Leipziger Wohnungslose besuchen Papst Franziskus in Rom

Wallfahrt nach Rom zum Abschluss des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit – auch 12 Frauen und Männer aus Leipzig sind dabei

Papst Franziskus
Papst Franziskus bei der Ministrantenwallfahrt im August 2014 in Rom.

Leipzig, 28.10.2016: Zum Abschluss des „Heiligen Jahres der Barmherzigkeit“ hat Papst Franziskus 6.000 wohnungslose Menschen vom 11. bis 13. November zu einer Wallfahrt nach Rom eingeladen. Mit dabei ist auch eine Gruppe von 12 Frauen und Männern der „Leipziger Oase“, der ökumenischen Kontaktstube für wohnungslose Menschen. „Der Papst holt die Menschen, die unfreiwillig am Rand der Gesellschaft stehen, in den Mittelpunkt“, sagt Christoph Köst, Leiter der Leipziger Oase. „Seit Beginn seines Pontifikats 2013 ist die kirchliche Sorge um die Armen und Ausgegrenzten ein wichtiges Anliegen dieses Papstes.“
 
Die Pilgerfahrt und die Möglichkeit, Papst Franziskus zu treffen, sollen den Menschen, „die oft als Ausgestoßene behandelt werden“, zeigen, dass ihr Platz „im Herzen der Kirche und im Herzen Gottes ist“, heißt es in der Ankündigung der Wallfahrt. Organisiert wird sie von „Fratello“ (Bruder), einer Vereinigung, die Veranstaltungen mit und für Menschen am Rande der Gesellschaft organisiert. Neben der Gruppe aus Leipzig werden aus Deutschland unter anderem Pilger aus Köln, Hamburg, Hannover, Münster, Limburg und Berlin dabei sein.
 
Mit Wohnungslosigkeit gehen in der Regel komplexe Problemlagen wie seelischen Belastungen, Arbeitslosigkeit, wirtschaftlichen Not, Trennung, (psychische) Krankheit oder Sucht sowie zunehmende Perspektivlosigkeit einher. Wohnungslosenhilfe orientiert sich an dieser konkreten Lebenswelt und den Ressourcen wohnungsloser Menschen. Sie gibt Unterstützung, den „besonderen sozialen Schwierigkeiten“ zu begegnen. Das Recht auf angemessenen Wohnraum ist in Artikel 7 der sächsischen Verfassung formuliert. Dennoch erweist sich der Zugang zu Wohnraum für Menschen mit niedrigem Einkommen, negativem Schufa-Eintrag beziehungsweise für Menschen in Notsituationen vor allem in Ballungszentren wie Leipzig als immer schwieriger.
 
„Leipziger Oase“

Die Leipziger Oase ist eine Tageseinrichtung für wohnungslose Menschen im Zentrum von Leipzig. Sie ist häufig die erste Anlaufstelle für Menschen in Not und ergänzt das Angebot der Übernachtungshäuser der Stadt. Der Caritasverband Leipzig e.V und das Diakonische Werk Innere Mission Leipzig e.V. sind gemeinsame Träger dieses Angebotes. Täglich kommen 70 bis 90 Personen. Jede/Jeder hat eine eigene Geschichte, Sorgen, Fragen. Die persönliche Notsituation wird oft verschärft durch gesundheitliche Einschränkungen oder durch Arbeitslosigkeit. In der „Oase“ machen Wohnungslose die Erfahrung, dass sie angenommen und akzeptiert werden.
 
AS



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