirektor Christopher Metz. Foto: Hartmut Schwarzbach / missio

Der katholische Weihbischof Method Kilaini aus Tansania erinnerte daran, dass sein Land schon in den achtziger und neunziger Jahren viele Flüchtlinge aus Simbabwe, Mosambik und Südafrika aufgenommen habe darunter für einige Zeit den späteren südafrikanischen Präsidenten und Friedensnobel-Preisträger Nelson Mandela. Gegenwärtig beherberge Tansania rund 150.000 Flüchtlinge aus dem Kongo und Burundi. "Diese Menschen sind nicht primär Flüchtlinge, sondern unsere Brüder und Schwestern", sagte Weihbischof Kilaini. Krieg, Gewalt, Arbeitslosigkeit und ungerechte soziale Verhältnisse seien die Hauptursachen für die Flucht aus Afrika. "Nur wenn gemeinsam mit den Ländern Europas und der Weltgemeinschaft die Fluchtursachen bekämpft werden, und zwar in den jeweiligen Ländern vor Ort, werden wir die Zahl der Flüchtlinge, die ihr Land verlassen, reduzieren können", so Kilaini. Er bedankte sich ausdrücklich bei den Menschen in Deutschland, dass sie die Flüchtlinge in besonders herzlicher Weise willkommen heißen.
 
Das katholische Hilfswerk missio und das Bistum Dresden-Meißen eröffnen gemeinsam mit einer Delegation der katholischen Kirche aus Tansania vom 9. bis 11. Oktober für Deutschland die weltweite katholische Solidaritätsaktion Monat der Weltmission.

Mehr Informationen zur missio-Eröffnung des "Monats der Weltmission" in Dresden - hier klicken...



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