Von Palmzweigen bis zum Osterfeuer

Ein Überblick zu den christlichen Feiertagen von Palmsonntag bis Ostern

Jesus mit Dornenkrone
Dresden, 16.03.2016 (KPI): Für viele ist es ein willkommenes verlängertes Wochenende im Frühling. Für katholische Christen hingegen ist es das bedeutendste und zugleich das älteste Fest im Kirchenjahr: Ostern. Die Karwoche (von althochdeutsch "kara" = Wehklage) oder auch Stille Woche ist die letzte Woche der Fasten- oder Passionszeit, erinnert an den Tod und die Auferstehung Jesu und gipfelt im Osterfest.
Weltweit – so auch in allen knapp 100 katholischen Pfarreien in Sachsen und Ostthüringen – erinnern sich die Katholiken dabei an den Einzug Jesu in Jerusalem (Palmsonntag), an das Letzte Abendmahl (Gründonnerstag), an die Kreuzigung und den Tod Jesu (Karfreitag) sowie an seine Auferstehung (Ostern).
Im Bistum Dresden-Meißen sind aktuell mehr als 141.600 Katholiken zu Hause.

PalmsonntagPalmsonntag: Palmbuschen zum Einzug Jesu in Jerusalem

Der Palmsonntag, in diesem Jahr am 20. März, eröffnet die Karwoche. Christen gedenken am Palmsonntag des Einzugs Jesu auf einem Esel in Jerusalem. Dabei jubelten die Menschen Jesus als Messias mit Hosianna-Rufen zu. Es sind die gleichen, die wenige Tage später seinen Tod forderten.

Die Heilige Messe beginnt am Palmsonntag mit der Segnung der Palmzweig-Buschen, die hierzulande meist aus Buchsbaum- und Weidenkätzchen-Zweigen bestehen. Mit diesen ziehen die Gottesdienstbesucher anschließend in feierlicher Prozession in die Kirche. Während im Gottesdienst das Evangelium vom Leiden und Sterben Jesu gelesen wird, erleben die Gläubigen die Spannung dieses Tages zwischen Jubel und "Kreuzige ihn!" nach. Die gesegneten Palmzweige nehmen die Gottesdienstbesucher mit nach Hause und schmücken damit die Kreuze in ihren Wohnungen.

Ein Pontifikalamt mit Palmprozession zum Palmsonntag feiert Bischof em. Joachim Reinelt am 20. März um 10 Uhr in der Dresdner Kathedrale. Die musikalische Gestaltung übernehmen die Dresdner Kapellknaben.

Bereits am Vorabend des Palmsonntags, am Sonnabend, dem 19. März, wird um 16 Uhr zu einer Passionsvesper in die Dresdner Kathedrale eingeladen. Unter Leitung von Kirchenmusikdirektor Matthias Liebich singen die Dresdner Kapellknaben Werke von Orlando di Lasso, Joseph Ahrens, Heinrich Kaminski, Heinrich Schütz, Johannes Brahms, Felix Mendelssohn Bartholdy und Antonio Caldara. Domorganist Johannes Trümpler spielt Werke von Johannes Brahms, Chanoine Auguste Fauchard und Charles-Marie Widor auf der Silbermannorgel. Das geistliche Wort spricht Dompfarrer Norbert Büchner. Der Eintritt ist frei, am Ausgang wird eine Spende erbeten.
 
Die Weihe der Heiligen Öle

Zur Karwoche gehört auch die Weihe der Heiligen Öle. Diese Öle werden im Lauf des Jahres bei der Spendung verschiedener Sakramente verwendet: bei Taufe, Firmung und Krankensalbung, bei Priester-, Bischofs-, Kirchen- und Altarweihen. "Missa chrismatis – Chrisam-Messe", so lautet der Name des feierlichen Gottesdienstes, in dessen Rahmen die Heiligen Öle durch Bischof em. Joachim Reinelt geweiht werden. Alle Priester des Bistums Dresden-Meißen sind dazu am Montag, 21. März, um 9 Uhr in die Kathedrale nach Dresden eingeladen.

Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst von der Männerschola der Dresdner Kapellknaben. Im Anschluss an die feierliche Heilige Messe verbringen die Priester im benachbarten Haus der Kathedrale einen gemeinsamen Einkehrtag und nehmen abschließend die geweihten Öle mit in ihre Gemeinden.

