Lichterschwimmen zum Nepomukfest findet viele Freunde

am 15. Mai in der Abtei St. Marienthal

Die selbstgebastelten Kerzenboote werden auf der Neiße zu Wasser gelassen. Fotos: Jeannette Gosteli

Die selbstgebastelten Kerzenboote werden auf der Neiße zu Wasser gelassen. Fotos: Jeannette Gosteli

Ostritz/St. Marienthal, 15.05.2016: Zu einem Nepomukfest mit Lichterschwimmen hat die Verantwortungsgemeinschaft Ostritz-Zittau-Löbau zu Pfingsten ins Kloster St. Marienthal eingeladen. Was in fränkischen Städten wie Bamberg und Würzburg gute Tradition ist und schon Goethe 1820 in Karlsbad erlebte, sollte erstmals im Kloster St. Marienthal bei Ostritz stattfinden: Das „Lichterschwimmen“ zu Ehren des "Fünf-Sterne-Heiligen" Johannes Nepomuk. Dieser Heilige wurde am 20. März 1393 von der Prager Karlsbrücke in die Moldau gestürzt und ertränkt. Das kirchliche Gedenken des Heiligen wird jeweils am 16. Mai begangen. Am Vorabend, also dem 15. Mai - in diesem Jahr ist es der Abend des Pfingstsonntags -, wurde nun zu einem „Lichterschwimmen“ an die Neiße eingeladen; einen Fluss, der Völker nicht trennen, sondern verbinden soll und bekanntlich im Heimatland des heiligen Johannes Nepomuk, in Tschechien, entspringt.

Aus dem Kanu heraus lotsten Jugendliche die kleinen Leuchtbojen sicher durch den Strom.

Aus dem Kanu heraus lotsten Jugendliche die kleinen Leuchtbojen sicher durch den Strom.

Herrschte bei den Veranstaltern mit Blick auf die missliche Wettervorhersage zunächst noch Unsicherheit über das Gelingen des Abends, löste diese sich jedoch in Wohlgefallen auf, als sich gegen 19 Uhr ein riesiger Regenbogen über der Abtei St. Marienthal wölbte. Wohl etwas über 50 Leute waren gekommen, darunter viele Kinder. Die Ostritzer hatten alles perfekt vorbereitet. Zuerst wurden die kleinen Schiffchen gebastelt und mit Segeln ausgestattet, auf die verschiedenste Anliegen geschrieben und gemalt wurden. Nach der Andacht zu Ehren des heiligen Johannes Nepomuk im Klosterhof wurden die Boote auf der Neiße ausgesetzt. Da sie deutlich langsamer fuhren, als die Leute am Ufer unterwegs waren, konnten auf dem Rückweg noch drei Gebetsstationen eingelegt werden. Ostritzer Jugendliche dirigierten, wenn nötig, gekonnt die inzwischen bunt leuchtenden Schiffchen von ihren beiden Booten aus. Die Teilnehmer zeigten sich sehr berührt und dankbar von diesem Erlebnis.

Eine Statue des heiligen Johannes Nepomuk ist auch im Klosterhof der Abtei St. Marienthal zu finden.

Eine Statue des heiligen Johannes Nepomuk ist auch im Klosterhof der Abtei St. Marienthal zu finden.


Beeindruckend: zu abendlicher Stunde hielt das Lichterschwimmen bemerkenswerte Augenblicke bereit.

Beeindruckend: zu abendlicher Stunde hielt das Lichterschwimmen bemerkenswerte Augenblicke bereit.

Johannes Nepomuk ist auch als „Brückenheiliger“ bekannt. Vorwiegend wurden Statuen in Anlehnung an sein Lebensende auf Brücken aufgestellt.

Fotos: Jeannette Gosteli
Text: Pfarrer Michael Dittrich




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