Jeder Flüchtling ist ein Mensch

Begegnung mit Eritreern in Bad Lobenstein am 24. Februar

Begegnung beim gemeinsamen Essen
Zum Abschluss des gemeinsamen Abends waren alle eingeladen, von den frisch zubereiteten Speisen aus Eritrea zu kosten - und dabei miteinander ins Gespräch zu kommen.

Bad Lobenstein, 26.02.2016: Unter dem Motto „Jeder Flüchtling ist ein Mensch“ hatte die katholische Pfarrei Christus König in Bad Lobenstein am vergangenen Mittwoch, 24. Februar, Flüchtlinge aus Eritrea und alle Interessierten zu einer Begegnung in ihre Räume eingeladen. Neben der Möglichkeit, einander persönlich kennenzulernen, gab es auch Informationen über die Gründe, die Menschen in Eritrea dazu bewegen, ihre Heimat zu verlassen.
"Da passieren Dinge, die wir uns nicht vorstellen können", erläutert Wolfgang Ladwig von der katholischen Pfarrei. Er hat als Diakonatshelfer schon viele Gespräche mit den Flüchtlingen geführt, die in Bad Lobenstein Zuflucht gefunden haben.

Bei der Veranstaltung ging es "nicht darum zu hinterfragen, welche Meinungen die Gesamtbevölkerung vertritt oder ob die Politiker die richtigen oder falschen Entscheidungen treffen, sondern um den 'Mensch'", erläutert Gemeindereferent Lutz Kinmayer. Und es ging darum zu zeigen, wie Integration gelingen kann. Im September 2015 war der erste junge Mann aus Eritrea in Bad Lobensteins katholische Kirche gekommen. Kinmayer: "Mit etwas Englisch und Gebärden haben wir uns verständigt und ihm erklärt, dass er und seine Landsleute bei uns willkommen sind. Schon in der Woche darauf waren es drei junge Männer, die am Gottesdienst teilnahmen, und nach und nach kamen alle in Bad Lobenstein wohnenden eritreischen Christen. Wir boten Hilfe an und fragten, was gebraucht wird. Schnell war klar, dass die jungen Leute, die in eingerichteten Wohnungen untergebracht und mit dem nötigsten versorgt wurden, schnell unsere Sprache lernen wollten." Also organisierten engagierte Bad Lobensteiner Christen einen Sprachkurs, mit dessen Hilfe die Eritreer ab Dezember in einen Kurs der Volkshochschule einsteigen konnten. Mit Möbelspenden und Sachspenden ermöglichten es darüber hinaus, dass für werdende Eltern binnen einer Woche eine komplette Wohnung eingerichtet werden konnte.

Die Begegnungen mit den Eritreern waren allerdings keine Einbahnstraße, denn - so der Gemeindereferent - "für uns war das Zusammensein ebenfalls zur Bereicherung geworden, und es entstanden freundschaftliche Beziehungen. So kam die Idee, den jungen Leuten Gelegenheit zu geben, über die Gründe ihrer Flucht sowie über ihre persönlichen Schicksale zu reden. Beim Feiern von christlichen Festen haben wir uns über den gemeinsamen Glauben und die unterschiedlichen Traditionen ausgetauscht und möchten dies jetzt auch Ihnen ermöglichen."

Vgl. auch den Beitrag vom 1. Februar 2016

LK / meu



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