Bischof Timmerevers: Lebensschutz ohne Wenn und Aber

25 Jahre katholische Schwangerschaftsberatung im Bistum Dresden-Meißen

Bischof Heinrich Timmerevers

Dresden, 03.11.2016: Für einen uneingeschränkten Lebensschutz hat sich der Bischof des Bistums Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers, ausgesprochen. Dies gelte besonders für den Schutz des ungeborenen Lebens, betonte Timmerevers am 2. November in Dresden bei der Festveranstaltung zum 25-jährigen Jubiläum der katholischen Schwangerschaftsberatung im Bistum Dresden-Meißen.

Die katholische Kirche verstehe sich als Anwältin des ungeborenen Lebens. Es besitze eine unaufgebbare Würde, die "ihm niemand nehmen kann", betonte der Bischof weiter. Die Kirche müsse die Fragen nach "Wahrheit und Werten" in der Gesellschaft wachhalten. Dazu gehöre es, dass das Leben in all seinen Facetten "unbedingt geschützt werden muss".

Prof. Andreas Lob-HüdepohlEbenso hob der Berliner Ethik-Professor Andreas Lob-Hüdepohl, der auch Mitglied des Deutschen Ethikrates ist, hervor, dass der Schutz des ungeborenen Lebens "vom Gesetzgeber vorgesehen" sei. Die Möglichkeit, den Beratungsschein für eine straffreie Abtreibung auszustellen, entbinde Berater nicht davon, auf den Schutz des ungeborenen Lebens hinzuwirken. Zudem betonte Lob-Hüdepohl die seelsorgliche Dimension der katholischen Schwangerschaftsberatung. Dies gelte vor allem im Umgang mit dem Scheitern menschlichen Lebens. Die Würde eines jeden Menschen gebiete es, ihn "trotz Schuld" Wertschätzung erfahren zu lassen.

Die deutschen Bischöfe haben bereits im Jahr 2000 für die katholischen Schwangerschaftsberatungsstellen entschieden, ab 1. Januar 2001 keine Beratungsscheine mehr auszustellen. Nach einem anfänglichen Rückgang der Klienten in den Beratungsstellen des Bistums Dresden-Meißen haben sich die Zahlen seit 2004 stabilisiert.

Neben der psychosozialen und sozialrechtlichen Beratung engagiert sich die Katholische Schwangerschaftsberatung auch in anderen Beratungsbereichen wie unerwünschte Kinderlosigkeit oder eine mögliche Behinderung des ungeborenen Kindes. Nicht nur während der Schwangerschaft, auch in der Zeit nach der Geburt erfahren die jungen Familien Unterstützung in den Beratungsstellen. Sie eröffnen den Familien Perspektiven für ein Leben mit Kindern.

Im Bistum Dresden-Meißen gibt es heute fünf Schwangerschaftsberatungsstellen (Dresden, Leipzig, Bautzen, Chemnitz und Zwickau). 11 Beraterinnen kümmern sich um die Probleme der Ratsuchenden. Im Jahr 2015 kamen rund 2.600 werdende Mütter und Väter in die katholischen Beratungsstellen. Auch über die Online-Beratung der katholischen Schwangerschaftsberatung finden viele Frauen und Männer den Weg in die Beratungsstellen.

Fotos + Text: Andreas Schuppert

 



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