Sie riskierten ihr Leben – Polen, die während des Holocaust Juden retteten

Ausstellung vom 18. Januar bis 18. Februar in Dresden

"Sie riskierten ihr Leben"

Dresden, 07.01.2016: In der Zeit vom 18. Januar bis 18. Februar zeigt die Deutsch-Polnische Gesellschaft Sachsen in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde zu Dresden und anderen Partnern im Jüdischen Gemeindezentrum Dresden die Ausstellung „Sie riskierten ihr Leben – Polen, die während des Holocaust Juden retteten“.

Für die Polen als direkte Zeugen der deutschen Verbrechen an den Juden bedeutete der Holocaust eine besondere Herausforderung. Sie waren nicht nur dem brutalen Terror des Krieges ausgesetzt, sondern wurden gleichzeitig mit der grausamen Vernichtung ihrer jüdischen Nachbarn konfrontiert. Im besetzten Polen wurde, anders als in den Ländern Westeuropas, die Unterstützung von Juden mit dem Tode bestraft. Dennoch stellten sich viele Polen dem Bösen entgegen und retteten Juden. Im Namen der Nächstenliebe riskierten sie ihr eigenes Leben und das ihrer Familien. Dadurch konnten Tausende Juden gerettet werden. Ein Teil der Retter erhielt von der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem den Ehrentitel „Gerechte unter den Völkern“.

Die Ausstellung, vorbereitet vom Museum der Geschichte der polnischen Juden POLIN in Partnerschaft mit dem Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der Republik Polen, präsentiert Gesichter, Geschichten und Motive von Polen, die Juden retteten. Sie zeigt den historischen Kontext der deutschen Besatzung und veranschaulicht die Bedingungen der Rettung von Juden und den Umfang der von Polen geleisteten Hilfe.
Eröffnet wird die Ausstellung am Sonntag, 17. Januar, um 17 Uhr mit Rabbiner Alexander Nachama, Dresden, und Klara Jackl, Warschau, der Kuratorin der Ausstellung.

Öffnungszeiten:
18. Januar bis 18. Februar, sonntags bis donnerstags jeweils 11–17 Uhr, im Gemeindezentrum der Jüdischen Gemeinde zu Dresden, Hasenberg 1, 01067 Dresden.


Begleitprogramm:

Mi., 20.01., 19 Uhr, im Saal der Gedenkstätte Münchner Platz Dresden, Münchner Platz 1:
Solveig Höppner, Dr. Susanne Ritschel und Ronny Geißler sprechen zur sog. „Polenaktion“ in Sachsen 1938 sowie zu den Stolpersteinen für polnische Juden in Dresden

Mi., 03.02., 19 Uhr, im jüdischen Gemeindezentrum:
Marian Turski, Warschau, Überlebender des KZ Auschwitz, Vorsitzender des Jüdischen Historischen Instituts in Warschau, spricht über das Museum der Geschichte der polnischen Juden POLIN in Warschau

Mi., 10.02., 19 Uhr, im jüdischen Gemeindezentrum:
Prof. Adam Daniel Rotfeld, ehem. Polnischer Außenminister, spricht über seine Rettung und berichtet aus seinem Leben (angefragt).

Do., 18.02., 19 Uhr, im jüdischen Gemeindezentrum:
Abschluss der Ausstellung mit Dr. Nora Goldenbogen, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Dresden, und dem Film: „Irena Sendler - Im Namen ihrer Mütter“ (Irena Sendler hat bis zu ihrer Verhaftung 1943 ca. 2500 jüdische Kinder gerettet, u.a. mit Hilfe von katholischen Klöstern und Pfarreien im besetzten Polen. Auf diese Weise konnte auch Adam Daniel Rotfeld überleben.)

Die Veranstaltungen finden in deutscher Sprache statt. Der Eintritt ist frei.

Mehr Informationen

Veranstalter:
Jüdische Gemeinde zu Dresden
Freundeskreis Dresdner Synagoge e.V.
HATIKVA e.V.
Polnisches Institut Leipzig
Deutsch-Polnische Gesellschaft Sachsen e.V.
Münchner-Platz-Komitee e.V.
Friedrich-Ebert-Stiftung



Zurück Impressum