Der 50. Hirte des Bistums

Heinrich Timmerevers hat das Amt des Bischofs von Dresden-Meißen angetreten

Bischof Heinrich mit Bischofsstab.Dresden, 27.08.2016 (KPI): Rund 1.500 Menschen haben heute in Dresden Heinrich Timmerevers (64) bei seinem Amtsantritt als Bischof von Dresden-Meißen begleitet. In der vollbesetzten Kathedrale und auf einer Großbildleinwand davor erlebten sie mit, wie die päpstliche Ernennungsurkunde verlesen wurde, der gebürtige Südoldenburger aus der Hand seines Amtsvorgängers Heiner Koch den Bischofsstab entgegennahm und schließlich als 50. Oberhirte in der Geschichte des Bistums – die bis auf das Jahr 968 zurückgeht – auf dem Bischofsstuhl Platz nahm.

„Ich möchte hier im Bistum Dresden-Meißen neue Wurzeln schlagen und bei Ihnen ein Zuhause finden", so Heinrich Timmerevers. "Das mir so häufig gesagte Wort: 'wir freuen uns auf Sie!' möchte ich heute aus ganzem Herzen beantworten: 'Ich freue mich auch auf Sie'.“

Nuntius Eterovic (links), Bischof Timmerevers.

Nuntius Eterovic (links) übergibt Heinrich Timmerevers die Ernennungsurkunde des Papstes.

Vor und in der Kathedrale Sommerhitze: die von den Scheinwerfern der Fernsehübertragung hell ausgestrahlte Dresdner Hofkirche lieferte den würdigen Rahmen für ein farbenprächtiges Bild, zu dem Fahnenabordnungen und sorbische Druschki in ihren Trachten beitrugen, Ministranten, Priester und Ordensleute sowie insgesamt 32 Bischöfe aus dem In- und Ausland. Der aus Sachsen stammende Bischof Clemens Pickel hatte seine Anreise aus Russland kurzfristig absagen müssen. Unter dem Klang der Silbermannorgel, von Pauken und Trompeten der Sächsischen Staatskapelle und dem Gesang der Dresdner Kapellknaben waren die Oberhirten in festlicher Prozession in die Kathedrale eingezogen.

Zahlreiche Bischöfe kamen zur Amtseinführung

BegleBischof Heinrich Timmerevers.itet wurde Timmerevers dabei unter anderem von Kardinal Marx als Vorsitzendem der Deutschen Bischofskonferenz, Nuntius Nikola Eterovic als Chefdiplomat des Papstes in Deutschland, Bischof Felix Genn aus dem Heimatbistum des früheren Münsteraner Weihbischofs sowie dem emeritierten Dresdner Bischof Joachim Reinelt und Erzbischof Heiner Koch aus Berlin: Diese beiden waren auch die unmittelbaren Amtsvorgänger Timmerevers‘ in Elbflorenz. Koch hatte das Bistum Dresden-Meißen bis September 2015 geleitet. Dann hatte er die Aufgabe des Erzbischofs von Berlin übernommen.

In der bischofsfreien Übergangszeit bis zum Dienstbeginn Heinrich Timmerevers‘ in Dresden hatte Andreas Kutschke als Diözesanadministrator das Bistum geführt. Der 42-jährige war in der Amtszeit Kochs zum Generalvikar des Bistums ernannt worden. In dieser Funktion hatte er als rechte Hand des Bischofs die VerwaltBlick in die Kathedrale.ungsaufgaben der Diözese geleitet. Heinrich Timmerevers dankte Kutschke für die geleistete Arbeit. Als eine seiner ersten bischöflichen Amtshandlungen ernannte er ihn erneut zum Generalvikar für das Bistum.

Zu den Gästen der Amtseinführung gehörte auch Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich, der selbst praktizierender Katholik ist. Er begrüßte den Bischof und verwies darauf, dass es vielen im Bistum – auch ihm selbst - zu rasant mit den letzten Bischofswechseln in Sachsen gegangen sei. Er ermutigte den neuen Dresdner Oberhirten, sich „einzumischen“. In der Situation einer Diaspora sei es wichtig, „Religion und Glauben sichtbar und erlebbar zu machen.“

Gemeinsam an die Quelle zurückgehen

Für die evangelische Kirche nahm Landesbischof Carsten Rentzing an der Feier teil. „Ich freue mich darauf, mich mit Ihnen auf das wirklich Wesentliche des Kirche-Seins zu konzentrieren“, so der Landesbischof. Auch wenn das „evangelische und katholische Ufer“ noch als „weit auseinander entfernt“ erschienen, so sei wichtig, gemeinsam „zurück zur Quelle aufzubrechen.“

Der Münchner Erzbischof und Bischofskonferenz-Vorsitzende Kardinal Marx hatte den originalen Stab des Dresden-Meißener Bistumspatrons und zehnten Bischofs von Meißen St. Benno "trotz Bedenken der Restauratoren" zur Liturgie mitgebracht. Er dankte Diözesanadministrator Kutschke für die geleistete Arbeit und äußerte schmunzelnd die Hoffnung, "dass das Amt des Diözesanadministrators in Dresden-Meißen für lange Jahre überflüssig ist".

Bischof Felix Genn würdigte den früheren Weihbischof seiner Diözese: „In dieser Stunde ist deutlich spürbar, es ist jetzt wirklich Abschied“, so Bischof Genn. Zugleich werde dieser Abschied versöhnt "durch die Freude, mit der Du hier aufgenommen wirst".

Als Vertreter der Gläubigen sprach Diözesanratsvorsitzender Nikolaus Legutke. Er äußerte seine Zuversicht, mit Bischof Timmerevers die „vor Ort gelebte Ökumene“ im Bistum weitertragen zu können sowie „vor dem Hintergrund islam- und fremdenfeindlicher Demonstrationen dem interreligiösen Gespräch besondere Aufmerksamkeit zu schenken".

Im Anschluss an den Gottesdienst waren alle Gottesdienstbesucher eingeladen, bei sommerlich-heißen Temperaturen im nahegelegenen Stallhof bei Bratwurst und Freibier Bischof Heinrich persönlich zu gratulieren und gemeinsam auf eine hoffnungsvolle Zukunft für das Bistum Dresden-Meißen anzustoßen.

MB



Zurück Impressum