Der 50. Bischof des Bistums tritt sein Amt an

Heinrich Timmerevers wird am 27. August in Dresden offiziell ins Amt eingeführt

Bischof Timmerevers in der Dresdner Kathedrale. Foto: R. LedschborDresden, 16.08.2016 (KPI): Zwei Tage nach seinem 64. Geburtstag wird der bisherige Münsteraner Weihbischof Heinrich Timmerevers am Sonnabend, 27. August, um 10 Uhr im Rahmen einer feierlichen Heiligen Messe offiziell ins Amt des neuen Bischofs von Dresden-Meißen eingeführt. Nach knapp einem Jahr ist damit der Bischofsstuhl der katholischen Kirchenregion, die den Großteil Sachsens und weite Teile Ostthüringens umfasst, wieder besetzt. Timmerevers‘ Vorgänger Heiner Koch (62) hatte am 19. September 2015 das Amt des Erzbischofs von Berlin übernommen. Seither hatte Andreas Kutschke (42) als Diözesanadministrator mit eingeschränkten Bischöflichen Vollmachten die Diözese geleitet, in der im Mai dieses Jahres mit Leipzig als Veranstaltungsort auch der 100. Deutsche Katholikentag zu Gast war. Bischof Heinrich wird nun der 50. Oberhirte der Diözese, die 968 als Bistum Meißen gegründet wurde und seit 1980 mit der Verlegung des Bischofssitzes von Bautzen nach Dresden den Titel Bistum Dresden-Meißen trägt. Dem Bistum gehören aktuell 142.000 Katholiken an.

Diözesanadministrator Andreas Kutschke: „Ich freue mich, dass es nun endlich soweit ist. Es ist wichtig, dass das Bistum wieder einen Bischof bekommt. Er ist in besonderer Weise Hirte der Ortskirche. Auch wurde für mich in den letzten Wochen immer spürbarer, dass die Vollmachten eines Diözesanadministrators rechtlich begrenzt sind und dass die Entscheidungsbedarfe im Bistum wachsen. Ich wünsche mir, dass es ein bestärkendes, ermutigendes und frohes Fest für die Gläubigen unseres Bistums wird. Ich hoffe aber auch, dass Bischofseinführungen im Bistumskalender zukünftig wieder seltener vorkommen.“

Farbenprächtiger Gottesdienst in der Dresdner Kathedrale

Aus dem gesamten Bistum werden Priester, Ordensleute und Gläubige zu dem Gottesdienst erwartet, Ministranten und Fahnenabordnungen, dazu zahlreiche Gäste aus dem Oldenburger Land, der Heimat Bischof Timmerevers‘. Es dürfte also eng werden in der Kathedrale. Domdekan Klemens Ullmann (77): „Wir rechnen mit mehreren tausend Gästen. Für rund tausend Personen bietet die Kathedrale Platz. Für alle Besucher, die nicht mehr in die Kirche hineinpassen, wird die Messe auf eine große Videoleinwand unmittelbar vor der Hofkirche auf dem Schlossplatz übertragen.“

Die Dresdner Kathedrale.Diözesanadministrator Kutschke: „32 Bischöfe aus dem In- und Ausland haben sich für die Amtseinführung angemeldet. Da merkt man: Dresden ist immer eine Reise wert! Aber es ist auch ein schönes Zeichen der Gemeinschaft im Bischofskollegium und der Solidarität mit unserem Bistum.“

So werden am Gottesdienst unter anderem der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Erzbischof Reinhard Kardinal Marx, der Apostolische Nuntius in Deutschland Erzbischof Nikola Eterovic und der Dresdner Altbischof Joachim Reinelt teilnehmen. Auch Timmerevers‘ Amtsvorgänger Erzbischof Heiner Koch aus Berlin wird in Dresden erwartet. Als Metropolit steht Heiner Koch heute der Berliner Kirchenprovinz vor, der auch das Bistum Dresden-Meißen angehört.

Er wird den Gottesdienst eröffnen. Anschließend begrüßt der Dresdner Diözesanadministrator den neuen Bischof und alle Mitfeiernden, ehe Nuntius Eterovic als Gesandter des Heiligen Vaters das Wort ergreift und die päpstliche Ernennungsurkunde des Bischofs aushändigt. Der Dresdner Domdekan Klemens Ullmann wird das Dekret verlesen. Hierauf geleiten der Nuntius und Erzbischof Koch den neuen Bischof von Dresden-Meißen zum Bischofssitz, der sogenannten Kathedra, auf der Heinrich Timmerevers Platz nimmt. Aus der Hand seines Amtsvorgängers Heiner Koch nimmt er dann auch den Bischofsstab entgegen. Er ist nun Bischof von Dresden-Meißen. Im weiteren Verlauf übernimmt Bischof Heinrich Timmerevers die Leitung der Liturgie und wird auch selbst predigen.

Dresdner Kapellknaben tragen zum guten Klang bei

Eine vollbesetzte Kathedrale erwartet die Gäste der Amtseinführung von Bischof Timmerevers am 27. August.Für den guten Klang im Festgottesdienst ist gesorgt. So bringen unter der musikalischen Leitung von Kirchenmusikdirektor Matthias Liebich Solisten, die Dresdner Kapellknaben, der Kathedralchor und Mitglieder der Sächsischen Staatskapelle Dresden Stücke der „Missa in d-Moll“ von Johann Georg Schürer und Werke von Johann Adoph Hasse zu Gehör. An der Silbermannorgel nimmt Domorganist Johannes Trümpler Platz. Auch Vertreter der sorbischen Katholiken gestalten die Messe mit. Der Chor des Sorbischen Gymnasiums Bautzen singt unter Leitung von Domkantor Friedemann Böhme. Druschki in ihren prächtigen Trachten werden zum Gottesdienst erwartet. Eine Fürbitte wird auf Sorbisch vorgetragen.

