Johann Adolf Hasse – erste Biographie des berühmten Dresdner Hofkapellmeisters in deutscher Sprache

Dresden, 22.02.2016: Johann Adolf Hasse (1699-1783) war zu Lebzeiten eine europäische Berühmtheit. Seine Opern, aber auch seine Kantaten, Kirchenmusikwerke und Oratorien erreichten eine enorme Verbreitung und galten als Muster der jeweiligen Gattungen. Bald nach dem Tod des Komponisten gerieten seine Werke jedoch in Vergessenheit, und von der Erinnerung an seine Person blieben kaum mehr als Artikel in Enzyklopädien und Lexika und einige anekdotisch verbrämte Erzählungen. Nur in der Dresdner Hofkirche, der heutigen Kathedrale, gehören drei Werke bis heute ununterbrochen zum Musikrepertoire: die Messe d-moll, die 1751 für die Weihe der Kirche entstand, das berühmte Te Deum und das Regina coeli, das ursprünglich für die Auferstehungsandacht am Vorabend des Ostersonntags bestimmt war. Davon abgesehen gab es eine Wiederentdeckung von Hasses Musik erst in den letzten Jahrzehnten. Zusammen mit seinen Werken kam eine faszinierende Persönlichkeit in den Blick, die über beste Kontakte zu den europäischen Höfen verfügte und deren Karriere die wichtigsten Musikzentren dieser Zeit umspannte: Hamburg, Neapel, Venedig, Dresden, Wien – und am Ende seines Lebens noch einmal Venedig.

Mit dem Buch von Raffaele Mellace liegt nun erstmals eine Biographie vor, die 2004 zunächst in italienischer Sprache erschien und für die deutsche Ausgabe neu bearbeitet wurde. Sie stellt Johann Adolf Hasse auf umfassende Weise in den Kontext der europäischen Gesellschaft und der wichtigsten musikhistorischen Entwicklungen seiner Zeit. Dabei erweist er sich als einer der bedeutendsten Komponisten des 18. Jahrhunderts, dessen Ausnahmerang sich erst in Grundzügen abzeichnet.

Angaben zum Buch:

Raffaele Mellace: Johann Adolf Hasse
neubearb. Ausgabe, aus dem Italienischen übersetzt von Juliane Riepe, VI + 457 S., zahlr., z.T. farbige Abbildungen und Notenbeispiele; ortus musikverlag Beeskow
ISBN 978-3-937788-40-1; 35,00 EUR