Folgen des Krieges überall in der Ukraine spürbar

Rektor des Bischof-Benno-Hauses zu Besuch nahe Lemberg

Neue Holzkirche in Kosake. Fotos: U. Straube

Neue Holzkirche in Kosake. Fotos: U. Straube


Schmochtitz/Lemberg (Ukraine), 18.05.2015 (bbh): Auf Einladung von Ihor Matushevsky, Geschäftsführer des St. Wolodymyr Fonds in Lemberg, einer sozialen Familienstiftung der Ukrainisch-Katholischen Kirche, reiste der Rektor des Bischof-Benno-Hauses Schmochtitz, Dr. Peter-Paul Straube, zusammen mit seiner Ehefrau Ursula in den vergangenen Tagen zum wiederholten Male in die Ukraine. Am Himmelfahrtstag besuchten sie die Ukrainisch-Katholische Gemeinde in Kosake, einem Dorf rund 100 Kilometer östlich von Lemberg. Dort konnte vor zwei Jahren auf Initiative von Pfarrer Mychajlo Horodysky eine neue Holzkirche eingeweiht werden. Dieser Neubau war notwendig geworden, weil die 300 Meter entfernte alte Kirche, die von den Sowjets als Düngemittellager missbraucht wurde, nicht mehr genutzt werden kann.

Lange als Düngemittel-Lager zweckentfremdet: die frühere Kirche von Kosake.

Lange als Düngemittel-Lager zweckentfremdet: die frühere Kirche von Kosake.

Die Gemeindemitglieder pflegen und schmücken ihre alte Kirche aber noch, weil diese für sie weiter ein Gotteshaus ist. Am vergangenen Freitag trafen Ursula und Peter-Paul Straube unter anderem mit dem Direktor des kirchlichen Buchverlages Svichado, Bogdan Trojanowski, zusammen, der seit einigen Jahren auch am Aufbau eines Bildungshauses arbeitet. Dieser berichtete, dass das Papier zum Druck religiöser Literatur, das im Ausland eingekauft werden muss, inzwischen drei Mal so teuer sei wie vor vier Jahren, weil die ukrainische Währung stark gefallen sei. Ob der Verlag diese Krisenzeit überlebe, sei mehr als offen. Alle Preise in der Ukraine seien gestiegen – die Gehälter und die Renten hingegen nicht. Die Armut der Bevölkerung werde dadurch immer größer. Viele Angehörige der Familien aus der Westukraine seien noch im Osten des Landes bei der ukrainischen Armee im Einsatz, nicht wenige jedoch auch gefallen oder teilweise schwer verwundet worden.

Dr. Peter-Paul Straube: "Das alltägliche Leben in Stadt und Land in der Ukraine erscheint auf den ersten Blick unverändert, bei genauerem Hinsehen sind die Folgen des durch Russland provozierten Krieges überall zu spüren."

Von rechts nach links: I. Matushevsky, B. Trojanowski, M. Kalynyak (St. Wolodymyr Fond), P.-P. Straube.

Von rechts nach links: I. Matushevsky, B. Trojanowski, M. Kalynyak (St. Wolodymyr Fond), P.-P. Straube.

 



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