Zisterzienserschwester Maria Theresia Heidan (83) verstorben

Als Leiterin eines Wohnbereiches für 40 behinderte Menschen blieb ihr geduldiges, selbstloses und einfühlendes Wesen in besonderer Erinnerung.

Ihr seid jetzt Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes.

Eph 2,19 (aus der Tageslesung des Sterbetages)



       
Schwester Maria Theresia Heidan OCistSchwester Maria Theresia (Martha) Heidan OCist

geboren am 24. März 1932 in Seitendorf
Einkleidung am 29. September 1952
Profess am 07. Oktober 1953
gestorben am 28. Oktober 2015 im Kloster St. Marienstern

R i p.

Über viele Jahre war unsere liebe verstorbene Mitschwester Theresia als Sakristanin tätig und so besonders vielen Priestern und unseren Ministranten bekannt. Sie liebte es, den Gottesdienst vorbereiten zu dürfen und tat dies mit großer Gewissenhaftigkeit. Als besondere Gnade verband sie damit, dass sie dem Herrn im Tabernakel immer sehr nahe war. Nun hat er sie ganz an sein Herz gezogen und in seine Herrlichkeit gerufen.

Martha Johanna Heidan wurde in Seitendorf als Tochter des Steinmetzen Joseph Heidan und seiner Frau Marie am 24. März 1932 geboren. Ihre Kindheit und Jugend verlebte sie im Kreise ihrer vier Schwestern und drei Brüder in Schirgiswalde. Als Damenschneidermeisterin schloss sie 1949 ihre Berufsausbildung ab. Ihr Leben lang konnte sie dieses besondere Talent hervorragend einsetzen.

1952 trat sie in unser Kloster ein und wurde am 29. September eingekleidet. Dabei bekam sie den Namen Schwester Maria Theresia. Seither war sie der Heiligen Theresia von Lisieux in besonderer Weise verbunden und nahm sich diese Heilige in Vielem zum Vorbild. Am Rosenkranzfest, den 07. Oktober 1953, legte sie ihre Gelübde ab.

Gerade zu dieser Zeit mussten alle Schwestern, denen es gesundheitlich möglich war, auf den klostereigenen Feldern schwer arbeiten. So auch Sr. Theresia, obgleich ihre körperliche Gesundheit seit ihrer Kindheit nicht stabil war. Schon als junge Schwester musste sie 1958/59 wegen einer Halsdrüsenoperation und Kopfdrüsen-TBC längere Zeit im Krankenhaus verbringen.

Bevor 1973 das Maria-Martha-Heim für geistig behinderte Kinder und Jugendliche eröffnet wurde, begann Sr. Theresia, zusammen mit Sr. Benedicta, eine Ausbildung zur Krankenschwester, die sie mit „Sehr gut“ bestand. Ihr wurde die Leitung eines Wohnbereiches für 40 behinderte Menschen und einer Anzahl Mitarbeiter übertragen. Durch ihr ausgewogenes, geduldiges, selbstloses und einfühlendes Wesen konnte sie den behinderten Menschen eine gute Hilfe und Stütze und mütterliche Freundin sein. Auch die Mitarbeiter erzählen heute noch von dieser sie sehr prägenden Zeit.

1983 ernannte Mutter Anna Meier Sr. Theresia zur Novizenmeisterin. Diese neue Aufgabe war eine große Herausforderung für sie. Mit großem Verantwortungsbewusstsein, mit Gewissenhaftigkeit, Umsicht und Liebe begleitete sie nun über zwei Jahrzehnte alle Frauen, die in Marienstern um Aufnahme in das Kloster baten. Mehr durch ihr Vorbild und Leben als durch Worte lehrte sie die jungen Schwestern das Leben nach der Regel des Heiligen Benedikt. Bis ins hohe Alter war sie offen für Anfragen zum geistlichen Leben und zum Hinterfragen des eigenen Tun und Lassens.

Schwester Theresia war uns eine zutiefst ehrliche, besonnene und hilfsbereite Mitschwester. Sich selbst gegenüber war sie sehr diszipliniert und versuchte mit einer bewundernswerten Ernsthaftigkeit und Lauterkeit das Ordensleben wirklich zu leben und dadurch Jesus immer mehr ihr Leben formen zu lassen.

Ihre Liebe und Treue zum Gebet waren außerordentlich prägend. Die Hl. Messe und die Feier des Chorgebetes waren für sie tägliche Lebensquelle und Kraft. Als diese auch in der Muttersprache gefeiert werden konnten, erfuhr sie dies ausdrücklich als tiefe geistliche Bereicherung und Freude.

Während ihres ganzen Lebens begleiteten Sr. Theresia immer wieder schwere Erkrankungen. Diese nahm sie, auf Gottes Barmherzigkeit vertrauend und gefasst an, und übte sich mehr und mehr darin, in Geduld und Hingebung das Kreuz Christi zu umfassen. Die letzten Jahre ihres Lebens war sie nicht nur bettlägerig, sondern konnte weder sprechen noch essen. Immer mehr wurde sie eins mit dem leidenden und schweigenden Christus. Nun darf sie mit ihm in seiner Auferstehung eins sein.


Äbtissin und Konvent der Zisterzienserinnen-Abtei St. Marienstern



Das Requiem und die anschließende Beerdigung waren am Samstag,
den 31.10. 2015 im Kloster St. Marienstern.
Die Schwestern bitten um das Gebet für die Verstorbene.

    



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