Barmherzigkeit - im Alltag spürbar

Eindrücke vom Bistumsjugendtag am 16. / 17. September 2016 in Wechselburg

Papier-/"Schnee"-Bälle mit Barmherzigkeitsbotschaften
Am Ende der Heiligen Messe zum Abschluss des Bistumsjugendtages "regnete" es in der Basilika Papier-/"Schnee"-Bälle mit Barmherzigkeitsbotschaften.

Wechselburg, 19.09.2016: Mehr als 300 Jugendliche trafen sich am vergangenen Wochenende, 16./17. September, in Wechselburg zum diesjährigen Bistumsjugendtag (BJT). Er stand unter dem Thema "Vorfahrt: Mensch. Barmherzigkeit im Alltag" und griff damit das von Papst Franziskus ausgerufene "Jahr der Barmherzigkeit" auf. Bis Sonnabend Mittag weilte auch Bischof Heinrich Timmerevers bei den Jugendlichen, feierte mit ihnen Gottesdienst, hörte ihnen zu, beantwortete Fragen... und fühlte sich offensichtlich wohl bei ihnen.

Begonnen hatte der BJT am Freitag mit der Vesper und einer anschließenden Agape mit den von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern mitgebrachten Speisen. Danach gab es ein Bühnenprogramm mit dem Chor der WeihnachtsSingeWoche 2015 - eine gute Atmosphäre zum Ankommen und Wiedersehen sowie Kennenlernen. Das von der Chemnitzer Dekanatsjugend gestaltete Nachtgebet (Vigil) in der Wechselburger Basilika stand unter dem Motto "Barmherzigkeit". Kerzen, Lichtgestaltung, Gebete und Lieder ermöglichten es den Einzelnen, ganz bei sich und bei Christus zu sein.

Eine große Fragerunde mit Bischof Heinrich füllte den Samstagvormittag aus. Befragt nach der Rolle der Jugendlichen in der Kirche heute und morgen sagte er: "Ich wäre nicht hier - gestern und heute -, wenn ich nicht zutiefst davon überzeugt wäre: Ihr seid die Zukunft der Kirche! Ihr seid diejenigen, mit denen ich in den nächsten 10 bis 15 Jahren Kirche sein kann." Die Atmosphäre am Abend zuvor, besonders in der Vigil, zu erleben, habe ihn berührt und froh gemacht, so der Bischof. Sehr persönlich antwortete er auch auf die Fragen der jungen Christen und ermutigte sie, auch in Krisenzeiten die eigenen Fragen und Zweifel mit Gott - und gegebenenfalls mit anderen Menschen - zu besprechen.
Auf die Fragen des Bischofs - sei es danach, wie es den Jugendlichen gehe, die in ihrer Klasse die einzigen Christen oder Katholiken sind, oder danach, was er tun könne, um sie zu bestärken - antworteten die jungen Christen offen und freimütig.
Zwischendurch war Gelegenheit für die Vertreterinnen und Vertreter der verschiedenen Dekanatsjugendhelferkreise, dem Bischof ein kleines Willkommensgeschenk zu überreichen. Die Chemnitzer stellten ihm dabei auch ihre eigene "Hymne" vor: "Das ist unser Dekanat!"
Ganz selbstverständlich und ohne Berührungsängste mischte sich Bischof Heinrich auch beim Mittagessen (Eintopf) unter die Jugendlichen.

Mit einem "Testival" zur Frage nach Erfahrungen von Barmherzigkeit im Alltag begann das Nachmittagsprogramm. Mit allerhand kreativen Angeboten konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich mit verschiedenen "Werken der Barmherzigkeit" vertraut machen - sei es, Taschentücher zu gestalten ("Trauernde trösten"), abgelegten T-Shirts ein neues Design zu geben ("Bloßgestellten beistehen"),... - Was davon kann in den eigenen Alltag mitgenommen werden?

Im Abschlussgottesdienst predigte Bistumsjugendpfarrer Ralph Kochinka zu den Sonntagslesungen (Am 8,4-7; Lk 16,1-13) in Reimen. Die in den Texten angesprochenen Maximen könnten leicht als Überforderung erscheinen, "aber Gott lässt uns damit nicht allein, Er hilft", ermutigte Pfarrer Kochinka die Anwesenden. - Am Ende des Gottesdienstes "regnete" es in der Basilika "Schnee"-Bälle aus zusammengeknülltem Papier - jeder versehen mit einer biblischen Botschaft zum Thema "Barmherzigkeit".

Jugendpfarrer Kochinka zeigte sich begeistert vom Engagement und der Überzeugung, mit der die Jugendlichen ihren Glauben leben.



Text: Elisabeth Meuser
Fotos: Johannes Köst (12), Elisabeth Meuser (42), Thaddäus Walsch (2)



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