Grußworte von Ministerpräsident, Landesbischof und Kardinal Marx

Dem Gottesdienst schließen sich in der Kathedrale einige Grußworte an. Die Rednerliste eröffnet dabei der Münchner Erzbischof Reinhard Kardinal Marx als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Es folgen Bischof Felix Genn aus Münster – dem Heimatbistum Heinrich Timmerevers‘ –, Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU), Landesbischof Carsten Rentzing von der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens sowie der Diözesanratsvorsitzende des Bistums Dresden-Meißen Nikolaus Legutke. Zudem haben Landesbischöfin Ilse Junkermann von der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und der Sächsische Landtagspräsident Matthias Rößler (CDU) ihr Kommen zugesagt. Als Stellvertreterin des Thüringer Ministerpräsidenten wird Finanzministerin Heike Taubert am Gottesdienst teilnehmen.

Kollekte für das Bistum Saratow und die Chemnitzer Mutter-Teresa-Schwestern

Der Inhalt der Klingelbeutel der Messfeier kommt auf Wunsch Bischof Timmerevers‘ zwei Projekten zugute. Die eine Hälfte geht an das südrussische Bistum St. Clemens, das mit Clemens Pickel (55) ein gebürtiger Sachse als Bischof leitet. Der aus Colditz bei Leipzig stammende Geistliche empfing 1988 in Dresden die Priesterweihe. Seit 1990 wirkt er als Seelsorger in Russland. Er wird auch zur Bischofs-Amtseinführung in Dresden anreisen.

Mit der anderen Hälfte der Kollekte wird die Arbeit der Mutter-Teresa-Schwestern in Chemnitz unterstützt. Vier Schwestern engagieren sich hier selbstlos für Obdachlose, betreiben eine Suppenküche und übernehmen Besuchsdienste.

Nach dem Gottesdienst sind alle herzlich zu einem Fest der Begegnung eingeladen

Alle Gottesdienstbesucher haben die Möglichkeit, den neuen Dresdner Bischof im Anschluss an die Messe ganz unmittelbar im nahegelegenen Stallhof zu erleben und zu begrüßen. Dann wird sich Bischof Heinrich unter seine Gäste mischen und sicherlich viele Hände zu schütteln haben.

Wer nicht unmittelVom Niedersachsen zum Sachsen: Bischof Timmerevers, hier beim Abschiedsgottesdienst aus seiner Heimat in Garrel.bar am Gottesdienst teilnehmen kann: die Messe wird von 10 bis 11.30 Uhr im MDR Fernsehen übertragen. Bereits ab 9.45 Uhr wird der neue Bischof im selben Programm auch in einer 15-minütigen Livesendung vor der Übertragung des Einführungsgottesdienstes ausführlich porträtiert.

Zur Person: Heinrich Timmerevers

Bischof Heinrich stammt aus dem Oldenburger Land. Im Bistum Münster hatte er als Weihbischof und Bischöflicher Offizial seit 2001 umfangreiche Verantwortung getragen. Das Bischöflich Münstersche Offizialat Vechta nimmt dabei die bischöfliche Amtsgewalt für den niedersächsischen Teil der Diözese Münster wahr – eine kirchenrechtlich weltweit einmalige Konstruktion. Diesem Offizialatsbezirk mit Sitz in Vechta gehören rund 265.000 Katholiken an.

Geboren in Nikolausdorf im Kreis Cloppenburg als zweites von sechs Kindern einer Landwirtsfamilie, wuchs Heinrich Timmerevers nach eigenen Worten "selbstverständlich katholisch" auf. 1980 wurde er zum Priester geweiht. Nach Kaplanszeit, Jahren als stellvertretender Leiter des Collegium Borromaeum und Domvikar am St.-Paulus-Dom in Münster sowie ab 1990 als Pfarrer in Visbek ernannte ihn Papst Johannes Paul II. 2001 zum Weihbischof im Bistum Münster. 2002 wurde er als nichtresidierender Domkapitular in das Münsteraner Domkapitel aufgenommen.

In der Deutschen Bischofskonferenz arbeitete Heinrich Timmerevers acht Jahre lang in der Jugendkommission mit. Seit 2005 ist er Mitglied der Kommission für geistliche Berufe, seit 2006 zudem Mitglied der Adveniat-Kommission. Seit 2008 ist er Vorsitzender der Arbeitsgruppe „Institute des geweihten Lebens“, seit 2012 Bundesseelsorger des Malteser Hilfsdienstes. Heinrich Timmerevers gehört der Geistlichen Gemeinschaft der Fokolare an. Seit 2011 ist er Kaplan des Malteserordens.

MB

Übersicht: praktische Hinweise zum Gottesdienst zur Amtseinführung (pdf-Datei) - hier klicken...

Hinweise zur Akkreditierung

Journalisten können sich zur Teilnahme am Gottesdienst ab sofort bei der Pressestelle des Bistums Dresden-Meißen akkreditieren, E-Mail: presse@bistum-dresden-meissen.de

Sie erreichen die Pressestelle am Tag der Amtseinführung unter der Mobilfunknummer: 0172 / 233 7037 sowie unter 0174 / 195 6670.



Zurück Impressum