1.200 Menschen verabschieden Heinrich Timmerevers aus seiner Oldenburger Heimat

Weihbischof Timmerevers beim Einzug zu seinem Abschieds-Gottesdienst in Garrel. Fotos: Michael Baudisch

Weihbischof Timmerevers beim Einzug zu seinem Abschieds-Gottesdienst in Garrel. Fotos: Michael Baudisch

Garrel/Cloppenburg, 21.06.2016: Mit einem feierlichen Pontifikalamt hat sich Heinrich Timmerevers am vergangenen Sonntag im Oldenburger Land als Weihbischof und Bischöflicher Offizial von den Menschen seiner Heimat verabschiedet. In der vollbesetzten Kirche in Garrel – wenige Kilometer von seinem Geburtsort Nikolausdorf entfernt – nahmen über 1.200 Gläubige an der Messfeier teil. Die Kirche gilt als eine der beiden größten Kirchen im Offizialatsbezirk Oldenburg. Dutzende Priester, darunter als Konzelebranten die Bischöfe Felix Genn aus Münster und Franz-Josef Bode aus Osnabrück, begleiteten den künftigen Bischof von Dresden-Meißen bei seiner Abschieds-Messe. Auch aus dem Bistum Dresden-Meißen war eine Delegation zu den Feierlichkeiten angereist, darunter Domdekan Klemens Ullmann, die Domkapitulare Norbert Büchner und Benno Schäffel sowie die Ordinariatsräte Elisabeth Neuhaus und Wilfried Lenssen.

Als einen der schönsten Momente seiner Amtszeit nannte Weihbischof Timmerevers die Weihe einer neu gebauten Kirche in Schillig an der Nordsee. Der Kirchenraum selbst weise dabei keine Fenster auf. Das Licht fällt durch Glasfenster im Dach herein. „Wenn dann die Wolken aufreißen, da fällt Dir der Himmel in den Schoß“, so Heinrich Timmerevers in seiner Beschreibung des Raumeindrucks, den er übertrug auf die Wahrnehmung: „Gottes Liebe fällt Dir in den Schoß. Sie ist gratis, umsonst.“ Zugleich verwies er darauf, dass der Altar der Kirche an deren tiefstem Punkt stehe; der Kirchbau selbst wurde aufgrund des unsteten Untergrunds 20 Meter tief im Boden verankert. So sei es möglich geworden, einen Kirchturm in den Himmel aufragen zu lassen. „Wenn wir als Kirche wahrgenommen werden wollen, müssen wir in die Tiefe gehen“, sagte der künftige Bischof von Dresden-Meißen. Mit dem gemeinsam gesungenen Kanon „Der Himmel geht über allen auf“ beendete er seine Predigt, nicht ohne den Hinweis zu geben: „Das verbindet uns: hier – und auch in Sachsen.“

Von einem geraubten Bischof und dem Fingerzeig Gottes

Der Dresdner Domdekan Klemens Ullmann ging in seinem Grußwort darauf ein, dass man den Christen im niedersächsischen Teil der Diözese Münster mit dem Offizial nun den Bischof „geraubt“ habe. „In der römischen Mythologie gibt es die Geschichte vom ‚Raub der Sabinerinnen‘. Da die neugegründete Stadt Rom keine Frauen hatte, raubte man diese bei den Nachbarn, den Sabinern. Und die Frauen haben sich bald bei den Römern wohlgefühlt. Nun kommen wir Sachsen. Und da wir keinen Bischof haben, haben wir ihren Weihbischof ‚geraubt‘ und holen ihn nach Dresden“, so der Vorsitzende des Domkapitels, das Heinrich Timmerevers zum neuen Bischof von Dresden-Meißen gewählt hatte. „Ein Jahr lang haben wir immer wieder gebetet, dass uns der Heilige Geist den zeigt, der unser Bistum künftig lenken und leiten soll. Und aus der Wolke kam – bildlich gesprochen - die Hand Gottes und wies nach Vechta: Hier ist euer neuer Bischof: Heinrich Timmerevers. Sind es nicht doch die Fingerzeige Gottes, die jeder in seinem Leben erfahren kann?“

Im Anschluss an den Gottesdienst zog die Festgemeinde – angeführt von einer Blaskapelle – zu einem nahegelegenen Schulzentrum, wo bei Bier und Bratwürsten Gelegenheit zum persönlichen Abschied-Nehmen von Weihbischof Timmerevers bestand. Der nahm sich am Abend dieses und am Vormittag des nächsten Tages viel Zeit für seinen Besuch aus dem Bistum Dresden-Meißen. So zeigte er seinen Gästen unter anderem die Verwaltung des Bischöflich Münsterschen Offizialats in Vechta sowie die Benediktinerinnen-Abtei Kloster Burg Dinklage.

In sein neues Amt als Bischof von Dresden-Meißen wird Heinrich Timmerevers am 27. August in der Kathedrale Dresden eingeführt.

Text/Fotos: Michael Baudisch

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