Herzlichen Glückwunsch und Gottes Segen zum 80. Geburtstag!

Bischof emeritus Joachim Reinelt lädt am Abend zum Gottesdienst in die Kathedrale ein

Bischof Joachim ReineltDresden, 21.10.2016 (KPI): Seinen 80. Geburtstag kann der Dresdner Bischof emeritus Joachim Reinelt am heutigen Freitag, 21. Oktober, feiern. Das gesamte Bistum Dresden-Meißen gratuliert von Herzen und wünscht Gottes Segen!

Höhepunkt des Festtags wird eine Heilige Messe um 18 Uhr in der Kathedrale sein. Den Gottesdienst feiern mit: Bischof Heinrich Timmerevers, Bischof von Dresden-Meißen, der auch predigen wird; Erzbischof Heiner Koch aus Berlin; Bischof Konrad Zdarsa aus Augsburg; Benediktinerabt Barnabas Bögle vom Kloster Ettal; Bischof em. Joachim Wanke aus Erfurt; Bischof em. Leo Nowak aus Magdeburg. Zum Gottesdienst und einem anschließenden abendlichen Beisammensein im privaten Kreis werden daneben zahlreiche weitere Freunde und Wegbegleiter aus katholischer und evangelischer Kirche, aus Politik und Gesellschaft erwartet, darunter Landesbischof Carsten Rentzing und dessen Vorgänger Volker Kreß und Johannes Hempel.

Im Festgottesdienst erklingt die Krönungsmesse von Wolfgang Amadeus Mozart und das „O salutaris hostia“ von Franz Liszt. Ausführende sind Lisa Dietrich, Sopran, Ewa Zeuner, Alt, Gregor Hirschmann, Tenor, Georg Zeppenfeld, Bass, der Kathedralchor Dresden und Mitglieder der Sächsischen Staatskapelle Dresden. Die Silbermannorgel spielt Domorganist Johannes Trümpler.

Auch eine achtköpfige Bläsergruppe aus Freiberg, die Joachim Reinelt zu seiner Zeit als Seelsorger in Freiberg vor Jahrzehnten selbst gegründet hat, wird den Bischof am Abend mit einem Ständchen überraschen.

Ein Schlesier, aufgewachsen und geprägt in Sachsen

Joachim Reinelt war der 48. Hirte auf dem Bischofsstuhl des 968 gegründeten Bistums Dresden-Meißen. Zu seinen berühmtesten Vorgängern kann er den heiligen Bischof Benno (1066-1106) zählen, den zehnten Oberhirten von Meißen, der 1523 heiliggesprochen wurde und heute als Patron der Diözese verehrt wird. Dem Bistum, das den Großteil Sachsens und weite Teile Ostthüringens umfasst, gehören aktuell gut 142.000 Katholiken an, was einem Katholikenanteil von drei bis vier Prozent der Bevölkerung entspricht.

Geboren wurde Joachim Reinelt am 21. Oktober 1936 in Neurode in Schlesien. Nach der Vertreibung siedelte sich die Familie im sächsischen Radeberg an. 1954 absolvierte er hier das Abitur. In Erfurt und Neuzelle studierte er Theologie und empfing am 29. Juni 1961 im Bautzener Dom die Priesterweihe. Über Stationen in Gera, Freiberg und Ebersbach kam er nach Dresden, wo er von 1966 bis 1970 als Kaplan an der Hofkirche tätig war. Von 1970 bis 1974 lernte er als Pfarrer in Freiberg die Arbeit in einer sogenannten "Teampfarrei" kennen. Von 1974 bis 1986 war er Pfarradministrator in Altenburg, ab 1980 zugleich Dekan im gleichnamigen Dekanat. Bischof Gerhard Schaffran berief ihn 1986 als Ordinariatsrat in die Verwaltung des Bistums, wo er als Diözesancaritasdirektor tätig war.

Am 25. Januar 1988 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Dresden-Meißen. Am 20. Februar desselben Jahres wurde er in der Dresdner Kathedrale durch seinen Amtsvorgänger Bischof Schaffran zum Bischof geweiht. Sein Wahlspruch lautet "Jesus in medio". Es ist die Kurzfassung des Bibelworts "Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen" (Mt 18,20). In der Deutschen Bischofskonferenz war er zuletzt Vorsitzender der Caritas-Kommission und Stellvertretender Vorsitzender der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen. Am 20. Februar 2012 trat er in den Ruhestand. Bis heute übernimmt er Repräsentations- und Vertretungsdienste, feiert die Heilige Messe und ist als Seelsorger und Ehrengast in den Pfarreien und Einrichtungen des Bistums gern gesehen. Zudem ist er bis heute als Beauftragter der Diözese Ansprechpartner für die Frauen-Ordensgemeinschaften im Bistum.

Chancen und Risiken der Amtszeit

Zur wohl bedeutendsten Chance und Herausforderung seiner Amtszeit zählte für Bischof Reinelt die Friedliche Revolution mit dem Ende der DDR. Aus den Beschränkungen des Bistums unter dem Sozialismus galt es, das Kirchenschiff im Meer der neuen Möglichkeiten und Aufgaben durch die Klippen und Untiefen im wiedervereinten Deutschland zu steuern. Joachim Reinelt ließ Kirchen und Gemeindehäuser instand setzen und zum Teil neu errichten, zuletzt bahnte er noch den Neubau der Leipziger Propsteikirche an. In Bautzen, Dresden, Leipzig und Zwickau entstanden Schulen in kirchlicher Trägerschaft. Vielerorts wurden Kindergärten eröffnet. Der Bischof knüpfte Kontakte in Politik und Gesellschaft. In Schmochtitz bei Bautzen etablierte sich mit dem Bischof-Benno-Haus ein kirchliches Bildungshaus, das Besucher aus ganz Deutschland anzieht. In Wechselburg gelang es mit Hilfe der Benediktinerabtei Ettal, erneut klösterliches Leben anzusiedeln. Auch in der Seelsorge suchte das Bistum nach neuen Wegen zu den Menschen, etwa durch Beratungsstellen und Gesprächsangebote, oder durch die Diskussion gesellschaftlicher Fragen in der Katholischen Akademie des Bistums.

Eines seiner Markenzeichen sind sicher seine frei gehaltenen und anschaulich formulierten Predigten, mit denen es ihm gelingt, seine Zuhörer – ob jung oder alt – ganz unmittelbar anzusprechen. Und volksnah und unkompliziert im Umgang: so ist Bischof emeritus Reinelt bis heute über die Grenzen der katholischen Kirche hinaus bei vielen Menschen bekannt und beliebt.

MB




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