FußwaschungGründonnerstag: Erinnerung an das Letzte Abendmahl

Der Gründonnerstag (wohl von althochdeutsch "greinen" = weinen) erinnert an das Letzte Abendmahl, das Jesus vor seiner Gefangennahme mit seinen engsten Vertrauten, den Jüngern, gefeiert hat. Dieses gemeinsame Mahl gilt als Ursprung der Eucharistiefeier und als Grundlage des Priestertums.

Im Gottesdienst zum Gründonnerstag wäscht der Pfarrer zwölf Gemeindemitgliedern die Füße und macht so beispielhaft das Vorbild Jesu erlebbar, der seinen Jüngern beim Letzten Abendmahl ebenfalls die Füße wusch. Es ist ein Symbol dafür, dass Christen einander dienen sollen. Zu Beginn des Gründonnerstagsgottesdienstes ertönen letztmalig Orgel, Altarschellen und Kirchenglocken. Erst in der Osternacht, wenn das "Gloria"-Lied angestimmt wird, erklingen sie wieder.

An den Gottesdienst zum Gründonnerstag schließt sich in vielen Gemeinden eine Nachtwache an. Die Gläubigen gedenken dabei jener Nacht, in der Jesus von Judas – einem der Jünger – verraten und von Soldaten verhaftet wurde.

Die feierliche Heilige Messe vom Letzten Abendmahl in der Kathedrale feiert Bischof em. Joachim Reinelt am Gründonnerstag, 24. März, um 20 Uhr. Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst von den Dresdner Kapellknaben unter Leitung von Kirchenmusikdirektor Matthias Liebich.

KarfreitagKarfreitag: Jesus wird ans Kreuz geschlagen

Eine Trauermette zum Karfreitag, 25. März, singt die Männerschola der Dresdner Kapellknaben um 8 Uhr in der Kathedrale.

Der Karfreitag (von althochdeutsch "kara" = Wehklage) erinnert an die Kreuzigung und den Tod Jesu. In allen katholischen Pfarreien weltweit wird zur Todesstunde Jesu, nachmittags um 15 Uhr, ein Wortgottesdienst gefeiert. Die Karfreitagsliturgie in der Dresdner Kathedrale zelebriert Bischof em. Joachim Reinelt. Es singen die Dresdner Kapellknaben.

Dieser Gottesdienst ist geprägt von der Lesung der Leidensgeschichte Jesu, der Kreuzverehrung sowie von Fürbitten für Kirche und Welt. In der katholischen Kirche ist der Karfreitag ein strenger Fasttag.

OsternOstersonntag: Feier der Auferstehung Christi

Die Feier der Osternacht – sie findet am Abend vor dem Ostersonntag oder am frühen Ostermorgen statt –, beginnt meist außerhalb der Kirche an einem Feuer, dem Osterfeuer. Daran wird die Osterkerze, Sinnbild für den auferstandenen Christus, entzündet und mit den Worten "Lumen Christi" (lateinisch für: Licht Christi) in die dunkle Kirche getragen. Die Gläubigen entfachen ihre eigenen Kerzen an der brennenden Osterkerze, so dass der Kirchenraum immer mehr vom Licht, dem Symbol der Auferstehung, erhellt wird.

Die folgende festliche Liturgie feiert die Auferstehung Jesu als Sieg des Lebens über den Tod. Dazu gehört auch die Weihe des Taufwassers. Seit der Frühzeit der Kirche werden in der Osternacht Menschen getauft. So werden auch heute noch Erwachsene, die sich für den christlichen Glauben entschieden haben, vorzugsweise in der Osternacht getauft. Die anwesenden Christen erinnern sich dabei an ihre eigene Taufe.

Die Feier der Osternacht in der Dresdner Kathedrale mit Bischof em. Joachim Reinelt und Dompfarrer Norbert Büchner findet am Sonnabend, 26. März, um 21 Uhr in der Dresdner Kathedrale statt. Es singen die Dresdner Kapellknaben.

Der festliche Ostergottesdienst mit Bischof em. Joachim Reinelt wird am Ostersonntag, 27. März, um 10.30 Uhr gefeiert. Dabei erklingen die Messe in D von Antonin Dvorák für Soli, Chor und Orchester sowie das „Halleluja“ aus dem „Messias“ von Georg Friedrich Händel. Es wirken mit: Gertrud Günther (Sopran), Ewa Zeuner (Alt), Gerald Hupach (Tenor), Kammersänger Matthias Henneberg (Bass), die Dresdner Kapellknaben, der Kathedralchor Dresden, Mitglieder der Dresdner Staatskapelle und Domorganist Johannes Trümpler. Die musikalische Leitung hat Kirchenmusikdirektor Matthias Liebich.



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