Wallfahrt der Deutschen nach Jablonné

Eindrücke vom Wallfahrtstag am 12. Juli von Pfarrer Johannes Johne, Bad Schandau

Mit Erzbischof Koch (Mitte) um den Altar versammelt: Die Pfarrer (v.l.n.r.) Bernd Fischer aus Ostritz, Michael Dittrich aus Löbau, Johannes Johne aus Bad Schandau und Edward Wasowicz aus Neustadt i.Sa. Foto: K. Pfaller

Mit Erzbischof Koch (Mitte) um den Altar der Wallfahrtsbasilika versammelt: Die Pfarrer (v.l.n.r.) Bernd Fischer aus Ostritz, Michael Dittrich aus Löbau, Johannes Johne aus Bad Schandau und Edward Wasowicz aus Neustadt i.Sa. Foto: K. Pfaller

Jablonné v Podještedí (Tschechien), 16.07.2015: Zur „Wallfahrt der Deutschen zum Grab der Heiligen Zdislava“ in der mit rund 300 Menschen ordentlich gefüllten „Basilika des Heiligen Laurentius und der Heiligen Zdislava“ zu Jablonné v P. am Altar stehend, schlägt mein Herz vor Freude höher: Endlich - zur 15. Wallfahrt dieser Art - ist es gelungen, dass sich Christen aus verschiedenen Gemeinden und wenigstens zwei Dekanaten in größerer Zahl vereinen, um die Heilige, die ihrer tätigen Nächstenliebe wegen auch als „Elisabeth Böhmens“ bezeichnet wird, gemeinsam in einem Wallfahrtsgottesdienst zu ehren und Gott für sie zu danken!

Schön, dass sich Erzbischof Dr. Heiner Koch die Zeit genommen hat, diesen Gottesdienst mit uns zu feiern! Schön, dass auch einige Mitbrüder gekommen sind, um bei der Heiligen Messe zu konzelebrieren! Die Orgel erklingt, die Gottesdienstbesucher singen kräftig mit. Der Kirchenchor der Pfarrei Pirna lässt Teile aus einer Messe und andere Lieder erklingen. Ich freue mich, und auch auf dem Gesicht des anwesenden Dominikanerpaters namens Pavel, der hier in Sachen Wallfahrt zuständig ist, ist ein frohes Strahlen zu erkennen. Das ist alles nicht so selbstverständlich, und es ist ein langer Weg, der gegangen werden musste.

Direkt im Anschluss an die Heilige Messe ziehen wir hinab in die Krypta der Basilika, um am Grab der Heiligen Zdislava die „Zdislava-Litanei“ zu beten. In ihr wird deutlich, um was für eine Frau es sich gehandelt hat, was ihr Wirken ausmachte und worum wir sie um Fürsprache bitten können. Da geht es ganz besonders auch um die Kranken, die Familien und auch um die gesellschaftlichen und kirchlichen Belange.

In der „Mittagspause“ ist Zeit zur Begegnung und zum gegenseitigen Gedankenaustausch. Vielleicht kommen sich ja dabei auch schon ein wenig die verschiedenen Gemeinden aus den neu gegründeten „Verantwortungsgemeinschaften“ näher! Die Pfarreien Pirna, Heidenau, Bad Schandau-Königstein und Neustadt-Sebnitz haben sich ja immerhin schon mit zwei voll besetzten Bussen gemeinsam auf den Weg gemacht. Nachdem sich alle gestärkt haben, besteht die Möglichkeit, an einer Betrachtung des Kreuzweges der Basilika mit dessen künstlerischem Gestalter teilzunehmen oder sich auf einen Wallfahrtsweg zum drei Kilometer entfernten Schloss Lemberk zu machen, der Wohnstätte der Heiligen Zdislava. Die Schlossbesichtigung ist interessant, und besonders der so genannte „Fabel-Saal“ mit schönen Gemälden und Sprüchen an der Decke ist betrachtenswert.

Und dann geht es schon wieder heimwärts! Ich hoffe, dass man sich wieder einmal gemeinsam auf den Weg zum Grab der Heiligen Zdislava machen wird und dass daraus eine gute Tradition wird, die auch Deutsche und Tschechen immer mehr miteinander verbindet.

Als ich mich vor dem Besuch des Schlosses von Pater Pavel verabschiedet habe, geschah das jedenfalls schon einmal mit einer festen Umarmung und der Zusage, dass wir uns am 16. August im Zittauer Gebirge zu einem trinationalen Gottesdienst auf dem Hochwald treffen werden zu einem „Fest der Begegnung am Kreuz der Versöhnung“, bei dem der emeritierte Bischof Joachim Reinelt mit uns den Gottesdienst feiern wird.
 
Pfarrer Johannes Johne, Bad Schandau



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