missio-"Flucht-Truck" macht in Kirchberg Station

Am Sonnabend ist der LKW dann in Dresden zu sehen

Fotos: Franziska Schwarze

Politiker und Kirchenvertreter besuchten gestern den missio-Truck zur Situation von Familien auf der Flucht in Kirchberg. Fotos: Franziska Schwarze

Kirchberg, 07.10.2015: Der Bundestagsabgeordnete Carsten Körber (CDU) besuchte am Dienstag, 6. Oktober, gemeinsam mit der Gleichstellungs- und Ausländerbeauftragten des Landkreises Zwickau, Birgit Riedel, der Bürgermeisterin von Kirchberg, Dorothee Obst, und Vertretern der Kirchen den Truck des Internationalen Katholischen Hilfswerks missio auf dem Schulhof der Theodor-Neubauer-Oberschule. In dem Lastwagen besichtigten sie eine multimediale, computergestützte Installation, mit deren Hilfe sich die Besucher in die Lage von Bürgerkriegsflüchtlingen aus Afrika versetzen können.

Carsten Körber hob im Truck hervor, dass gerade die Enge beim Besuch der Ausstellung spürbar werden lässt, welche traumatischen Erfahrungen bei uns ankommende Flüchtlinge auf ihrem Weg machen. Zugleich wurde ihm nochmals deutlich bewusst, dass „wir uns im Bundestag wie auch in der Regierungsverantwortung dafür einsetzen müssen, die Ursachen von Flucht zu bekämpfen. Nur so können wir künftig Flüchtlingsströme vermeiden. Ich werde hierfür das mir mögliche tun“, erklärte der Bundestagsabgeordnete im Anschluss.

10 Minuten Flucht hautnah erleben

Foto: Franziska SchwarzeBirgit Riedel zeigte sich beeindruckt, dass nicht nur 500 Kirchberger Schüler und zahlreiche interessierte Bürger in den vergangenen zwei Tagen den Truck besuchten, sondern deutschlandweit inzwischen schon knapp 20.000 Menschen Anteil an der Situation von Familien auf der Flucht genommen haben. „In zu vielen Ländern zerstören Krieg, Gewalt und Hass Familien. Unser Landkreis braucht eine Haltung der Offenheit, um Anfeindung und Hass hier nicht fortzusetzen“, unterstrich die Ausländerbeauftragte des Landkreises Zwickau.

Noch deutlicher betonten Dorothee Obst und der evangelische Pfarrer Matthias Hecker die Rolle der Menschen in der Stadt Kirchberg: „Wir wissen, dass wir vor einer großen Herausforderung für die Stadt stehen. Aber wir brauchen jetzt keine protestierenden Füße, sondern helfende Hände.“ Der Kaplan der katholischen Kirche, Pater Tadeusz, ergänzte, dass dies nicht nur eine christliche Haltung sei, sondern im Grundgesetz verankert ist. Denn es gilt die Würde der Menschen zu achten und zu wahren.

Der Truck "Menschen auf der Flucht" startete im Sommer 2012 und tourt seitdem durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. In Sachsen macht er neben Kirchberg außerdem zur Eröffnung des "Monats der Weltmission" noch am Sonnabend auf dem Schlossplatz in Dresden Halt. Die Computerinstallation in dem Truck ist 2013 mit dem Deutschen Computerspielpreis in der Kategorie „Best Serious Game“ ausgezeichnet worden. Die sechs thematischen Räume im Truck können mit Aufenthaltszeiten von zwei bis drei Minuten durchlaufen werden. Acht beispielhafte Biografien stellen exemplarisch das Schicksal der Bürgerkriegsflüchtlinge dar. Ziel der Ausstellung ist, die deutsche Bevölkerung für die Situation von Familien auf der Flucht zu sensibilisieren und Projekte vor Ort darzustellen, die Fluchtgründe vermeiden.

Thomas Arnold


Termine und Veranstaltungen zur Eröffnung des Monats der Weltmission vom 9. bis 11. Oktober in Dresden finden Sie hier - bitte klicken...



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