Verbindlichkeit schafft Vertrauen

Bischof Timmerevers lud Vertreter des Öffentlichen Lebens zum Empfang

Zahlreiche Gäste aus Politik, Kultur und Gesellschaft waren zu einer Begegnung mit Bischof Heinrich Timmerevers ins Haus der Kathedrale eingeladen. Fotos: E. Meuser

Zahlreiche Gäste aus Politik, Kultur und Gesellschaft waren zu einer Begegnung mit Bischof Heinrich Timmerevers ins Haus der Kathedrale eingeladen. Fotos: E. Meuser

Dresden, 29.08.2016: Das Thema „Verbindlichkeit“ hat Bischof Heinrich Timmerevers heute, 29. August, in den Mittelpunkt einer Ansprache vor Vertretern des Öffentlichen Lebens gestellt. Rund 170 Gäste aus Politik, Kultur und des gesellschaftlichen Lebens waren dazu am Vormittag ins Dresdner Haus der Kathedrale eingeladen. „Verbindlichkeit macht im guten Sinne berechenbar“, so Bischof Timmerevers, „schafft Sicherheit und Vertrauen.“ Ein Wert, der heute zunehmend aus dem Blick zu geraten drohe. Im Dresdner Haus der Kathedrale.Dabei sei diese Verbindlichkeit in vielen Bereichen hilfreich, in „Ehe und Familie ebenso wie in Politik, Gesellschaft und Kirche“. Er selbst habe „Ja“ zu diesem Bistum gesagt und werde sich „an dieses Land binden, ohne Rückfahrkarte“. Mit Blick auf den scheinbar geringen Anteil der Katholiken an der sächsischen Bevölkerung sagte Bischof Heinrich: „Ich weigere mich, die Anzahl der Katholiken hierzulande als Gradmesser auf das Interesse der Menschen an spirituellen Fragen anzuerkennen.“

Als Vertreter der sächsischen Politik zeichnete Landtagspräsident Matthias Rößler in seiner Ansprache einige Schlaglichter der katholischen Kirche in der sächsischen Geschichte nach. Er erinnerte an Bischof Benno von Meißen – „der zu einem Mythos wurde“. Sprach über Bischof Heinrich Wienken, den ersten Bischof des Bistums aus dem Oldenburger Land. Und erinnerte daran, dass bis in die jüngste Geschichte des Landes Katholiken als „äußerst aktive Minderheit“ politische Verantwortung getragen hätten; so waren der erste Landtagspräsident und die drei bisherige Ministerpräsidenten Sachsens jeweils katholische Christen. Die vertrauensvollen Kontakte zwischen Politik, Kirchen und Bürgergesellschaft nannte der Landtagspräsident "wichtige Bindekräfte der Gesellschaft“.

V.l.n.r.: Landtags-Vizepräsidentin Andrea Dombois, Bischof em. Joachim Reinelt, Bischof Heinrich Timmerevers, Sachsens Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler, Generalvikar Andreas Kutschke, Birgit Munz, Präsidentin des Verfassungsgerichtshofs.

V.l.n.r.: Landtags-Vizepräsidentin Andrea Dombois, Bischof em. Joachim Reinelt, Bischof Heinrich Timmerevers, Sachsens Landtagspräsident Matthias Rößler, Generalvikar Andreas Kutschke, Birgit Munz, Präsidentin des Verfassungsgerichtshofs.

Generalvikar Andreas Kutschke zitierte in seinem Grußwort aus einem Zeitungsbericht von 1922 über Bischof Christian Schreiber, den 42. Oberhirten des Bistums, dieser habe „mit Feuereifer gesprochen und sich die Herzen der Gläubigen erobert“. Davon ausgehend fragte er: „Wie gelingt es uns heute, die Herzen der Menschen zu erreichen?" Fest eingeplant seien dazu Begegnungen des Bischofs mit Menschen „nicht nur in Sakristeien und Pfarrhäusern", sondern auch mit Vertretern aus Ökumene und Judentum, von Politik, Kultur und Medien – "aber auch mit denen, die keine Visitenkarte haben, die am Rand stehen“.

Text: Michael Baudisch
Fotos: Elisabeth Meuser



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