Bischof Heinrich: „Winfriedhaus Schmiedeberg bleibt“

"Kinder- und Jugendseelsorge braucht einen Ort, an dem Identifikation stattfindet"

Das Winfriedhaus Schmiedeberg im Osterzgebirge.Dresden/Dippoldiswalde, 14.12.2016 (KPI): Das Winfriedhaus Schmiedeberg bleibt erhalten. Diesen Beschluss hat Bischof Heinrich Timmerevers nach Anhörung des Vermögensverwaltungs- rates und auf Grundlage der Studienergebnisse einer Arbeitsgruppe getroffen, die sich fast ein Jahr lang intensiv mit Fragestellungen zur Zukunft einer katholischen Jugendbildungsstätte im Bistum Dresden-Meißen auseinandergesetzt hatte. Mitte November dieses Jahres hatten die neun Mitglieder der „AG Jugendhaus“ im Rahmen eines Studientages die Ergebnisse ihrer Überlegungen Bischof Heinrich vorgestellt. Dabei hatten viele Indikatoren für einen Erhalt der Immobilie gesprochen. Zusätzlich hatte der Bischof Ende letzter Woche auch die Einschätzung des Vermögensverwaltungsrates des Bistums zur Zukunft der Bildungsstätte eingeholt. Auf dieser Grundlage hat er nun entschieden, das traditionsreiche Haus im Osterzgebirge zu erhalten.

Ein Haus mit ganz eigenem Charme

Bischof Heinrich: „Es mag mit Blick auf den Erhalt des Winfriedhauses noch offene Fragen und Klärungsbedarf geben. Was ich bei der Beschäftigung mit diesem Thema und bei meinen Besuchen dort allerdings intensiv wahrgenommen habe: hier ist ein Haus, das in der Geschichte des Bistums eine wichtige Rolle einnimmt. Kinder- und Jugendseelsorge braucht einen solchen Ort, an dem Identifikation stattfindet. Ich habe gespürt: das Winfriedhaus ist Kult. In dieses Haus sind Jugendliche unserer Tage und auch in die Jahre gekommene Jugendliche verliebt. Das, was hier über lange Jahre gewachsen ist, hat seinen ganz eigenen Charme. Zu DDR-Zeiten Bischof Heinrich im Gespräch mit Jugendlichen beim Bistumsjugendtag im September in Wechselburg.war es ein Raum der Freiheit. Ein solcher Identifikationsort lässt sich nicht einfach verpflanzen. Wer die Kapelle betritt, spürt: hier ist ein durchbeteter Raum. Wenn wir das kaputtmachen, machen wir mehr als eine Immobilie kaputt. Daher habe ich entschieden, das Winfriedhaus Schmiedeberg zu erhalten.“

Die Diskussion um die Zukunft des Hauses hatte Heinrich Timmerevers bereits kurze Zeit nach seiner Ernennung zum Bischof von Dresden-Meißen erreicht. „Die Entscheidung zur Zukunft des Winfriedhauses ist durch die AG Jugendhaus sehr gut vorbereitet worden. Ich habe dabei große Zuverlässigkeit, Professionalität und hohen Einsatz erlebt, alle Zahlen und Fakten und auch die Bedenken in diesem Zusammenhang auf die Waagschale zu legen. Dass die Verantwortlichen das auch gegen heftige Kritik ausgehalten haben, dafür danke ich ihnen ausdrücklich. Nun muss es darum gehen, das Winfriedhaus auch weiterhin durch eine attraktive Kinder- und Jugendpastoral mit Leben zu erfüllen.“

Nötige Baumaßnahmen in Etappen angehen

Auslöser der Überlegungen zur Zukunft des Winfriedhauses war die drohende Einstellung des Betriebs aufgrund von Brandschutzmängeln gewesen. Die hatten seit Anfang 2015 einen Weiterbetrieb der Jugendbildungsstätte über Mai 2017 hinaus massiv in Frage gestellt. Diese Brandschutzfragen konnten zwischenzeitlich allerdings zufriedenstellend geklärt werden.

Mit Blick auf weiterhin anstehende Sanierungs- und Umbauarbeiten am Haus hat Bischof Heinrich seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nun angewiesen, etappenweise vorzugehen. „Das Haus sollte nicht über längere Zeit geschlossen werden“, so Bischof Heinrich.

MB



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