Fotoschau: Äbtissinnenweihe im Kloster St. Marienthal

56. Äbtissin des Klosters St. Marienthal an der Neiße. Fotos: Michael Baudisch

56. Äbtissin des Klosters St. Marienthal an der Neiße: Schwester Maria Elisabeth Vaterodt. Fotos: Michael Baudisch

Ostritz/St. Marienthal: Die Äbtissinnenweihe empfing Schwester Maria Elisabeth Vaterodt am Sonnabend, 21. Mai, im Kloster St. Marienthal von Zisterzienser-Generalabt Mauro-Giuseppe Lepori. Im Rahmen der Feier berichtete die neue Äbtissin von ihrem Weg, der sie ins Kloster an die Neiße geführt hatte. So erzählte sie von den Schulschwestern, die in ihrem Heimatdorf im Eichsfeld ganz selbstverständlich bei allen seelischen und auch bei körperlichen Leiden um Rat und Hilfe aufgesucht wurden, und die sie immer beeindruckt hätten. Auch sie selbst sei einmal als Vierjährige nach einem Sturz aus einer Luke im Heuboden des Stalls - den sie wie durch ein Wunder nahezu unversehrt überstand - von ihrem Vater zu den Schwestern getragen worden. Von ihrem ersten Besuch in Marienthal sei sie "sofort fasziniert" gewesen.

Und sie blickte dankbar auf ihre Großmutter zurück, die sie und ihre Brüder immer wieder zu einem gottgefälligen Leben ermuntert hätte. Dass Ordensleute im Alltag heute kaum noch eine Rolle spielten, bedauerte die Äbtissin. Sie äußerte den Wunsch, dass Ordensleben und Priesterberufungen wieder zu einer neuen Blüte fänden.

Zu Beginn der Feier bat zunächst die Gemeinschaft, vertreten durch Altäbtissin Schwester Maria Regina Wollmann, um die Segnung der neu gewählten Äbtissin. Nach der Feststellung der Rechtmäßigkeit der Wahl erfragte der Generalabt die Bereitschaft der zu weihenden Kandidatin. Es folgte die Allerheiligenlitanei mit der Bitte „Segne und heilige unsere Äbtissin und schenke ihr deine Hilfe“. Äbtissin Elisabeth Vaterodt kniete danach vor dem Generalabt der Zisterzienser nieder, welcher mit ausgebreiteten Händen das große Segensgebet – die Benediktion – über sie sprach.

Anschließend wurden ihr die Insignien des neuen Amtes überreicht: die Benediktusregel, der Ring und der Stab. Damit wird deutlich, dass sich der Segen auf die ganze klösterliche Gemeinschaft ausbreitet. Der gegenseitige Friedensgruß mit den anwesenden Bischöfen Joachim Reinelt (Bischof em. Dresden-Meißen), Bischof Wolfgang Ipolt (Görlitz), Diözesanadministrator Andreas Kutschke (Bistum Dresden-Meißen), Abt Maximilian Heim aus der Zisterziensterabtei Stift Heiligenkreuz sowie allen anwesenden Äbtissinnen und Ordensfrauen verdeutlichte den Segen und das Heil, das man einander wünscht und schenkt.

Nach der Benediktion wurde die Feier der Eucharistie mit der Gabenbereitung fortgesetzt.

Äbtissin Schwester Elisabeth (60) stammt aus Deuna im katholischen Eichsfeld. Die gelernte Stenotypistin und Altenpflegerin trat 1985 in die Zisterzienserinnenabtei St. Marienthal ein. 1987 legte sie die zeitliche Profess und 1990 die feierliche Profess ab. Zunächst war sie als Infirmarin in der Pflege der älteren Mitschwestern tätig. 1994 übernahm sie die Aufgaben der Cellerarin, also der Ökonomin des Klosters, seit 2009 zusätzlich die Aufgaben der Priorin. In den vergangenen 25 Jahren betreute sie sowohl die umfangreichen Sanierungsarbeiten der Klostergebäude als auch die umfangreichen Wiederaufbaumaßnahmen nach dem Hochwasser von 2010. Sie ist Mitglied im Vorstand der 1992 gegründeten Stiftung Internationales Begegnungszentrum St. Marienthal (IBZ).
 
Am 22. Februar 2016 hatten ihre Mitschwestern sie zur nunmehr 56. Äbtissin der Zisterzienserinnenabtei Klosterstift St. Marienthal gewählt. Sie folgt auf Äbtissin Regina Wollmann (75), die das Kloster seit 1993 geleitet hatte.
 
Im Anschluss an den Gottesdienst waren alle Gäste zur Gratulation in den Raum der „Alten Rolle“ und zum Imbiss ins Festzelt eingeladen.

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Text/Fotos: Michael Baudisch



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