Diözesanrat meldet sich in der Diskussion um das Winfriedhaus zu Wort

Offener Brief: "Winfriedhaus als Ort der Glaubensweitergabe im Bewusstsein der Menschen tief verwurzelt"

Dresden/Leipzig, 03.12.2015: Der Diözesanrat des Bistums Dresden-Meißen hat sich in einem Offenen Brief vom 30. November an Diözesanadministrator Andreas Kutschke gewandt. Darin bringt der Vorsitzende Dr. Nikolaus Legutke die Sorge der höchsten Laienvertretung des Bistums mit Blick auf die brandschutzbedingte temporäre Schließung des Winfriedhauses in Schmiedeberg ab Mai 2017 zum Ausdruck.

Der Diözesanratsvorsitzende Dr. Legutke schreibt: "Sei es in persönlichen Gesprächen, am Rande von Tagungen und Seminaren oder in sozialen Netzwerken: die Leidenschaft und Intensität der Debatte macht deutlich, wie tief das Winfriedhaus als Ort der Begegnung, der Spiritualität und der Glaubensweitergabe im Bewusstsein der Menschen verwurzelt ist – in unserem Bistum und weit darüber hinaus. Ganze Generationen sind tief geprägt von dem, was sie als Jugendliche in Schmiedeberg erleben durften. Die über 60jährige Tradition des Winfriedhauses und all die segensreichen Impulse, die aus dieser Jugendbildungsstätte hervorgegangen sind, sind von unschätzbarem Wert für das katholische Leben in unserer Region: viele derer, die als Jugendliche den 'Geist von Schmiedeberg' gespürt haben, prägen heute maßgeblich das Leben in unseren Gemeinden, Vereinen und Gremien. Daher hält der Diözesanrat das Winfriedhaus für einen unverzichtbaren, wesentlichen Ort der Jugendpastoral in unserem Bistum – auch über den Mai 2017 hinaus."

Zugleich ersucht das Gremium die Bistumsleitung, "dieses 'Ja' der Menschen zum Winfriedhaus bei den nun anstehenden Überlegungen, zu entwickelnden Konzepten und daraus resultierenden Kosten- und Nutzenplänen" wohlwollend zu berücksichtigen.

Das Winfriedhaus Schmiedeberg.Der Blick sollte dabei über die Aspekte des "baulichen Zustands des Hauses, sich ändernder Standards der Beherbergung und daraus entstehender finanzieller Realitäten" hinaus gerichtet werden, "nicht aus rückwärtsgewandtem Festhalten an Liebgewonnenem, sondern aus der festen Überzeugung heraus, dass das Winfriedhaus auch künftigen Generationen ein Ort der Freiheit, des Glaubens und des christlichen Miteinanders sein sollte."

Den kompletten Wortlaut des Schreibens können Sie hier nachlesen - hier klicken...

Dem Winfriedhaus Schmiedeberg, der Jugendbildungsstätte des Bistums, waren im Rahmen einer Begehung am 6. März dieses Jahres erhebliche Brandschutzmängel attestiert worden. Um die Sicherheit der Gäste und Mitarbeitenden zu gewährleisten und eine zeitnahe Schließung des Hauses zu verhindern, hatte das Bistum kurzfristig rund 74.000 Euro investiert. Durch verschiedene Sofortmaßnahmen konnte eine Nutzung des Hauses bis Mai 2017 erreicht werden. So wurden Fluchttreppengerüste errichtet, die Brandmeldeanlage und die Rettungswegezeichen erneuert.

Für eine Sanierung des Winfriedhauses, die zunächst einmal die nötigen Aspekte des Brandschutzes dauerhaft sichert, rechnet das Bistum mit Investitionen von etwa 400.000 Euro. Neben der Erfüllung dieser Bestimmungen haben sich seit der letzten Renovierung allerdings auch die Vorgaben und Standards für Beherbergungsstätten - etwa im Blick auf Barrierefreiheit und die Ausgestaltung der Sanitäranlagen - geändert. So kalkuliert das Bistum für darüber hinaus in absehbarer Zeit weitere notwendige Renovierungen Investitionskosten in Höhe von insgesamt rund drei Millionen Euro.

Dazu hatte Elisabeth Neuhaus, die Leiterin der Hauptabteilung Pastoral und Verkündigung des Bischöflichen Ordinariats, erklärt: "Solche Überlegungen bedürfen nicht in erster Linie bauplanerischer, sondern konzeptioneller Grundlagen. Dabei muss es darum gehen, im Blick auf unsere Verantwortung für die Glaubensweitergabe und -vertiefung, im Hören auf Gottes Wort und die Lebenswirklichkeit der jungen Menschen sowie unter Beachtung der gegebenen finanziellen und personellen Ressourcen ein Konzept zu entwickeln, das Jugendlichen im Bistum Dresden-Meißen die bestmöglichen Rahmenbedingungen bietet, um als Menschen und Gläubige zu wachsen." An diesen inhaltlichen Überlegungen werden interne und externe Fachleute beteiligt. Ziel ist es, der Bistumsleitung bis Sommer nächsten Jahres eine qualifizierte Entscheidungsgrundlage vorzulegen.

In diesen Prozess sollen auch die Jugendlichen selbst einbezogen werden. Im Rahmen der Jugendvesper im Kloster Wechselburg am Freitag, 4. Dezember, wird Elisabeth Neuhaus aus diesem Grund in einem Workshop unter dem Titel "Denn wo Euer Schatz ist, da ist auch Euer Herz" mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Abends über Perspektiven und Chancen der Jugendpastoral im Bistum diskutierten.

Mehr Informationen zum aktuellen Stand Winfriedhaus Schmiedeberg - hier klicken...

MB



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