Fluss-Segnung in Bad Schandau

Dazu trafen sich evangelische und katholische Christen am 10. Januar am Ufer der Elbe

Pfarrer Johannes Johne mit einem Messdiener am Ufer der Elbe.

Pfarrer Johannes Johne mit einem Messdiener am Ufer der Elbe. Fotos: privat

Bad Schandau, 12.01.2016: Am „Fest der Taufe des Herrn“, dem 10. Januar, zogen katholische und evangelische Bad Schandauer Christen nach ihren zur gleichen Zeit stattfindenden Sonntagsgottesdiensten an die Stelle, an der die Kirnitzsch in die Elbe mündet. In einem ökumenischen Akt segneten sie gemeinsam Elbe und Kirnitzsch. Die Segnung fand in diesem Jahr zum vierten Mal statt. Bei dem ursprünglich ostkirchlich geprägten Brauch wird ein Kreuz an einem langen Seil in den Fluss zu Wasser gelassen.


Der katholische Pfarrer Johannes Johne aus Bad Schandau mit den Ministranten auf dem Weg zur Elbe.

Der katholische Pfarrer Johannes Johne aus Bad Schandau mit den Ministranten auf dem Weg zur Elbe.


Auch die evangelische Pfarrerin kommt von ihrer Gemeindekirche aus herbei.

Auch die evangelische Pfarrerin Luise Schramm eilt von ihrer Gemeindekirche aus herbei.

 
Gemeinsame Zeremonie am Zufluss der Kirnitzsch in die Elbe.

Gemeinsame Zeremonie am Zufluss der Kirnitzsch in die Elbe.


Pfarrer Johne: "Nachdem wir aus voller Kehle und frohen Herzens 'Großer Gott wir loben dich' gesungen haben, um Gott für die Schönheit und Großartigkeit der Schöpfung und auch des Wassers mit all seiner Kraft zu danken, erfolgen ein Segensgebet, Fürbitten und das gemeinsame Vaterunser-Gebet." Danach wird ein an einem langen Seil befestigtes Kreuz zu Wasser gelassen und soll aus der Kirnitzsch in die Elbe getrieben werden.


Mit Spannung wird verfolgt, ob das Kreuz in die Elbe treibt.
 
Mit Spannung verfolgen die Bad Schandauer, ob beim derzeitigen Niedrigwasser das Kreuz auch tatsächlich in die Elbe getrieben wird oder zwischen den Steinen hängen bleibt.

 
Pfarrer Johne löst das Kreuz, das sich verfangen hat.

Wenn das Kreuz tatsächlich in der Elbe ankommen soll, ist Handlungsbedarf angesagt. Pfarrer Johne löst das Kreuz, das sich an einem Stein verfangen hat.


Sportliche Zwischeneinlage des katholischen Seelsorgers.
 

Sportliche Zwischeneinlage des katholischen Geistlichen.


Weihrauch.
 

Nicht zuletzt, um ein in der orthodoxen Liturgie gerne verwendetes Element einzubringen, kommt auch ordentlich Weihrauch zum Einsatz.


Beim Einholen des Kreuzes.

Ziehen an einem Strang: evangelische Pfarrerin und katholischer Pfarrer beim gemeinsamen Einholen des Kreuzes.

Schließlich ziehen die evangelische Pfarrerin und der katholische Pfarrer das Kreuz wieder an Land. Abgeschlossen wird die Fluss-Segnung mit dem gemeinsamen Segen.


Segen.

Beim Schlusssegen.

Pfarrer Johne: "Zuletzt habe ich noch ein paar von mir gereimte Gebete vorgetragen, die sich an Heilige wenden, die in Sachen des Wassers und bei Hochwassergefahr angerufen werden. Dazu gehören der Heilige Johannes Nepomuk und auch der Heilige Nikolaus."


Das Gebet zum Heiligen Johannes Nepomuk
von Pfarrer Johannes Johne

Heil´ger Johann Nepomuk,
wenn ich in die Landschaft guck,
seh´ ich auf sehr vielen Brücken
Statuen, die mich beglücken.
Diese zeigen Dich als Mann,
auf den jeder bauen kann,
den man völlig unberechtigt
einer bösen Tat verdächtigt.

Du gabst, wie fast jeder weiß,
Beichtgeheimnisse nicht preis.
Deshalb war dein Tod ein nasser:
Man ertränkte Dich im Wasser.

Steigt das Wasser zu stark an,
wisse der, der beten kann:
Die Misere zu beenden,
kann man sich an Dich nun wenden.

Du wirst, mach´ ich noch bekannt,
als Patron für die genannt,
die als Priester Dienste leisten,
all die dürren und die feisten,
und erwähn´ ich noch geschwind,
für all die, die Schiffer sind.

Schließlich formuliere ich,
dass wohl auch die Müller Dich,
so kam neulich mir zu Ohren,
als ihren Patron erkoren.

Lass die, die von Not betreten,
und die darum zu Dir beten,
manche tun das schon seit Jahren,
bitte Deinen Schutz erfahren!
Heil´ger  Mann, ich bitte Dich,
tritt jetzt ein vor Gott für mich!



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