15 Jahre Seelsorgezentrum am Uniklinikum Dresden

Ökumenische Vesper am 1. Advent, 16.30 Uhr

die Kapelle im Ökumenischen Seelsorgezentrum - hier bei der Verabschiedung von Pfarrer Alfred Bock
Die Kapelle im Ökumenischen Seelsorgezentrum - hier bei der Verabschiedung von Pfarrer Alfred Bock am 3. Februar 2016. (Foto: Elisabeth Meuser)
 
Dresden, 24.11.2016: Das Ökumenische Seelsorgezentrum am Uniklinikum Dresden feiert sein 15-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass findet dort (Fetscherstr. 74 / Haus 50) am kommenden Sonntag, 27. November (1. Advent), um 16.30 Uhr eine ökumenische Vesper statt. Sie wird gestaltet durch die Klinikseelsorger Pfarrer Michael Leonhardi (ev.-luth.), Peter Brinker (kath.), Josef Tammer (kath.) und Pfarrer Werner Rudloff (ev.-luth.). Auch die Bischöfe der beiden großen Kirchen, Landesbischof Dr. Carsten Rentzing und Bischof Heinrich Timmerevers, wirken im Gottesdienst mit.
 
Zum Jubiläum werden die Klinikseelsorger den Mitarbeitenden des Klinikums für ihre Unterstützung danken, ganz besonders denen, die sonst selten im Blickpunkt stehen. Dazu werden – passend zum 15-jährigen Jubiläum – stellvertretend 15 Mitarbeitende aus den Bereichen Service, Reinigung, Gärtnerei, Sicherheitsdienst, Handwerker, Kommunikation usw. in die Vesper eingeladen: Sie sollen dort in besonderer Weise geehrt werden.
 
Zur Architektur des Seelsorgezentrums:

Angeregt durch den Leitenden Ärztlichen Direktor des Universitätsklinikums, Prof. Manfred Wirth, den Verwaltungsdirektor, Dr. Jörg Blattmann, und den Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Thomas Herrmann, entstand 1997 die Idee, ein Gebäude für die Klinikseelsorge am Universitätsklinikum zu errichten. Ein Verein wurde gegründet, der den Bau eines ökumenischen Seelsorgezentrums zur Aufgabe hatte. Dieses Zentrum wurde auf den Fundamenten der früheren Krankenhauskirche errichtet. Genau einhundert Jahre nach der Weihe der alten Krankenhauskirche wurde es am 3. Dezember 2001 eingeweiht. In seiner Funktion wie auch in der Architektur repräsentiert es aber viel mehr als einen Wiederaufbau. Das Seelsorgezentrum – entworfen vom Architekturbüro "Kister-Scheithauer-Gross" (Köln/Dessau) – ist ein Ort des persönlichen Gespräches, des Vertraulichen zwischen Menschen, aber auch ein Ort des Zwiegespräches mit Gott. Die Architektur versucht dem gerecht zu werden.
 
Das Erste, was von dem Gebäude in Erscheinung tritt, ist die verglaste Halle. Sie ist großzügig gestaltet und soll die Kommunikation fördern. Das Foyer hält den Zugang so schwellenlos wie möglich. Das Bild einer geöffneten Hand, die einladend alle empfängt, entsteht im Kopf des Besuchers. Die Halle verbreitet mit der erdfarbenen Wand, die das Licht reflektiert, eine warme Stimmung. Sie ist ein Aufenthaltsraum, der sich wesentlich von der Atmosphäre eines Wartezimmers unterscheidet. In der Wand finden sich die Durchgänge zu den Räumen des Seelsorgers und Pfarrers. Die Räume öffnen sich mit großen Fenstern in den Park.
 
Wie eine schützende Hand legen sich die Wände des Gebäudes um das Innere. Das Dach wölbt sich über den ovalen „Raum der Stille einen Andachtsraum, der in Farbe und Form an die Arche Noah erinnert. Die Konstruktion der Gebäudeteile wurde aus ihrer jeweiligen Funktion heraus entwickelt. Der Kirchenraum entstand in monolithischer Bauweise fugenlos aus Leichtbeton. Die Wände bieten damit Schutz und Dämmung zugleich. Die lebhafte Struktur der Wände wurde durch spezielle Zusatzmaterialien wie Blähbeton erreicht. Zahlreiche Probeflächen waren nötig, um die für diesen Effekt nötige Tektur und Färbung zu erreichen. Das über die Halle auskragende Dach ist eine Stahlkonstruktion, die mit leichten Elementen verkleidet ist, um Gewicht zu sparen. Lediglich zwei Auflagerpunkte stützen das Dach und betonen damit seine Leichtigkeit. Eine Besonderheit ist auch die Lehmputzwand, die aus zwei Erdfarben gemischt wurde. Dank der besonderen Verarbeitungstechnik bleiben die Spuren des Auftragens sichtbar. Auch hier sind die Tekturen und die damit verbundenen Lichtspiele Teil des architektonischen Konzepts.
 
Zur Nutzung des Seelsorgezentrums:

Im Seelsorgezentrum werden wöchentliche Andachten angeboten, darüber hinaus an und zu jedem Sonntag und zu den kirchlichen Feiertagen Gottesdienste. Diese Veranstaltungen, aber auch Konzerte, Lesungen, Ausstellungen werden durch Plakate, Stationsaushänge und aktuelle Meldungen im Intranet bekannt gemacht. Darüber hinaus werden die Räume für ganz persönliche Feste gern genutzt. Ob es gilt, ein Kind aus der Taufe heben, den schönsten Tag des Lebens zu begehen oder einen anderen Anlass zu feiern, im Seelsorgezentrum stehen nach Absprache dafür die Türen offen.
 
Das Haus steht täglich offen, auch für persönliche Momente der Einkehr oder Gespräche mit den Seelsorgern.
 
Zur Krankenhausseelsorge:

Klinikseelsorgerinnen und -seelsorger begleiten Patientinnen und Patienten in ihrer oft kritischen Situation. Sie helfen ihnen, ihr Leben anzunehmen. Sie stehen ihnen bei in Kummer und Angst, in ethisch schwierigen Entscheidungssituationen und auch im Sterben. Sie gestalten Gottesdienste und Andachten, Gebete und Segenshandlungen. Sie beraten Angehörige. Und sie nehmen auch die MitarbeiterInnen des Klinikums in ihrer Arbeitswelt wahr und begleiten diese.
 
Hintergrund zur vormaligen Anstaltskirche:

Mit dem Bau des Johannstädter Krankenhauses wurde auch eine Anstaltskirche geschaffen. Innerhalb der parkähnlichen Krankenhausanlage erhielt sie einen zentralen Platz. Mit einem 31 Meter hohen Turm, geschmückt mit vier Uhren und den zwei Bronzeglocken war sie weder zu übersehen noch zu überhören. 1901 wurde die Kirche geweiht. Sie stand 44 Jahre. In den Februarnächten des Jahres 1945 ereilte sie das Schicksal vieler Gebäude des Städtischen Krankenhauses: Die Kirche wurde zerstört, verfiel in den folgenden Jahren und wurde schließlich 1953 abgetragen.
 
www.uniklinikum-dresden.de/de/patienten-und-besucher

>> Ein Beitrag über das Seelsorgezentrum am Uniklinikum Dresden läuft seit September beim Magazin „Evangelisch in Sachsen“ (ab min 00:50).



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