Als Glaubende auf dem Weg

"Gebetsinitiative für geistliche Berufe" auf Pilgerfahrt in Sachsen, vom 6. bis 10. Juli

Prinzessin Maria Immaculata von Sachsen


Bautzen, 27.06.2016: Anlässlich ihres 90-jährigen Bestehens unternimmt die "Gebetsinitiative für geistliche Berufe" (PWB) eine Pilgerfahrt nach Sachsen. Die Initiative hat zwar ihren Sitz in Freiburg/Br., wurde jedoch von Prinzessin Maria Immaculata von Sachsen (Foto) gegründet. Sie hatte die gesellschaftliche und kirchliche Entwicklung sehr genau beobachtet und nahm die verschiedensten Nöte der Menschen wahr. Tatkräftig setzte sie sich ein. Ihre große Sorge galt der Weitergabe des Glaubens - denn so wie sie als Glaubende ihren Weg ging, so sollten auch die künftigen Generationen ihren Weg als Glaubende gehen können.

Vom 6. bis 10. Juli werden Mitglieder der Gebetsinitiative sich auf den Weg machen, um Spuren und Zeugen gelebten Glaubens in Sachsen zu entdecken. Dabei werden sie in Dresden unter anderem die Kathedrale (ehem. Katholische Hofkirche) und die wiedererrichtete Frauenkirche besichtigen sowie das Haus HohenEichen besuchen, das Prinzessin Maria Immaculata den Jesuiten als Exerzitienhaus gestiftet hatte. Außerdem stehen eine Fahrt nach Bautzen, Informationen über den seligen Alojs Andritzki und ein Besuch der Zisterzienserinnen im Kloster St. Marienstern auf dem Programm.

Geschichtliches

Vor 90 Jahren wurde in Freiburg unter Leitung von Prinzessin Maria Immaculata von Sachsen das „Frauenhilfswerk für Priesterberufe“ gegründet. Ziel war in erster Linie das Gebet um Berufungen zum Priesteramt. Aus diesen Anfängen entwickelte sich das heutige „Päpstliche Werk für geistliche Berufe“ (PWB).

An der Gründungsversammlung des Frauenhilfswerks nahmen mehr als 20 Frauen teil, deren Ziel es war, dieses Anliegen in den Alltag der katholischen Gemeinden zu tragen. Die klare und eindeutige Aufgabe, die biblische Grundlage und die erfahrbare Not der damaligen Zeit führten dazu, dass schon im ersten Jahr mehrere 10.000 Mitglieder gewonnen werden konnten. Neben dem regelmäßigen Gebet gehörte zu den Statuten des Hilfswerks auch die finanzielle Unterstützung minderbemittelter Priesteramtskandidaten durch eine jährliche Spende von einer Mark – sofern dies für die Mitglieder leistbar war.

Schnell breitete sich das Hilfswerk über ganz Deutschland aus. Prinzessin Maria Immaculata erbat in einem Rundschreiben an die Bischöfe die Erlaubnis, das Hilfswerk in ihren Diözesen einzurichten. Dies wurde ihr gewährt, traf doch das Anliegen den Nerv der Zeit. Aus heutiger Sicht fasziniert auch der ganzheitliche Ansatz, den die Frauen vorlebten. Es war ihnen bewusst, dass Berufungen vor allem durch glaubwürdige christliche Lebenszeugnisse geweckt werden. Deshalb waren alle Mitglieder angehalten, ein beispielhaft christliches Leben zu führen.
Unter der Leitung von Prinzessin Maria Immaculata wurden in der Geschäftsstelle in Freiburg Gebetsbilder und Broschüren entworfen, von dort aus versandt und bereitwillig in den Pfarreien und Dekanaten in ganz Deutschland angenommen.

Im August 1939 verboten die Nazis mit dem Gesetz „zum Schutz von Volk und Vaterland“ das Wirken der organisierten Gebetsgemeinschaft. Das Verbot umfasste Mitgliedschaft und Versammlung zu Vereinszwecken. Das Gebet konnten sie selbstverständlich nicht verbieten. Und doch war das ein herber Rückschlag für die mittlerweile über 250.000 Frauen, die dem Hilfswerk angehörten. Um das Gebet um Berufungen weiter organisiert voranbringen zu können, wurde das Frauenhilfswerk letztlich durch Papst Pius XII. im November 1941 in das „Päpstliche Werk für Priesterberufe“ (PWP) überführt und auf diese Weise dem Zugriff der Nationalsozialisten enthoben. Heute besteht es weiter im „Päpstlichen Werk für geistliche Berufe“ (PWB) und trägt das Anliegen, um geistliche Berufungen zu beten, in unsere Zeit, etwa am Weltgebetstag um geistliche Berufungen am 4. Osterstonntag oder jeweils donnerstags vor dem Herz-Jesu-Freitag.

Anlässlich des 90-jährigen Bestehens der Gebetsinitiative um geistliche Berufungen wird es vom 1. bis 3. Oktober eine deutschlandweite Wallfahrt an den Gründungsort nach Freiburg geben. Neben einer Ausstellung über die spannende Geschichte des Hilfswerks, die während dieser Tage in St. Martin zu sehen sein wird, wird es auch Impulse geben, wie das Gebetsanliegen heute neu gefördert werden kann. Aus diesem Grund hat P. Norbert M. Becker MSC eine Messe komponiert, die zum Festgottesdienst am 2. Oktober um 10 Uhr mit Bischof Felix Genn aus Münster uraufgeführt wird. Mit diesen neuen geistlichen Liedern zum Thema Berufung und anderen Aktionen soll das bleibende Anliegen der damaligen Zeit aufgegriffen und weitergeführt werden.

Direktor Michael Maas / meu

Mehr Infos: www.berufung.org




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