Döbeln feiert hundertjähriges Kirchweih-Jubiläum

Döbeln, 26.09.2016 (KPI): „Lebendige Steine“ – unter diesem Motto steht eine Festwoche vom 30. September bis 9. Oktober, mit dem die Pfarrei St. Johannes, Apostel und Evangelist, in Döbeln das 100. Kirchweihjubiläum ihrer Pfarrkirche begeht. Eindrucksvoll ragt der katholische Kirchbau in der Rosa-Luxemburg-Straße der mittelsächsischen 24.000-Einwohner-Stadt empor. Es waren bewegte Zeiten, als Bischof Franz Löbmann die Kirche am 8. Oktober 1916 – mitten im 1. Weltkrieg – weihen konnte; die erste katholische Kirche nach der Reformation. Die Pfarrei, zu der auch die Filialkirche in Roßwein gehört, zählt aktuell knapp 900 Katholiken.


Freuen sich gemeinsam auf die Festwoche: Pfarrgemeinderatsvorsitzender Rüdiger Piechaczek (links) und Pfarrer Klaus Orland. Die Kerze wurde eigens für das Jubiläum geschaffen und soll die ganze Festwoche hindurch brennen. Fotos: Michael Baudisch

Freuen sich gemeinsam auf die Festwoche: Pfarrgemeinderatsvorsitzender Rüdiger Piechaczek (links) und Pfarrer Klaus Orland. Die Kerze wurde eigens für das Jubiläum in Handarbeit geschaffen und soll die ganze Festwoche hindurch brennen. Fotos: Michael Baudisch

Pfarrer Klaus Orland: „Wir haben uns seit über einem Jahr mit dieser Festwoche beschäftigt und Ideen gesammelt, um diesen Anlass gebührend zu feiern. Es wird nun viele Höhepunkte und unterschiedliche Facetten in der Festwoche geben, von der Historie bis zur Ökumene. So kann die Gemeinde das hundertjährige Jubiläum in Dankbarkeit würdig mitfeiern – auch gegenüber den Erbauern und den Seelsorgern früherer Zeiten.“

Am 22. Juli 1913 wurde der erste Spatenstich für die Kirche gesetzt. Der Grundstein wurde einen guten Monat später gelegt. Das Richtfest konnte bereits im Oktober des gleichen Jahres gefeiert werden. Im Rohbau stand das Gotteshaus bereits Anfang 1914.

Viel hat die Gemeinde seither erlebt. Gute Zeiten, aber auch schwierige Zeiten. Von ihren drei Apoldaer Glocken werden schon 1917 zwei für Kriegszwecke konfisziert. Die größte Glocke darf die Pfarrei zwar behalten. Die beiden kleineren allerdings werden noch auf dem Turm zerschlagen. 1922 ersetzt die Gemeinde das fehlende Geläut, doch das Drama wiederholt sich. Auch im Zweiten Weltkrieg werden Ende 1942 wieder zwei Glocken abgenommen, die erst 1958 durch zwei neue ersetzt werden.

Schlicht und bescheiden - so wirkt die Kirche im Inneren. Hinter dem Altar prangt an der Wand ein Gemälde, das der Dresdner Maler Rudolf Teufel geschaffen hat und einen Weinstock zeigt. Einen neuen Außenanstrich wollte man der Kirche zum Jubiläum gerne noch verpassen. Doch dazu hatte die Zeit schließlich doch nicht mehr gereicht. Dennoch - die Pfarrkirche lebt für Pfarrer Orland neben ihrem baulichen Charme vor allem von ihren Gemeindemitgliedern: „Das Schönste ist eigentlich, wenn wir zur Eucharistiefeier zusammenkommen und die Kirche voll ist. Die Gemeinde ist sehr offen und gesanglich spitzenmäßig, so dass wir immer einen schönen Gottesdienst miteinander feiern können.“

Durch Wegzüge aus der Stadt ist die Situation für die Pfarrei auch heute nicht immer einfach. Ab Mitte Oktober wird als Pfarradministrator Andreas Jaster für die Gemeinde da sein. Pfarrer Orland geht nach sieben Jahren Dienst als Pfarrer in Döbeln dann in den Ruhestand. Als Ruhestandsgeistlicher behält er seinen Wohnsitz allerdings vor Ort und will der Gemeinde auch in Zukunft nach seinen Kräften zur Verfügung stehen.


Zum Festprogramm:

Freitag, 30. September, 19 Uhr:
Musikalische Andacht. Eine musikalische Reise mit der „Jugendmusiziergruppe Michael Praetorius Leipzig e.V.“ unter der Leitung von Silvia Hartung und Andreas Künzel. Unter dem Titel „Da berühren sich Himmel und Erde“ erklingen Werke vom Mittelalter zur Renaissance und über die Barockzeit zur Gegenwart, gespielt teilweise auf historischen Instrumenten.

Sonntag, 2. Oktober, 9.30 Uhr:
Heilige Messe mit Bischof em. Joachim Reinelt und mehreren Priestern mit engem Bezug zu Döbeln.

16 Uhr Gemeindenachmittag: Erinnerung an alte Zeiten in Bildern und Geschichten
anschließend: geselliger Abend mit Imbiss und Überraschungsprogramm

Dienstag, 4. Oktober, 19 Uhr:
Gastvortrag von Ordinariatsrat Christoph Pötzsch zur Entwicklung des Bistums Dresden-Meißen
anschließend Gelegenheit zum Gespräch und Imbiss

Donnerstag, 6. Oktober, 19 Uhr:
Ein Abend in Ökumene; als gemeinsame Begegnung mit Pfarrer Stephan Siegmund und der evangelischen Gemeinde Döbeln.

Sonnabend, 8. Oktober, 17 Uhr (Weihetag der St. Johannes-Kirche):
Vigilabend; Gebet in Dankbarkeit und Zuversicht. Eucharistische Aussetzung des Allerheiligsten und gemeinsames Vesper-Gebet

Sonntag, 9. Oktober, 14 Uhr:
Festgottesdienst mit Bischof Heinrich Timmerevers, vielen Priestern und Gästen; im Anschluss Kaffeetafel für alle; am Abend feierliche Abschlussandacht.


www.kkirche-doebeln.de


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Text/Fotos: Michael Baudisch



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