Ökumene auf dem Berg

Urlauberpfarrer Johannes Johne berichtet von einem Gottesdienst zu Christi Himmelfahrt auf dem Töpfer

Ökumenisch wurde zu Christi Himmelfahrt am Europakreuz auf dem Töpfer Gottesdienst gefeiert. Fotos: privat

Ökumenisch wurde zu Christi Himmelfahrt am Europakreuz auf dem Töpfer Gottesdienst gefeiert. Fotos: privat

Zittau, 18.05.2015: Einen "Höhepunkt" in der Ökumene, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes, gab es am Fest Christi Himmelfahrt 2015, als sich 50 bis 60 evangelische und katholische Christen im Zittauer Gebirge in einer Höhe von 580 Metern auf dem Töpfergipfel zu einem ökumenischen Berggottesdienst versammelten. Der katholische und der evangelische Urlauberpfarrer hatten diesen gemeinsamen Gottesdienst vorbereitet und dazu eingeladen. Nachdem das „Geläut“ mit der „Bergglocke“ des katholischen Pfarrers verklungen war, sang man gemeinsam den Kanon „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind“, womit schon anklang, worum es in diesem Gottesdienst vom Thema her gehen sollte: Um die Gemeinschaft mit Christus und untereinander.

Dazu passte auch die Inschrift des Europakreuzes auf dem Töpfer, an dessen Kreuzesstamm ökumenische Berggottesdienste am Himmelfahrtstag schon zu einer guten Tradition geworden sind: „Dass alle Eins seien“, kann man dort in tschechischer, polnischer, lateinischer und deutscher Sprache lesen. Wie diese Einheit in den einzelnen christlichen Gemeinden, zwischen ihnen und in der Welt gestaltet werden kann, kam in der Lesung aus dem Epheserbrief zum Ausdruck: „Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater aller…“ (Eph 4,5f)


Der evangelische und der katholische Urlauberpfarrer beim gemeinsamen ökumenischen Gottesdienst.

Der evangelische und der katholische Urlauberpfarrer beim gemeinsamen ökumenischen Gottesdienst.

Das wurde in der Predigt aufgegriffen, und es wurde auf die verschiedenen Gaben und die sich daraus ergebenden Aufgaben, wie sie auch im besagten Brief genannt werden, verwiesen. Wenn das so funktioniert, wie bei einem Uhrwerk die Zähne ineinander greifen und eine Bewegung entsteht und erhalten wird, durch die „gezeigt wird, was die Stunde geschlagen hat“, sollte das in Ordnung sein.

Dabei wird es im Hinblick auf die christlichen Konfessionen nötig sein, manchen „Rost“, der sich angesetzt hat, zu entfernen (was ja durchaus schon auf mancherlei Ebene geschehen ist), aber auch die „Zähne am Rad“, die ihr Profil im Laufe der Zeit unter gewissen Umständen verloren haben, wieder in die richtige Form zu bringen. Das darf und sollte jedoch immer nur unter Anleitung des „Uhrmachers“ geschehen, der diese „Uhr“ konstruiert hat und um ihre genauen Geheimnisse am besten weiß! Am Ende dieses schönen Gottesdienstes in der „größten Kirche der Welt“, von Gott selbst gestaltet und, wenn man so will, von Engeln ausgemalt, erklang ein frohes „Großer Gott, wir loben dich“.  



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