Impulse, Austausch, Kennenlernen

Eindrücke von der Priesterwerkwoche im Bischof-Benno-Haus, 25. bis 28. September

Priesterwerkwoche 2016

Bautzen, 30.09.2016: Vom 25. bis 28. September versammelten sich 108 Priester und Ständige Diakone zusammen mit Bischof Heinrich Timmerevers zu ihrer jährlichen Priesterwerkwoche im Bischof-Benno-Haus Schmochtitz. Die Gestaltung des ersten Tages lag in der Verantwortung des Priesterrates. Er sollte vor allem dazu dienen, dem neuen Bischof die Sicht der Priester auf die Entwicklungen im pastoralen Erkundungsprozess im Bistum nahezubringen. Dabei wurde nicht am offenen Wort gespart, und es wurden Fragen und Empfehlungen formuliert, wie sich Kommunikation und Beteiligung verbessern und die geistliche Dimension des Prozesses verlebendigen ließen. Darüberhinaus sprachen auch gerade jüngere Priester deutlich aus, dass sie sich der Notwendigkeit der begonnenen Suchbewegung bewusst sind, da sich die Rahmenbedingungen wandeln, in denen wir heute und morgen als Kirche leben sollen. Alle Verantwortungsgemeinschaften hatten dazu beigetragen, dass eine Galerie entstand, in der man sich über den Stand des Erkundungsprozesses in den einzelnen Verantwortungsgemeinschaften informieren konnte. So gelang es dem neuen Bischof, in der Kürze der Zeit einen ersten Überblick über unser Bistum zu gewinnen. Erfahrungsberichte zum Teil mit Vertretern aus den Gemeinden und kirchlichen Orten ergänzten das Bild und zeigten, das es neben den zahlreichen bremsenden Schwierigkeiten auch beflügelnde geistliche Erfahrungen in Gemeinschaft gibt.

VGs stellen sich vor

Im Verlauf der Tage gab es eine Begegnung mit Bischof Wanke, der aus seiner reichen Erfahrung schöpfend ermutigte, „Kirche Jesu Christi in gewendeter Zeit“ zu bleiben. Am Dienstagnachmittag wurde ausgehend von einem Modell im Erzbistum Berlin über Möglichkeiten nachgedacht, Pfarrer in Verwaltungsaufgaben zu entlasten. Am letzten Tag war der Münsteraner Seelsorgeamtsleiter P. Manfred Kollig zu Gast und gab Impulse zu einer „kontemplativen“ Pastoral, die es versteht, Potentiale und Charismen in sich selbst und in seiner Umgebung zu entdecken. Zum Abschluss wurde über die Bedeutung des Priestertums des Dienstes nachgedacht. Hier trat sehr deutlich zutage, wie sehr der Priester in seiner Identität und Berufung von den Veränderungsprozessen in Kirche und Welt herausgefordert ist. Vor diesem Hintergrund war das brüderliche Miteinander dieser Tage ein kostbares Moment der Stärkung, des Austauschs und auch des herzhaften Lachens, nicht zuletzt bei einem sehr gelungenen Kabarett, das die Diakone vorbereitet hatten. Aus voller Kehle sangen alle den Kehrvers mit, der über viele Strophen „Heinrich, der Wagen, der bricht!“ lautete, um dann im Finale auf „Heinrich, der Wagen, der rollt!“ zu enden.

Bischof Heinrich zeigte sich sehr berührt und dankbar für diese Form des Miteinanders, in dem offen und ehrlich gesprochen, aber auch wirksam gemeinsam um Lösungen gerungen werden kann. In der Predigt zum Abschied ermutigte er die Priester, ausgehend vom Nachfolgewort Jesu, dass derjenige, der die Hand an den Pflug gelegt hat und zurückschaut, für das Reich Gottes nicht taugt: „Schauen wir nach vorn und vertrauen wir dem Instinkt des Pferdes, das gerade Furchen zu ziehen weiß. An uns ist es, uns mit der ganzen Person auf den Pflug zu stützen, damit unser Tun in die Tiefe gehen kann. Wer zurückschaut, der kann nicht erfolgreich pflügen.“

BS


Fotos: Dompfarrer Norbert Büchner



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