Tiefseetaucher statt Oberflächenpaddler

Florian Mroß (26) und Thomas Wiesner (45) zu Diakonen geweiht

Dresden, 18.04.2016 (KPI): „Ihr sollt nicht Oberflächenpaddler, sondern Tiefseetaucher sein!“ – Mit diesen Worten hat Bischof emeritus Joachim Reinelt am Sonnabend, 16. April, bei der Diakonenweihe in der Dresdner Kathedrale Florian Mroß (26) und Thomas Wiesner (45) ermutigt, in „die Realität des liebenden Gottes“ einzutauchen. In der katholischen Kirche ist die Weihe mit ihren Stufen Diakonen-, Priester- und Bischofsweihe eines der sieben Sakramente. Der Begriff "Diakon" stammt vom griechischen Verb "diakonein" ab und bedeutet "dienen", "fürsorglich Diakonenweihe in der Dresdner Kathedralehelfen". Bischof Reinelt betonte in seiner Predigt die Bedeutung dieses Dienstes für jeden Priester. „Ein Priester, der nicht mehr Diakon ist, den brauchen wir nicht“, so der langjährige Bischof von Dresden-Meißen. Er hob in diesem Zusammenhang das vorbildliche Beispiel Papst Franzikus‘ hervor, der am gleichen Tag Flüchtlinge auf Lesbos besuchte. „Er trifft die, die ganz am Rande sind. Darum geht es, dieses Zeichen zu setzen, das ein Diakon immer zu setzen hat. Dem Bedürftigen zu zeigen: ‚Du bist ein Mensch, Du bist Bruder und Schwester‘.“ Zugleich erinnerte Bischof Reinelt daran, dass mit der Taufe jeder Christ zum diakonischen Dienst berufen sei, „etwas, das keine staatliche Organisation zu geben hat, nämlich Herz zu geben“.

Ein Sorbe und ein Wilsdruffer auf dem Weg zum Priester

Viele Priester, Freunde und Wegbegleiter der Weihekandidaten und weitere Gäste waren in die Kathedrale gekommen, um die Weihe mitzufeiern. Darunter waren auch zahlreiche Druschki in sorbischer Tracht, da einer der neugeweihten Diakone Sorbe ist. Florian Mroß stammt aus Wittichenau. Nach seinem Abitur absolvierte er den Zivildienst in der dortigen Pfarrei Mariä Himmelfahrt. Anschließend studierte er in Erfurt Theologie. Sein pastorales Praktikum absolvierte er in den vergangenen Monaten in der Dompfarrei Bautzen. Auch der in Wilsdruff aufgewachsene Thomas Wiesner studierte in Erfurt Theologie. Zuvor hatte er eine Lehre als Elektro-Mechaniker absolviert und als Automatenoperator und Kraftfahrer gearbeitet, bevor er sich entschloss, Priester zu werden und sich im interdiözesanen Priesterausbildungs-Seminar St. Lambert in Lantershofen weiterbildete. In der Pfarrei St. Elisabeth, Gera, absolvierte er in den vergangenen Monaten sein pastorales Praktikum.

Bischof Reinelt hob zudem hervor, dass das Amt des Diakons mit einer besonderen Praxisnähe verbunden sei. „Die Nähe Gottes heilt, tut gut“, sagte er. Auch das Thema Zölibat sprach er an und verwies auf das Unverständnis, dem die Selbstverpflichtung zur Ehelosigkeit in der Gesellschaft mitunter begegne. „Die sich selbst konsumierende Welt wird Ehelosigkeit um des Himmelsreiches Willen nicht verstehen“, so der Bischof. Er verwies darauf, es ginge dabei „nicht um eine Kostprobe, sondern Ganzhingabe.“

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Text/Fotos: Michael Baudisch



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