Caritas sucht junge Leute fürs Ehrenamt in der Online-Suizidprävention

Start am 8.Oktober

Dresden, 12.09.2016 (KPI): Das Projekt der „Online-Suizidprävention [U25]“ des Caritasverbandes für Dresden e.V. startet am 8. Oktober einen neuen Ausbildungskurs. Dazu werden junge Leute zwischen 16 und 25 Jahren gesucht, die Interesse an einer ehrenamtlichen Mitarbeit haben. Das Caritas-Projekt [U25] begleitet suizidgefährdete Jugendliche und junge Erwachsene in Lebenskrisen. Die Beratung erfolgt per E-Mail, anonym und durch Gleichaltrige. Die Ausbildung der sogenannten Peerberater findet an zehn Terminen über drei Monate beim Dresdner Caritasverband in der Schweriner Straße 27 statt. Sie ist kostenfrei.

CaritasIn den Seminaren werden die Teilnehmer befähigt, Krisen zu begleiten und online per E-Mail zu beraten. Sie üben dabei Methoden der Mailberatung aus, setzen sich in Gruppen mit eigenen Krisenerfahrungen auseinander und erhalten außerdem Einblicke in für die Arbeit relevante psychische Krankheitsbilder. Jeder Teilnehmer bekommt zum Abschluss des Kurses ein Zertifikat ausgehändigt.

Nach der Ausbildung können die Peerberater andere Jugendliche per Helpmail begleiten. Fachkräfte der Caritas leiten die jungen Ehrenamtlichen bei der Online-Beratung an. Supervisionen, in den sich ausgetauscht und gegenseitig unterstützt wird, finden regelmäßig statt.

Interessenten für den Kurs melden sich bitte bei den Caritas-Koordinatoren Alexander Oswald oder Annemarie Schütze per E-Mail unter u25@caritas-dresden.de

Das niedrigschwellige Angebot ermöglicht Hilfesuchenden offen über ihre derzeitige Situation zu schreiben, gehört zu werden und nach Bedarf auch professionelle Hilfe vermittelt zu bekommen. Die Themenfelder sind dabei vielfältig und reichen von Schwierigkeiten mit Freunden, familiären Problemen, den Umgang mit einer eigenen psychischen Erkrankung bis hin zu Mobbing.

Die Zahlen der Suizide in Deutschland sind erschreckend hoch: alle 53 Minuten nimmt sich ein Mensch das Leben. Das sind jährlich über 10.000 Menschen (Quelle: Statistisches Bundesamt), in Sachsen sind es im Jahr über 640 (Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen). Alle fünf Minuten versucht es jemand. Bei jungen Menschen unter 25 Jahren ist die Suizidversuchsrate noch größer. Suizid ist in dieser Altersgruppe nach Verkehrsunfällen sogar die zweithäufigste Todesursache. In Anbetracht dieser alarmierenden Zahlen ist [U25] in Dresden vor drei Jahren ins Leben gerufen worden.

Im Jahr 2015 sind in Dresden über 110 Klienten begleitet und beraten worden, insgesamt haben sich über 860 junge Menschen gemeldet. Dadurch, dass die Berater im gleichen Alter sind, fühlen sich die jungen Hilfesuchenden verstanden und ernst genommen. Zusätzlich erleichtert die Anonymität des Internets, über die Suizidgedanken offen zu sprechen. Für viele der Ratsuchenden ist es das erste Mal, dass sie überhaupt von ihren Gedanken erzählen. Ein vertrauensvoller Umgang ist daher in der Beratung das A und O.
 
Mehr Informationen stehen unter www.u25-dresden.de
  
 



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